Zu viel lästige Werbung? Mit Golf Post Premium genießt Du alle Inhalte werbefrei. Anzeigen entfernen
Golf in Deutschland

DGV-Verbandstag: „Harmonischer“ Verbandstag stellt Weichen für die Zukunft

30. Apr. 2017 von Tobias Hennig in Frankfurt am Main, Deutschland

Der 98. DGV Verbandstag trat am 28. und 29. April in Frankfurt am Main zusammen. (Foto: DGV)

Der 98. DGV Verbandstag trat am 28. und 29. April in Frankfurt am Main zusammen. (Foto: DGV)

Zu viel lästige Werbung? Mit Golf Post Premium genießt Du alle Inhalte werbefrei. Anzeigen entfernen

Der 98. Ordentliche Verbandstag des Deutschen Golf Verbandes verlief „harmonisch“, resümierte Präsident Claus Kobold am Samstagnachmittag das Treffen der Clubvorstände und Golfanlagenbetreiber. Das lag zum einen an den vergleichsweise harmlosen Themen auf der Agenda, vor allem aber auch an den zumeist zufriedenstellenden Zahlen, die der DGV präsentierte. Ob es um den ehemaligen Zankapfel Vereinigung clubfreier Golfer (VcG), Abschlag Schule oder die Schwerpunktthemen „Golf und Natur“ sowie „Golf und Gesundheit“ ging, es herrschte friedfertige Eintracht im Frankfurter Tagungshotel.

Einzig der Antrag über die Stimmgewichtung der Landesgolfverbände (LGV) erhitzte einige Gemüter. Die zwölf LGV’s haben je zehn Stimmen, während den Golf Clubs jeweils nur zwei zustehen. Diesen Umstand finden einige Clubvertreter seit längerem „undemokratisch“, weil die Abgesandten der Länder außerordentliche Mitglieder des DGVs sind. Der Antrag zur Satzungsänderung war ohnehin obsolet, denn §35 des Bürgerlichen Gesetzbuchs schützt die Sonderrechte der Regionalvertreter. Diese müssten sich selbst entschließen, die Stimmenanzahl zu reduzieren. Doch das wollen in zehn der Landesverbände noch nicht einmal die eigenen, befragten Mitglieder. Der Antrag wurde in Frankfurt mit 61 Prozent abgelehnt. Das Thema dürfte im nächsten Jahr erneut auf die Tagesordnung gesetzt werden.

Zukunftsorientierung im Mittelpunkt

So stand auf dem Verbandstag das im Mittelpunkt, was den DGV zukunftssicher machen soll. Da ist das schon lange erfolgreiche Projekt „Abschlag Schule“, über das mittlerweile 25 Prozent aller Kinder und Jugendlichen im organisierten Golfsport in Deutschland akquiriert werden. Rund eine Million Euro investiert man jährlich in die Zusammenarbeit mit den Schulen, den Clubs bleiben kaum Kosten. Um langfristig noch besser aufgestellt zu sein, soll die Zusammenarbeit mit den Kultusministerien intensiviert werden, kündigte Marcus Neumann, Vorstand Sport, auf dem 98. Ordentlichen Verbandstag des DGV an. Gleichzeitig erhofft sich der Verband dadurch einen positiven Einfluss auf das Image, das sich laut einer vom Präsidium zitierten Studie in den letzten Jahren schon erheblich verbessert habe.

Schwerpunkte der nächsten Jahre sollen Gesundheit und Natur sein. Umwelt- und Naturschutz ist bereits seit 2005 zentrales Thema beim DGV, doch das ausgemachte gesellschaftliche Interesse hat nun zu einer verstärkten Kommunikation angeregt. Jährlich zertifiziert der DGV Clubs mit einem Siegel, die in besonderer Weise zum Pflanzen- und Tierschutz beitragen. Kobold lobte die Entwicklung der letzten Jahre, in denen sich die Wahrnehmung von Golfplätzen als "Problem für die Umwelt zum anerkannten Lieferanten von Naturschutz" gewandelt habe. Der DGV arbeitet in diesem Bereich unter anderem mit dem Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews zusammen.

