Viel Empörung und Aufsehen hat das Zitat: "Mir sind die Golf-Fahrer näher, als die Golf-Spieler", von Kanzlerkandidat Martin Schulz erregt. Die User der sozialen Netzwerke reagierten mit gehässigen Kommentaren und großem Unverständnis zu dieser Äußerung. Dies ist Grund genug, für DGV-Präsident Claus M. Kobold sich mit einem offenen Brief an Martin Schulz zu wenden.
Kobold wendet sich mit offenem Brief an Kanzlerkandidat Schulz
Sehr geehrter Herr Schulz,
der Grund für diesen offenen Brief ist ein von Ihnen im Wahlkampf zuletzt häufig verwendetes Zitat zum Abgasskandal. In Bezug auf die Autobosse äußern Sie sich folgendermaßen: „Mich interessieren die Golffahrer deutlich mehr als diese Golfspieler. Die Arroganz dieser Leute gefährdet einen ganzen Industriezweig.“ Als Verbandspräsident einer von Ihnen scheinbar wenig geschätzten olympischen Sportart möchte ich auf diesem Weg meinen Ärger über diese Aussage kundtun. Bei allem Verständnis für wahlkampfgetriebene Brachial-Rhetorik und öffentlichkeitswirksame Empörungszurschaustellung geht Ihre Pauschaldiffamierung der Golfspielerinnen und -spieler in Deutschland doch deutlich zu weit.Die Fakten:
• Die rund 1,8 Millionen Menschen, die in Deutschland Golf spielen, gefährden durch ihre Sportausübung mit großer Sicherheit keinen „ganzen Industriezweig“ und all diesen, sehr unterschiedlichen Menschen Arroganz vorzuwerfen, ist – gelinde gesagt – eine Frechheit.
• Nicht alle in der Automobilbranche verantwortlich tätigen Menschen sind Golfspieler.
• Die allerwenigsten Golfspieler haben ursächlich etwas mit dem Abgasskandal zu tun. Mit großer Sicherheit weniger als beispielsweise Politiker.
• Überraschen wird Sie vielleicht, dass es im Golfsport sehr viele SPD-Sympathisanten gibt oder jetzt möglicherweise gab.
• Übrigens gibt es auch unter Golfspielern viele Golffahrer.
Ausgesprochen bedenklich ist es auf jeden Fall, wenn ein hochrangiger Sozialdemokrat – für die vermeintlich bessere Show – die öffentliche Diffamierung offensichtlich vollkommen unbeteiligter Bevölkerungsgruppen aktiv betreibt. Neue Freunde haben Sie sich mit Ihrem Golfvergleich sicherlich nicht gemacht. Das Mindeste ist, diese offensichtlich falschen und beleidigenden Aussagen in einem Ihrer in nächster Zeit voraussichtlich häufigen Wahlkampfauftritte zu relativieren und richtig zu stellen.
Mit hoffnungsvollen Grüßen
Claus M. Kobold Präsident Deutscher Golf Verband e.V.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem treffenden Kommentar.
Wieder eine der unbedachten Äußerungen eines Politikers der einmal Kanzler werden will.
Gruß Hans Zenetti
Dieser Golfpräsident liefert mit seiner merkwürdigen Stellungnahme nur Stoff für die Heute Show. Der nimmt das kleine Golf viel zu wichtig und offensichtlich interpretiert er die Worte des Herrn Schulz auch viel zu ernsthaft. Da muß man drüberweglächeln können. Er sollte lieber mehr für den Nachwuchs tun und versuchen Golffahrer er zu Golfspielern zu machen.
Jürgen Fischer
Von Golfen keine Ahnung, aber wie man den Steuerzahler abzocken kann das kann er perfekt!!
Hallo Herr Gärtner,
unser Golfpräsident sollte die Kirche doch einfach im Dorf lassen! Golf ist zwar ein schöner Sport, aber eben doch nur eine Randsportart in Deutschland. Wir spielen in weniger als 750 Vereinen in Deutschland, sind also weniger eine eine Million Sportler und nicht „rund 1,8 Mio“ wie Herr Kobold behauptet. Bei 82 Mio. Einwohnern in Deutschland sind wir einfach nicht relevant, Herr Präsident. Plustern Sie sich doch einfach nicht so auf!!! Und, wenn es wirklich so sehr stört, was ein einzelner Politiker so sagt – wählen Sie ihn doch einfach im nächsten Monat nicht.
In diesem Sinne
Ein schönes Wochenende, Herr Kobold