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PGA Tour

Phil Mickelson: „Die PGA Tour ist eine Diktatur getarnt als Demokratie“

18. Feb. 2022 von Elena Reiter in Köln, Deutschland

Phil Mickelson bezeichnet die PGA Tour als Diktatur. (Foto: Getty)

Phil Mickelson bezeichnet die PGA Tour als Diktatur. (Foto: Getty)

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Phil Mickelson steht seit Wochen und Monaten immer wieder in den Schlagzeilen. Grund dafür sind nicht seine sportlichen Leistungen sondern seine Äußerungen zur Saudi Golf League. Im November sprach er mit Alan Shipnuck über seine Beweggründe für seinen Saudi-Lobbyismus. Mickelson und weitere Spieler sollen zudem Anwälte bezahlt haben, die bei der Ausarbeitung der Saudi-League halfen. Im Gespräch mit Shipnuck vergleicht der Amerikaner seine (eigentliche) Heimattour mit einer Diktatur und rechtfertigt zugleich sein Wegschauen, wenn es um den Ursprung des saudischen Geldes geht.

Phil Mickelson: "Es ist beängstigend, sich mit diesen Motherfu***** einzulassen."

Phil Mickelson ist sich wohl durchaus bewusst, wer hinter der Saudischen Golf League steht: "Wir wissen, dass sie [den Reporter der Washington Post und in den USA lebenden Jamal] Khashoggi ermordet haben und eine schreckliche Menschenrechtsbilanz aufweisen. Sie richten dort Menschen hin, weil sie schwul sind. Warum sollte ich das überhaupt in Betracht ziehen, wenn ich all das weiß?" Die Antwort ist für Mickelson ganz klar in einem Punkt zusammengefasst: "Weil dies eine einmalige Gelegenheit ist, die Arbeitsweise der PGA Tour neu zu gestalten. Sie waren in der Lage, mit manipulativen, zwanghaften und starken Taktiken zurechtzukommen, weil wir, die Spieler, keine Möglichkeit hatten, uns zu wehren. So nett [PGA-Tour-Commissioner Jay Monahan] auch rüberkommt, wenn man kein Druckmittel hat, wird er nicht das Richtige tun. Und das saudische Geld hat uns endlich dieses Druckmittel gegeben." Es geht Mickelson also darum, der PGA Tour eins auszuwischen und dabei große Summen zu verdienen. Doch ganz überzeugt von der neuen Liga schein er nicht zu sein, wie er gegenüber Shipnuck durchblicken ließ. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt will, dass [die SGL] Erfolg hat, aber allein die Vorstellung davon ermöglicht es uns, Dinge mit der [PGA] Tour zu regeln."

"Die PGA Tour sitzt auf Milliarden von Dollar"

Im weiteren Verlauf des Interviews erklärt Phil Mickelson seine Unzufriedenheit und Kritik am Medien-Umgang der PGA Tour. Es geht ihm dabei um die möglichen Vermögenswerte hinter den Medien-Rechten und Bildmaterialien der Spieler und Turniere. Diese seien, laut Mickelson Milliarden Dollar in NFTs wert. Doch diese digitalen Wert-Token der individuellen Bilder stehen laut Mickelson nicht der PGA Tour zu, sondern den Spielern, welche auf den Medien zu sehen sind. "Ich will nicht sagen, dass es ärgerlich ist, aber es ist definitiv mehr als frustrierend", sagte Mickelson über die Situation der Bild- und Medienrechte.

"Die Tour sitzt auf NFTs im Wert von mehreren Milliarden Dollar", sagte Mickelson im Gespräch. "Das alles muss den Spielern gehören. Wir haben diese Schläge gemacht, wir haben diese Momente geschaffen, wir sollten diejenigen sein, die davon profitieren." Mickelson größter Kritikpungt ist der Umgang der PGA Tour mit ihren Einnahmen. "Wie zum Teufel ist es legal, dass sie so viel Geld zur Verfügung haben?", fragt er Shipnuck, da die Tour eigentlich eine gemeinnützige Organisation sei. Die Antwort liefert sich Mickelson prompt selbst: "Gar nicht. Aber sie wollen immer mehr und mehr. Sie müssen alles kontrollieren. Ihr Ego erlaubt es ihnen nicht, die nötigen Zugeständnisse zu machen."

"Die PGA Tour ist eine Diktatur"

Mickelson findet harsche Worte zur PGA Tour und ihrer Arbeitsweise: "die Tour tut so, als sei sie eine Demokratie, dabei ist sie in Wirklichkeit eine Diktatur". Statt auf die breite Masse der Spieler einzugehen unterstütze die PGA Tour nur die Top-Spieler. Mickelson wünscht sich einen Umschwung und eine bessere Wahrnehmung der großen Masse an "Middleclass-Spielern". Erreichen möchte er dies mit dem Saudi-Geld und dem dahinter stehenden Druck auf die amerikanische Tour.

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