Ja, was denn nun? In der US-Szene „tobt“ ein Zwist über die golferische Befindlichkeit des kriselnden Superstars Tiger Woods. Er sei „restlos, komplett, zweifelsfrei, durch und durch erledigt“, schrieb „Golf Digest“ nach der British Open, nur noch ein „mittelmäßig bis schlechter Golf-Professional“. Nach Woods‘ 68er- und 66er-Runden zum Auftakt des Quicken Loans National ulkte Blogger Geoff Shackelford, Tiger sei „restlos, komplett, zweifelsfrei, durch und durch ein Sieganwärter“. Daraufhin schoss Blog-Kollege Donal Hughes von „Golf Central Daily“ trotz der manierlichen 68er-Schlussrunde und des geteilten 18. Platzes zurück: „Restlos, komplett, zweifelsfrei, durch und durch kein Comeback!“. Lediglich der „strauchelnde, verletzliche“ Woods sei wieder da. Es wirke „wie eine Reinkarnation von Seve [Ballesteros], wenn sich Tiger mit dem Driver in schreckliche Probleme manövriert und einen Moment der Brillanz produziert, um sich daraus zu befreien“, schreibt Hughes und verweist auf die Situation an Bahn zwei (siehe Video).
Woods selbst sieht das naturgemäß anders und ließ wissen, dass sein Schwung „Geschwindigkeit zurück bekommen“ habe und dass auch „mein kurzes Spiel wieder so gut wird, wie es gemeinhin war“: „Ich glaube, ich kriege allmählich die Kurve.“ Deswegen überlegt der 39-Jährige, seine nach der PGA Championship kommende Woche beendete Turniersaison durch die Teilnahme an der Wyndham Championship (20. bis 23. August) zu verlängern.
Claret Jug als „Kolbenfresser“
Zweckentfremdet: Phil Mickelson trank 2013 einen 40.000 Euro teuren Rotwein aus dem Claret Jug, Rory McIlroy 2014 Jägermeister. Zach Johnson, der aktuelle „Champion Golfer of the Year“, benutzt die berühmte British-Open-Trophäe als Halterung beim Maiskolben-Knabbern. Kann man mal so machen, als „Iowan“, als Junge vom Land aus Iowa.
As an Iowan, this Jug has multi-purposes... pic.twitter.com/dROnlb3uwZ
— Zach Johnson (@ZachJohnsonPGA) 2. August 2015
507 Dopingproben, acht positiv
Doping-Test: Golf dürfte bei der Welt-Antidoping-Agentur WADA, vor allem im Hinblick auf das olympische Comeback 2016, keinen guten Leumund haben. Von den 507 im Jahr 2014 weltweit eingesammelten Blut- und Urinproben waren acht positiv. Mit diesem Anteil von 1,6 Prozent liegt Golf absolut noch vor der Leichtathletik und dem Radsport, bei denen „nur“ ein Prozent der Proben Hinweise auf verbotene Substanzen enthielten. Allerdings wurden natürlich deutlich mehr Dopingproben genommen: 25.830 bei den Leichtathleten, 22.471 im Radsport.
Der Gatte grüßt aus dem Cockpit
Gelungene Überraschung: Als Paula Creamer und die anderen Passagiere des United-Airlines-Flugs nach Großbritannien vom Kapitän begrüßt wurden, stutzte die US-Proette, die auf dem Weg zur Women‘s British Open in Turnberry war: „Die Stimme kenne ich doch!“ Tatsächlich, im Cockpit saß ihr Mann Derek Heath, der als Pilot für United fliegt.
So this happened.... Heath Bars for the plane!!! @united pic.twitter.com/cXyLASDt93 — Paula Creamer (@ThePCreamer) 26. Juli 2015
Charlie Sifford von Sohn und Schwiegertochter beklaut
Familien-Bande: Craig Sifford, Sohn der im Februar 91-jährig verstorbenen Golflegende Charlie Sifford, und seine Ex-Frau Sandra stehen demnächst vor Gericht. Das Paar wird beschuldigt, Sifford, der für sein Engagement gegen die Rassentrennung im US-Golf mit der „Presidential Medal of Freedom“ ausgezeichnet worden war, rund eine Million Dollar gestohlen und das Geld für Reisen, opulentes Essen, Kleidung, Schmuck etc. ausgegeben zu haben.
Elfjähriger: Hole-in-one bei der Platzreife
Erfolgserlebnis: Mancher wartet sein Golferleben lang auf ein Hole-in-one, David Jaeger erledigt das gleich bei der Prüfungsrunde zur DGV-Platzreife. Der elfjährige Fünftklässler, der mit Mutter Karin den gemeinsamen Platzreifekurs von Golf Club Schloss Horst und Golf Club Oberhausen absolvierte, schaffte das Ass auf dem 77 Meter langen Loch zwei des Oberhausener Platzes mit einem Eisen neun.
Solarpark statt Golfplatz
Zukunftsvision? In Japan sind Golfplätze aufgrund der geringen Flächen-Verfügbarkeit absolute Luxus-Enklaven, dementsprechend hart ist die Szene von der Finanzkrise gebeutelt worden. Doch Kyocera hat die Lösung. Das Technologieunternehmen errichtete jetzt in Kyoto, seinem Stammsitz, auf einem brach liegenden Golfplatz einen Solar- und Photovoltaik-Park, der 8.100 Haushalte mit Energie versorgen kann. Weitere solcher Projekte sind geplant, zum Beispiel vom Energieriesen Pacifico Energy in Tokio. Auch US-Firmen wollen die Idee für notleidende amerikanische Plätze kopieren.
Phantom defäkiert auf Golfplatz
Das Allerletzte: Seit 2005 verrichtet in Norwegen ein Unbekannter seine Notdurft in die Löcher auf den Grüns des Stavanger Golf Clubs. Das Phantom kommt mit dem Fahrrad und entging bislang allen Fallen, Greenkeeper Kenneth Tennfjord glaubt angesichts der „Geschäftemacherei in großem Stil“ an eine männliche Person und spricht von „Terror“ – und wir haben damit jetzt auch unsere unappetitliche Chronistenpflicht erfüllt.
Bubba crasht die Drohne
Scharfschütze: Bubba Watson gibt sich in einem Interview mit „Golf Digest“ sehr schlagfertig, auch was den Umgang mit der Kamera-Drohne betrifft: