Die PGA Show ist die weltweit größte Golfmesse, die einmal im Jahr Ende Januar in Orlando, Florida stattfindet. Die PGA of America als Ausrichter der PGA Show bezeichnet die Show selbstbewusst als das "Major of Golf Business". Ganz Unrecht haben sie damit nicht: An insgesamt vier Tagen treffen fast 1.000 Aussteller aus der ganzen Welt auf über 40.000 Golfunternehmer, PGA Professionals, Golfeinkäufer und sämtliche, weitere interessierte Teilnehmer der Golfbranche.
PGA Demo Day auf der größten Range der Welt
Einen großen Teil der Show machen die bekannten Golfhersteller aus, die schon am Tag vor der Messe, auf dem PGA Demo Day, ihren großen Auftritt haben. An diesem Tag stellen auf einer riesigen Range außerhalb von Orlando alle bekannten Golfhersteller ihre neuen Schläger, Schuhe etc. vor. Der Tag ist offen für alle Interessierte, sodass die Range nur so von Golfern wimmelt, die die Produkte testen und Bälle schlagen möchten. Auch viele prominente Golfer geben sich an dem Tag die Ehre und helfen den Marken, die sie als Markenbotschafter unterstützen, Aufmerksamkeit zu erhalten. So war Bubba Watson der Stargast am Stand von PING und Oakley, der die Zuschauer mit seinen Schlägen begeisterte. Greg Norman lockte die Golfer am Stand von Cobra-Puma Golf mit Ratschlägen zu ihrem Golfspiel, bevor er wieder mit dem eigenen Hubschrauber, den er hinter der Range geparkt hatte, davonflog. Auch das gibt's wohl nur in Amerika.
Auf der Messe selbst im Orange County Convention Center sind dann aber wirklich alle Unternehmen der Golfbranche vertreten. Angefangen bei den Golfherstellern, über Golfmode, Tourismusverbände, Golftechnologieanbieter, Produkt- und Servicedienstleister für Golfanlagen und viele mehr, die in der Golfbranche Fuß fassen wollen. Die Aussteller kommen nicht nur aus den USA, sondern fliegen aus der ganzen Welt ein. So gibt es eine eigene "Korea-Ecke", in der nur Aussteller aus Korea ihre zumeist sehr techniklastigen Produktideen, Apps und Golfsimulationen vorstellen.
Viele Neuvorstellungen und Jungunternehmen
Die Messe wird auch jedes Jahr von der PGA dafür genutzt, neue, junge und innovative Unternehmen vorzustellen. Dazu gibt es dann bestimmte Bereiche, die "New Exhibitor Discovery Zone" und den "Inventors Spotlight", in denen sich alle neuen Anbieter im Golfmarkt tummeln. Vieles doppelt sich hier auch - schließlich ist jetzt noch nicht entschieden, welche App letztlich in der Gunst des Golfers vorne liegen wird - aber es gibt viel Interessantes und Neues.
Ein junges Unternehmen stellt z.B. den "Tee Trimmer", ein Spitzer für Golftees. In zwei Jahren haben die beiden Gründer das Produkt so weit entwickelt, dass es nicht nur gebrochene Holztees wieder einsatzfähig machen kann, sondern auch für das Ausbessern und den Neugebrauch von Plastiktees geeignet ist. Somit kann man sich aus einem halbierten Tee, das vom Drive übrig bleibt, ein perfektes Par-3-Tee spitzen.
Das Golfbike: 18 Loch in unter drei Stunden
Auch interessant war das Golf-Bike. Die Macher dahinter versprechen Fitness und Golf in einem zu kombinieren. Das Bike soll z.B. anstelle eines Golfcarts benutzt werden und hat einen eigens entwickelten Gepäckträger mit integriertem Golfbag, der die Stabilität für das Rad sicherstellt. Die Räder werden zurzeit in etwa 40 Golfresorts in Kanada und den USA eingesetzt und stoßen nach Angabe der Entwickler auf reges Interesse. Die erste Frage stellt sich natürlich direkt nach der Akzeptanz der Räder. Die Macher versicherten, dass ein Golfbike auf dem Platz kein Problem sei, solange man, wie mit den Golfcarts ebenfalls üblich, auf den asphaltierten Wegen bleibt. Die beiden Hauptargumente pro Fahrrad: Zeit und Fitness. So führen die Firmengründer an, dass man mit der Kombination Bike und Laufen auf einer 18-Loch Runde ca. 2.000 Kalorien verbrennt (7 Meilen Fahradfahren, 3 Meilen laufen) und eine 18-Loch in weniger als drei Stunden zu schaffen sei. Aktuell würden viele der Golfer in den besagten Resorts die Bikes nutzen, um morgens oder abends eine schnelle 9-Loch-Runde zu spielen, die dann auch schon einmal in einer guten Stunde absolviert werden kann.
Insgesamt schafft man es als Besucher kaum, das gesamte Messegelände und alle Aussteller an einem Tag zu sehen. So kann man nur versuchen, soviel wie möglich mitzunehmen, und bleibt gespannt auf das nächste Jahr und die dann vorgestellten Neuheiten.