Themenschwerpunkt "Golf und Gesundheit"

Der DGV wolle sich außerdem den "gesellschaftlichen Megatrend Gesundheit" zu Nutze machen, sagte Kobold auf der Jahrestagung. Derzeit arbeite man mit Unterstützung des Professors Dietrich Grönemeyer an der Zusammenstellung einer "Wissensdatenbank". Den Mitgliedern soll diese zu Beginn des nächsten Jahres zugänglich gemacht werden. Zwar werde der DGV "Positionierungsmaßnahmen" ergreifen, doch eine klassische Werbekampagne (wie zuletzt "Golf ins Glück") werde es nicht geben, erklärte Kommunikationsvorstand Jörg Schlockermann. Zur Finanzierung werden aus den Überschüssen der VcG 100.000 Euro frei gemacht.

Weitere News vom 98. DGV Verbandstag

  • Detailierter und kritischer als zu Jahresbeginn setzten sich die Delegierten auf dem DGV Verbandstag mit den Mitgliederzahlen auseinander. Das Wachstum sei positiv zu bewerten, betonte Kobold abermals. Allerdings wurde der Mitgliederrückgang bei Kindern und Jugendlichen ebenso deutlich angesprochen wie der Fakt, dass die Mehrheit der deustchen Golfanlagen 2016 mehr Aus- als Eintritte verzeichnete. Dennoch wuchs die Gesamtzahl der clubgebundenen Golfspieler im Vorjahr um 0,5 Prozent.
  • Nur am Rande wurde über die Regionalkennzeichnung auf DGV-Ausweisen debattiert. Beantragt war die Abschaffung der Unterscheidung zwischen Mitgliedern, die im Umkreis von 70 Kilometern ihres Heimatclubs wohnen und jenen, die weiter entfernt leben. Gegen die Neuordnung hat ein Verbandsmitglied sogar geklagt, ist aber bereits mehrfach vor Gericht gescheitert. Kobold riet dem Prozessgegner, die 95-prozentige Ablehnung seines Antrages als Meinungsbild der DGV-Mitglieder zu beachten und bat ihn, seine immer noch aufrechterhaltene Klage zu überdenken.
  • Dankbaren Applaus gab es für die VcG. Präsident Wolfgang Weikert legte in seinem Jahresbericht dar, dass die VcG 2016 einen Überschuss von 1,6 Millionen Euro erwirtschaftet habe. Davon fließen 2017 1,1 Millionen Euro in die Förderung von Projekten wie "Abschlag Schule", "Golf und Gesundheit" oder "Golf und Natur". Seit der Gründung der VcG vor 24 Jahren ist insgesamt eine Fördersumme von 26,5 Millionen Euro zusammengekommen. Über 22.000 VcG-Mitglieder wurden in dieser Zeit zu anlagengebundenen Golfspielern. Einziger Wermutstropfen 2016 sei der leichte Mitgliederrückung gewesen, so Weikert.
  • Die Brancheninitiative "Gemeinsam golfen 2017" nimmt mit dem Saisonstart Fahrt auf. 431 Anlagen ermöglichen ihren Mitgliedern die Teilnahme an der Aktion, bei der Clubmitglieder einen Nicht-Golfer mit auf den Platz nehmen dürfen. Kobold rief die DGV-Mitglieder auf: "Machen Sie mit! Bringen Sie Spaß und Freude auf den Golfplatz!"
  • Neben der Mittelverwendung der VcG, über welche die DGV-Mitglieder erstmalig mitentscheiden durften, wurde nur ein Antrag angenommen. Einladungen zu DGV-Verbandstagen dürfen ab sofort auch per E-Mail verschickt werden. Damit wolle man zum Umweltschutz beitragen und Kosten senken.

Am Dienstag, den 2. Mai, spricht Golf Post im Golf Post Talk mit Jörg Schlockermann, Vorstand Kommunikation im DGV, über die Ergebnisse des 98. Ordentlichen Verbandstages.

Zu viel lästige Werbung? Mit Golf Post Premium genießt Du alle Inhalte werbefrei. Anzeigen entfernen
Zu viel lästige Werbung? Mit Golf Post Premium genießt Du alle Inhalte werbefrei. Anzeigen entfernen

Feedback