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Solheim Cup 2015

Europas Kapitänin Carin Koch: „Wir müssen gewinnen“

20. Feb. 2015 von Tobias Hennig in Köln, Deutschland

Juli Inkster (li) und Carin Koch vetreten ihre Kontinente als Kapitäninnen. (Foto: Getty)

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"Nein, hier wurde niemand in irgendeine Entscheidung einbezogen." Phil Mickelson beschwerte sich heftig über seinen Kapitän Tom Watson nach dem verlorenen Ryder Cup 2014. Wie wichtig eine ausgewogene Mannschaftsführung bei einem Kontinentalwettkampf im Golf ist, weiß man spätestens seit den Geschehnissen in Gleneagles. Während die siegreichen Europäer ihren Kapitän Paul McGinley in den Himmel hoben, tobte in den USA ein erbitterter Streit über die Führungsqualitäten Watsons. Spieler kritisierten unverhohlen seine Entscheidungen und der Coach selbst machte nicht den Eindruck, seinen Spielern konsequent widersprechen zu wollen.

Nun ist der Solheim Cup nicht ganz der Ryder Cup, doch auch das weibliche Pendant des berühmten Kontinentalwettstreits zwischen Amerikas und Europas besten Golfern bietet zwei starke Charaktere auf, die ihre Teams zum Erfolg führen wollen. Da ist auf der einen Seite Juli Inkster, eine Ikone der LPGA Tour, die in Sachen Solheim Cup so ziemlich jeden Rekord für ihr Land hält. Keine sonstige Amerikanerin hat insgesamt so viele Punkte gesammelt (18,5) oder Matches gewonnen (15) wie die 54-Jährige. Auch bei den Teilnahmen (9) und gespielten Matches (34) liegt sie weit vor ihren Landsfrauen.

Solheim Cup Kapitänin Carin Koch im Interview mit Golf Post

Für deutsche Untertitel klicken Sie bitte auf die Sprechblase rechts unten im Video.

Duell der ungleichen Kontrahentinnen

Auf der anderen, der europäischen Seite, steht Carin Koch - elf Jahre jünger als ihre Kontrahentin und nach wie vor selbst aktive Profigolferin. Als Spielerin hat sie zwischen 2000 und 2005 viermal am Solheim Cup teilgenommen und je zweimal gewonnen wie verloren. Nun ist sie zum ersten Mal als Kapitänin in Amt und Würden. Inkster war zumindest schon einmal Vizekapitänin, als sie 2011 nebenbei auch noch als Spielerin auftrat. Doch vielleicht war die Doppelbelastung zu viel - die USA verloren. Auch vor zwei Jahren gingen die Europäerinnen als Sieger vom Platz. Und das mehr als deutlich mit 18 zu 10.

Der Einfluss der Teamführer ist während der Matches jedoch beschränkt, wie Koch im Interview mit Golf Post (siehe Video) verriet: "Am ersten Abschlag werde ich alles getan haben, was ich tun kann. Dann ist es an den Spielerinnen, ihr bestes Golf zu spielen. Dabei kann ich ihnen nicht helfen." Im Vorhinein sind ihre Aufgaben, das gilt gleichermaßen für die amerikanische Kapitänin Inkster, dafür um so wichtiger und umfangreicher. Von der Bekleidung über die Hotels und Sonderwünsche der Spielerinnen haben sich die Kapitäninnen des Solheim Cup zu kümmern.

Die wichtigste Aufgabe der Kapitäninnen: Die Captain's Picks

Die wichtigste Aufgabe ist allerdings die Auswahl der jeweils vier Spielerinnen, die die zwölfköpfigen Teams komplettieren, nachdem sich acht Spielerinnen über verschiedene Ranglisten qualifiziert haben. Dazu wird Koch viel reisen müssen, denn die meisten europäischen Proetten, die für den Kontinentalvergleich in Frage kommen, spielen auf der amerikanischen LPGA Tour. Da wird es Inkster etwas leichter haben, zumal ihre schwedische Amtskollegin hier und da selbst noch auf der Tour abschlagen will.

Flache Hierarchie statt Befehlskette

Juli Inkster, Kapitänin der USA. (Foto: Getty)

Juli Inkster, Kapitänin der USA. (Foto: Getty)

Sobald das dreitägige Turnier im September läuft, werden sich beide Kapitäninnen vornehmlich um die "Moral der Truppe" kümmern: "Julis Hingabe und Freude am Spiel ist bezeichnend für den Solheim Cup", sagte PING-Chef und Cup-Gründer John Solheim bei Inksters Wahl zur Kapitänin über die 54-Jährige. "Ich bin sicher, sie wird diesen Ansatz in ihr Kapitänsamt tragen." Koch setzt derweil auf flache Hierarchien und will sich von erfahrenen Spielerinnen durchaus beraten lassen. "Sie spielen jede Woche. Auch gegen Spielerinnen, die ich vielleicht für die Wildcards in Betracht ziehe. Ich werde Ratschläge annehmen und sicher offen kommunizieren." Es scheint so, als ob sich die Fehler von Tom Watson bei der Solheim Cup Premiere in Deutschland nicht wiederholen sollten.

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