Martin Kaymer führt nach zwei Runden die Italian Open der European Tour an. War vor dem Start seiner zweiten Runde zu befürchten gewesen, dass er möglicherweise um den Cut kämpfen muss, zauberte der Mettmanner entgegen aller Erwartungen ein Feuerwerk aus dem Hut. Er setzte sich gegen alles was Rang und Namen hat an der Spitze durch und übernahm die alleinige Führung. Nur einen Schlag hinter ihm lauern Rafa Cabrera Bello, Thomas Pieters, Danny Willett, Graeme McDowell und Sieger der vergangenen Woche, Francesco Molinari. Einzig der Österreicher Matthias Schwab schaffte ebenfalls den Sprung ins Wochenende, Maximilian Kieffer und Marcel Siem verpassten mit Pauken und Trompeten den Cut und auch Sebastian Heisele musste seine Koffer packen.
Martin Kaymer beweist, dass er es noch drauf hat
Kaymers erste 68er Runde ließ nicht erahnen, was er am Freitag abliefern würde. Ohne ein einziges Bogey stürmte er durch die Runde, die nach der Gewitterunterbrechung von gestern bei schönstem Wetter stattfand. Nach der Front Nine lag der zweifache Majorsieger bereits gute drei Schläge unter Par, das wirklich aufregende sollte aber erst zum Schluss seiner Runde kommen. An Loch 13, 14, 15, 16 und 17 lieferte er ausnahmslos Birdies ab. Fünf Stück in Folge, die ihn vom ungefähr 30. Platz bis an die Spitze des Feldes katapultierten.
Danny Willett hatte zu diesem Zeitpunkt als einziger die Chance, es Kaymer noch gleich zu tun und mit einem Birdie an der 17 auf elf Schläge unter Par zu gehen, verpasste den Schlaggewinn aber mit einem zu schnellen Putt. Sowohl Kaymer als auch der Engländer gingen mit Par von der 18. Damit wird Martin Kaymer nach einer überzeugenden 63er Runde das Feld in den Moving Day führen. Zu seiner Runde sagte er gegenüber der European Tour: "Mein Trainer hat immer gesagt 'Geduld schlägt Talent' und ich war sehr geduldig in letzter Zeit." Entscheidend für seine tiefe Runde sei gewesen, dass er die Fairways getroffen und wenig Fehler vom Tee aus gemacht habe. "Acht Schläge unter Par habe ich aber nicht erwartet."
"The logjam is broken."
The birdie that means @MKaymer59 leads after 36 holes.#ItalianOpen #RolexSeries pic.twitter.com/SG869XTFa2
— The European Tour (@EuropeanTour) 1. Juni 2018
Der Österreicher Matthias Schwab hatte mit einer 67er Runde an Tag 1 schon vorgelegt und das war auch gut so. Seine Even Par 71er Runde ließ ihn nämlich um mehr als 30 Ränge im Leaderboard absacken. Von Tee 10 aus gestartet begann der 23-Jährige mit einem Par nach dem anderen, bevor er an Loch 18 seinen ersten Schlag verlor und an Loch 5 einen weiteren. Mit zwei Birdies auf den letzten drei Löchern kämpfte Schwab sich zurück auf Even Par und schaffte mit vier Schlägen unter Par auf dem geteilten 59. Platz gerade so den Sprung ins Wochenende.
Drei Deutsche verpassen den Cut auf der European Tour
Sebastian Heisele, der nur einen Schlag hinter dem Österreicher liegt, hat hingegen Pech. Seine 68er Runde reichte nicht aus, um es in den Cut zu schaffen. Das einzige Bogey, das er am Freitag notieren musste, war der Schlag, der ihm letztendlich fehlte, um auch am Samstag im Gardagolf CC in Italien antreten zu dürfen.
Für Maximilian Kieffer lief es zuerst ganz Erfolg versprechend. Zwar hatte er nach seiner 71er Runde vom Auftakt ein paar Schläge aufzuholen, schien der Aufgabe aber gewachsen zu sein. Trotz zweier Schlagverluste auf seinen ersten neun Bahnen machte er innerhalb von sechs Löchern fünf Birdies - vier davon in Serie. Auf den zweiten Neun fiel sein Spiel aber auseinander. Schlaggewinne gab es hier keine mehr, stattdessen zwei Bogeys und dazu ein Triplebogey an Bahn 6. Mit einer 73er Runde und insgesamt zwei Schlägen über Par verpasst er den Cut.
Marcel Siem hatte von Beginn an Schwierigkeiten bei seiner zweiten Runde. Er begann sie mit zwei Schlagverlusten. Ein kurzes Aufatmen gab es beim Birdie an der 3, dann folgte ein weiteres Bogey. Erst an Loch 5 spielte Siem das erste Par. Obwohl noch vier Birdies folgten, verlor er ebenso auch vier Schläge wieder und brachte den Score von zwei Schlägen über Par in Clubhaus. Zusätzlich zu seiner 72er Runde vom Vortag bedeutet das nur den geteilten 137. Platz für den Deutschen.