Unser Reisereporter Jürgen Linnenbürger stellt ein attraktives Hotel im Osten der Insel und den ‚Pula Golf-Platz’ vor, über den wir bisher noch nicht ausführlich berichtet haben. Er ist einer von vier Golfplätzen, die in maximal 12 Kilometer vom Hotel aus zu erreichen sind.
Außergewöhnliches Domizil mit beeindruckender Architektur
Vom Flughafen in Palma benötigen wir mit dem Pkw gut eine Stunde an die Ostküste. Nach Passieren der Auffahrt erreichen wir den aus Rundbögen und Säulen bestehenden imposanten Eingangsbereich des ‚Park Hyatt Mallorca‘. Es ist das erste ‚Park Hyatt Resort‘ Europa’s.
Das 2016 errichtete fünf Sterne-Hotel in der Nähe von Canyamel ist in Form eines mallorquinischen Bergdorfes angelegt. Terrassenförmig an den Hang eines Berges gebaut, bietet es herrliche Aussichten auf das Tal von Canyamel. Dessen Sandstrand ist in 15 Minuten zu Fuß oder in 5 Minuten mit dem Pkw zu erreichen.
Weit entfernt von jeglichem Tourismus liegend, verfügt das Hotel über 126 Zimmer und 16 Luxus-Suiten mit möblierten Terrassen, manche mit eigenen Gärten.
Die weiß-braunen und terracotta-farbenen Töne der Gebäude strahlen in der Sonne. Die Ruhe ist auffällig. Sie wird lediglich durch das Plätschern der Springbrunnen und der Wasserläufe, die inmitten gefliester Wege die gesamte, verwinkelte Anlage durchziehen, unterbrochen. Etliche Treppen führen durch das teils steile Areal, dessen Grün der zahlreichen Obstbäume, mediterranen Pflanzen und Kräuter die Optik gelungen auflockert. Wer möchte, kann in auch den Service von Elektro-Carts in Anspruch nehmen.
Sämtliche verwandten Materialien stammen von der Insel. Den Mittelpunkt der Anlage bildet der Plaza de la Torre. Um ihn herum sind u.a. die diversen Restaurants platziert.
Entspanntes Ankommen und hoher Wohlfühlfaktor
Der Empfang, in der eher an eine Bibliothek erinnernden Rezeption, ist sehr persönlich. Auch die direkt gegenüber liegende Lobby hat den gleichen Charakter. Ihr überdimensionaler, rustikaler Kronleuchter spiegelt sich in dem ebenso großen Spiegel des hohen Raumes wider. Wir werden bereits erwartet und herzlich willkommen geheißen. Während wir einen Begrüßungsdrink einnehmen, wird unser Gepäck auf unser Zimmer gebracht.
In der geräumigen, 50 Quadratmeter großen und elegant eingerichteten Junior Suite fühlen wir uns vom ersten Moment an sehr wohl. Die bequeme Sitzecke und der Schreibtisch runden das ansprechende Mobiliar stilvoll ab. Von der ca. zehn Quadratmeter großen, möblierten Terrasse genießen wir die tolle Aussicht durch die Anlage bis auf das dahinter liegende Tal.
Das Design zeichnet sich durch eine Kombination aus modernen und landestypischen Elementen aus. Die hellen Farben der Wände, Vorhänge und des Marmorbodens sind perfekt auf die dunklen Holzelemente der Fenster, Schränke und Möbel abgestimmt. In den großen und äußerst bequemen Betten schlafen wir großartig.
Die Technik ist state-of-the-art. Über das zum Zimmer gehörende iPad nutzen wir den vielseitigen @-Concierge und das Highspeed-Internet. Dies funktioniert ebenso hervorragend wie die digitalisierte Steuerung des Lichts. Der große Flachbild-TV bietet eine Vielzahl deutscher Programme.
Das großzügige, mit einer Fußbodenheizung ausgestattete Marmor-Bad, verfügt über einen offenen Bereich sowie zwei separate Räume. In einem befindet sich die Badewanne mit einer Regendusche, in dem anderen das WC. Highlight über dem Doppelwaschbecken ist ein zunächst nicht erkennbarer, im Spiegel integrierter Fernseher. Den begehbaren Kleiderschrank zwischen Eingangsbereich und Bad empfinden wir als sehr angenehm und praktisch.
