Hallo liebe Leserinnen und Leser der Golf Post!
Anfang April durfte ich Euch erstmals aus meinem Leben als Professional auf der ProGolfTour berichten. Danach ging es für mich für etwa drei Wochen nach Marokko. Hier fanden drei Turniere der ProGolf Tour statt.
Vorher ging noch zu meinem Coach Alexandra Schleining aus dem GC Bergisch Land. Aufgrund der härteren und schnelleren Grüns haben wir für das Putten eine Kleinigkeit am Griff geändert. Da dies nicht so komplex wie eine Schwungänderung ist, bestand auch kein Risiko, es nochmal kurz vor Abflug einzuarbeiten. Auf den Proberunden zum ersten Turnier, der Open Madaef hatte ich schon ein besseres Gefühl auf den Grüns als in den Turnieren davor. So konnte ich dieses Turnier mit einer 74 auf einem Par 72-Course eröffnen. Am zweiten Tag gelang mir eine 73, was mir sehr solide den zweiten Cut bescherte. Klar, dass man in erster Linie an den Ergebnissen gemessen wird und ich da schon ziemlich happy gewesen bin!
Ich muss Erfahrung sammeln
Aber etwas anderes ist mir in den ersten Monaten auf der Tour auch wichtig und das ist die Erfahrung, die ich sammeln muss. In der Finalrunde lief es dann mal wieder etwas durchschnittlicher und die 77 brachte mich schließlich auf den geteilten 23. Rang.
Das zweite Turnier begann ähnlich solide. So konnte ich bei den Open Lixus zunächst eine 73 notieren, welches mich wieder in eine ordentliche Ausgangsposition brachte. Auf der zweiten Runde habe ich wieder lehrreiche Schlagverluste hinnehmen müssen, aber ich landete wenigstens wieder knapp im Cut. Also war in der Finalrunde eigentlich eine Verbesserung angesagt. Ihr wisst alle selbst, dass man im Golf nichts erzwingen kann. Und so lief an diesem Tag irgendwie gar nichts zusammen. Eigentlich kann ich froh sein, dass es noch eine 81 geworden ist. Trotz Rang 40 am Ende kann ich auf ein lehrreiches Turnier zurückblicken.
Hauptsache positives Kopfkino
Es ist spannend zu erleben, wie man auf der Pro Golf Tour mit den guten oder weniger guten Erlebnissen umgeht und welches Kopfkino sich dabei abspielt. Es ist schon anders, wenn man damit seinen Lebensunterhalt verdienen möchte, als wenn man z.B. als guter Amateur mit seiner Mannschaft ein anderes Team besiegen möchte.
Schließlich ging es zum letzten Turnier in Marokko auf einen bekannten Platz. Die Open dar es Salam fanden auf dem Platz statt, wo Marcel Siem 2013 auf der European Tour gewinnen konnte. Der Platz war sehr gepflegt und anspruchsvoll. Leider machte das Wetter einen Strich durch die Turnierplanung und es kam immer wieder zu Verzögerungen und Unterbrechungen. Damit muss man als Profi leben und die Zeit ordentlich nutzen.
Auf dem Platz konnte ich leider nicht so gut starten, wie es mir in den Turnieren zuvor gelungen war. Wieder eine 81 zum Auftakt, den ich mir natürlich anders vorgestellt hatte. Das Turnier wurde recht frühzeitig auf zwei Runden verkürzt und ich konnte bei etwas widrigen Bedingungen noch eine halbwegs passable 76 nach Hause bringen. Nach Beendigung des Turniers fand ich mich auf dem geteilten Platz 57 wieder. Noch ganz mit meinem Spiel beschäftigt, speicherte ich dies zunächst und etwas vorschnell als verpassten Cut ab. Später sah ich dann, dass es wegen der Verkürzung keinen Cut gegeben hatte und ich diesen auch nicht verpasst haben konnte.
Wäsche waschen und Buchhaltung statt Couch
Tja, mit diesen Eindrücken ging es dann wieder nach Hause. In der kurzen Regenerationsphase stehen so Dinge an wie Wäsche machen, Buchhaltung erledigen und so weiter. Das nächste Turnier ist die Hauschlag NÖ Open auf europäischem Boden (21. bis 23. Mai in Österreich, Anm. d. Red.). Bis dahin habe ich ja noch etwas Zeit, die Erfahrungen richtig umzusetzen und mich wieder gezielt auf das Turnier einzustellen. Bis zum nächsten Mal, wenn ich Euch von meinen weiteren Erlebnissen hier bei der Golf Post berichten darf.
Euer Moritz Klawitter
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