Noch nie in der langen Geschichte der US Open Championship gab es das: Vier Deutsche haben die Chance, den vielleicht größten Sieg ihrer Karriere zu feiern. Neben Deutschlands Nummer eins Martin Kaymer sind auch Marcel Siem, Maximilian Kieffer und Alex Cejka am Start. Um das schon einmal zu verraten: Die Form der Deutschen hat in den letzten Wochen gestimmt! Auf was können wir uns freuen? Vier geschaffte Cuts? Oder spielt gar einer mit um den Sieg? Oder hat sich die ganze Sache bereits am Freitag erledigt? Wir nehmen die Jungs mal unter die Lupe und schauen, was realistisch betrachtet drin ist für Kaymer, Siem, Kieffer und Cejka.
Martin Kaymer im Steigflug
Das war mächtig viel Wind, den Martin Kaymer nach seinem Sieg bei der PLAYERS Championship unter den Flügeln gespürt hat. Und dieser Titel bescherte dem gebürtigen Düsseldorfer nicht nur viel Preisgeld, sondern eine ordentliche Portion Prestige und viel Selbstvertrauen. Das wird er brauchen in Pinehurst. Bei seinen bisherigen US-Open-Teilnahmen konnte Martin Kaymer nicht unbedingt groß aufspielen, wobei 2010 immerhin ein geteilter achter Rang als beste US-Open-Platzierung heraus sprang. 2013 wurde Martin Kaymer geteilter 59., doch der Weltranglisten-28. hat zuletzt gezeigt, warum er schon einmal ganz oben auf der Liste war. Sollte Martin Kaymer sein Spiel so unter Kontrolle haben, wie zuletzt, hat er mit Sicherheit Chancen, um den Sieg mitzuspielen.
Marcel Siem wieder der alte, nur besser
Im Interview mit Golf Post war Marcel Siem zuversichtlich, was den Platz angeht. Um Höhe und Spin seiner Bälle brauche er sich nicht bemühen, die habe er sowieso. Und die vollen hundert Prozent Leistungsfähigkeit sind auch wieder da. Der geteilte siebte Platz in Wentworth, mit der anschließenden Qualifikation für die US Open, sprechen ja schon einmal dafür. Bei seinen bisherigen Teilnahmen wurde Siem geteilter 60. 2011 und geteiler 59. 2013 - der Trend stimmt also, nur die Schritte müssen größer werden. Siem macht einen guten Eindruck, eine Top 20 ist drin, vielleicht ja auch mehr. Nebenbei: Wenige Tage nach der US Open wird er zum zweiten Mal Vater, stark!
Maximilian Kieffer und sein erstes Major
Maximilian Kieffer hat sein erstes Major - zwar nicht gewonnen, aber man muss erst einmal mitspielen, um gewinnen zu können. Das wäre jedoch wirklich unerwartet. Der 24-Jährige spielt seine zweite European-Tour-Saison und kann schon gut mithalten. Er konnte zuletzt geteilter Fünfter bei der Open de España werden, schaffte dann die US-Open-Qualifikation und wurde anschließend Elfter in Schweden. Die Form ist also da, und wenn Kieffer den Cut schafft, dann kann er auf jeden Fall zufrieden sein. Wenn mehr heraus springt, umso besser!
Alex Cejka abgeklärt stark
Der einsame Wolf in Übersee - Alex Cejka war über einen langen Zeitraum der einzige Deutsche, der in den USA die deutsche Fahne hoch hielt. Seit 1989 ist der 43-Jährige Profi, und kennt die Zyklen der Branche. In den letzten Jahren lief es nicht so richtig rund, aber 2014 ist der Knoten endlich wieder geplatzt: Cejka war nur noch auf der Web.com-Tour, sozusagen der zweiten Liga in den USA, unterwegs, konnte dort aber 2014 schon ein Turnier gewinnen und einmal Zweiter werden, sodass er sich wieder die PGA-Tour-Karte erspielt hat. Auch er schaffte 2010 mit dem geteilten achten Platz sein bestes US-Open-Resultat in sechs Teilnahmen. Was ist für 2014 drin? Mit einer Platzierung im vorderen Mittelfeld dürfte Cejka zufrieden sein.
Insgesamt also Grund genug, um sich auf vier starke Deutsche in Pinehurst zu freuen - wir können es kaum erwarten!