Eine gute Regelkunde kann einem helfen, auch als Amateur. Collin Morikawa (23) beweist in der dritten Runde der Tour Championship, wie wichtig Regelauslegungen zum eigenen Vorteil sein können.
Collin Morikawa beweist Regelkunde
Beim Saisonfinale der PGA Tour geht es um ein Preisgeld von 15 Millionen US-Dollar für den Sieger. Mehr als verständlich, dass die Spieler alles daran setzen, mögliche Regeln zu nutzen, um besser zu scoren. Was war geschehen?
Collin Morikawa ließ seine Annäherung auf der achten Spielbahn, einem Par-4 im East Golf Club, etwas kurz und hatte noch einen Chip vor sich. Doch sein Ball kam in seinem eigenen Divot zur Ruhe. Laut Morikawa ein eingebetteter Ball. Ein Platzrichter kam hinzu und erklärte Morikawa, dass er den Ball spielen müsse, wie er liege. Doch nach genauerem Hinsehen und einer kleinen Unterhaltung wurde klar, dass der Ball tatsächlich eingebettet war. Entscheidend war hierbei, dass das Einschlagsloch für einen Riss in der Fairway-Oberfläche gesorgt hatte und ein wenig Dreck zu sehen war.
Nach Regel 16.3 gilt ein Ball als eingebettet, wenn "der Ball in Folge des letzten Schlags des Spielers in seinem eigenen Einschlagloch liegt und teilweise unter der Oberfläche des Bodens liegt." Der Platzrichter sah diese Regel als gegeben an, also durfte Morikawa Erleichterung nach 16.3b in Anspruch nehmen: "Wenn der Ball eines Spielers im Gelände eingebettet ist und Erleichterung nach Regel 16.3a zulässig ist, darf der Spieler straflose Erleichterung in Anspruch nehmen, indem er den ursprünglichen oder einen anderen Ball innerhalb des nachfolgenden Erleichterungsbereichs droppt."
Der PGA-Championship-Sieger von 2020 droppte also seinen Ball, spielte einen ordentlichen Chip und rettete das Par. Regelkunde at its best!