Abwechslungsreiche, gehobene Gastronomie
Im Hotel befinden sich drei Restaurants und eine Tapas-Bar. Das Hauptrestaurant ‚Balearic’ hat das ganze Jahr geöffnet. In diesem genießen wir das vielseitige Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen lässt. Abends lassen wir uns hier á la carte verwöhnen. Von den Gerichten der spanischen und mallorquinische Küche schmecken uns besonders die Suppe mit Garnelentartar und Seeigel sowie das Spanferkel-Konfit mit Früchtechutney und geröstetem Apfel. Das ‚Asia‘ hat während der Wintermonate ebenso geschlossen wie das im November 2019 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete ‚VORO‘, das unter der Leitung des Spitzenkoches Alvaro Salazars steht. Mit seinen Degustationsmenüs aus 11 bzw. 15 Gängen verzaubert er wieder ab März seine Gäste.
Umfassendes Spa- und Fitnessangebot
Herrlich relaxen kann man an den drei auf unterschiedlichen Ebenen befindlichen Pools, von denen ein temperierter nur Erwachsenen zur Verfügung steht. Verwöhnen lassen kann man sich von den diversen Anwendungen im exklusiven ‚Serenitas Spa‘.
Direkt am Hauptplatz befindet sich ein Gym. Darüber hinaus können Gäste des Hotels das Sport- und Freizeitangebot des Cap Vermell Country Clubs kostenfrei nutzen. Er liegt fußläufig vom Hotel entfernt und verfügt neben neuesten Geräten über einen 25 Meter langen Indoor-Pool.
Ausgeprägte Service-Orientierung und Freundlichkeit
Besonders auffällig sind die überall anzutreffende Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Angestellten. Diese haben sicherlich mit dazu beigetragen, dass das Hotel 2019 mit dem ‚Traveller’s Choice Award‘ ausgezeichnet wurde.
Kostenloser Hotel-Transfer zu den Golf-Plätzen
In kurzer Zeit erreichen Hotel-Gäste mit dem kostenlosen Shuttle vier der im Osten der Insel gelegenen Golf-Plätze. Golf Canyamel befindet sich gleich um die Ecke, Golf Capdepera, Golf Pula und Golf Son Servera liegen nur zwischen 7 und 12 km entfernt.
Golfplatz in Familienbesitz mit großer Historie
‚Pula Golf‘ in Son Servera wurde bereits 1995 als 18 Loch Resort-Platz gegründet. In den Jahren 2004 bis 2006 wurde er zu einem Championship-Platz umgestaltet. Das neue Layout ist dem zweifachen Masters-Gewinner und 23-fachen Sieger auf der European Tour, José Maria Olazábal, zu verdanken. Sein letzter Tour-Sieg war auf diesem Platz 2005 der Gewinn der Mallorca Classic, die hier zwischen 2003 und 2007 stattfand. Insgesamt war die European Tour achtmal zu Gast.
Das heutige Layout besteht seit 2010, in dem einige finale Anpassungen vorgenommen wurden. Von 2013 bis 2017 folgten die Olazábal & Nadal Invitational, ein Pro-Am-Turnier zugunsten der Rafa Nadal und Sport Mundi Foundation.
Von den Matten der zweigeschossigen, teils überdachten Driving Range schlägt man die Bälle den Hang bergab. Auf der linken Seite wird sie von der Bahn ‚Eins‘, auf der rechten von der 18 umgeben.
Der Par 72-Platz hat von den hinteren Abschlägen eine Länge von 6.297 m. Von Gelb ist der Slope 138, von Rot 134. Professionals spielen ihn als Par 70-Kurs.
‚Tough Par, Easy Bogey‘
Die Formulierung auf der Score Karte können wir voll und ganz unterschreiben. Der Platz ist sportlich herausfordernd, doch fair. Zahlreiche Bunker und etliche Wasserhindernisse zeichnen seinen Schwierigkeitsgrad aus. Die meist breiten Fairways bieten zahlreiche Anspielmöglichkeiten.
Der Platz verläuft teils durch flaches, teils durch leicht hügeliges Gelände. Auf der Back Nine sieht man von einigen Löchern das Mittelmeer. Trotz der Ups und Downs lässt er sich prima zu Fuß bewältigen, auch wenn einige Wege zwischen den Löchern recht lang sind.
Die drei ersten Bahnen sind ein angenehmer Einstieg in die Runde. Nach einem leicht bergab, gerade verlaufenden 373 Meter langen Par-4 folgt ein Par-3, dessen Abschlag carry über einen kleinen Graben zu spielen ist. Das Grün wird frontal durch einen großen Bunker geschützt.
Nach der ‚Drei‘ unterquert man zum ersten Mal die den Platz teilende Schnellstraße, um auf die andere Seite des Geländes zu gelangen. Störend finden wir den wenigen Verkehr nicht.
Der Abschlag der Fünf liegt leicht erhöht. Zunächst ist ein kaskadenförmiger Wasserlauf zu überwinden, der quer das Fairway durchzieht. Dahinter wird die Landezone seitlich von einem See begleitet, der die Abschläge magisch anzieht.
Die Neun (HCP 2) ist eines der reizvollsten Löcher. Den Abschlag des Par-5 spielt man zunächst in eine Senke, die auf der rechten Seite von Wasser begleitet wird. Bei dem Schlag ins Grün kommen dann ein Baum und später ein frontaler Bunker ins Spiel.
Die Back Nine startet mit einem 449 Meter ansteigenden Par 5, dessen nicht einsehbares Grün durch drei davor liegende Bunker geschützt ist. Der Schlag ins Grün hat somit einen besonderen Reiz.
Danach geht es gleich wieder bergab. Am Abschlag der Elf ist Vorsicht geboten. Vor dem Grün des nur 278 m langen, abschüssigen Par-4 wartet ein frontales Wasserhindernis, das Longhittern zum Schicksal werden kann. Wer hier zuviel wagt, läuft Gefahr, seinen Ball im Wasser zu versenken.
Das Signature Hole ist die 16, ein Par-4 mit einer Länge von 365 Metern. Vom Abschlag sieht man auf die Berge und das im Hintergrund erkennbare Meer.
Es verläuft als Dogleg links um einen See herum. Trifft man das Fairway zwischen Wasser und den drei Bunkern auf der rechten Seite, hat man eine gute Chance, mit dem zweiten Schlag das Grün zu erreichen.
Das schwierigste Loch ist die 17, ein Par-4 mit einer Länge von 389 Metern. In dem als Dogleg ansteigenden Fairway befinden sich in der Abschlags-Landezone vier große Bunker. Ich treffe gleich den ersten und benötige einen Recovery-Schlag, bevor ich das Grün erreiche.
Danach geht es durch die Unterführung wieder auf die andere Seite des Platzes zurück.
Das gut bewachte Grün des abschließenden 151 Meter langen Par-3 beendet eine Runde, die uns viel Freude bereitet. Der Pflegezustand der Grüns ist prima. Auch der Rest des Platzes ist in einem für diese Jahreszeit bemerkenswert gutem Zustand.
Bei einer Golfreise in den Osten der Insel sollte eine Runde auf diesem Platz nicht fehlen. Er ist Teil des im Familienbesitzes befindlichen ‚Pula Golf Resorts‘, das 1997 gegründet wurde. Hierzu zählt ein kleines Hotel, dessen Suiten und Zimmer auf mehrere Gebäude verteilt sind. Das gemütliche ‚Café de Pula‘ dient als Club-Restaurant und bietet eine schöne Aussicht auf Putting Green und Driving Range. Das Haupthaus wurde bereits 1581 gebaut und ist ein außergewöhnliches Kleinod.
In 2019 wurde der neue, einladende Pro Shop mit der Golf-Reception eröffnet. Aktuell erfolgt der Umbau des Spa’s und des Wellness-Bereiches, die im Frühjahr 2020 fertiggestellt wurden.
Dezember und Januar sind seit Jahren äußerst wetterbeständige Monate mit Temperaturen um die 15-20 Grad. Der blaue Himmel auf den Fotos ist also keine Seltenheit. Golferherz, was willst Du mehr?
Reisetipps für den Osten Mallorcas auf einen Blick