Auch 2023 veröffentlicht die Sommerfeld AG einen Golfreport. Auf 89 Seiten sind Informationen zur aktuellen Lage des Golfsports in Deutschland gesammelt. Zusätzlich neben aktuellen Zahlen zum Golfmarkt werden im Golfreport 2023 die zwei Themenschwerpunkte "Golf als Teil des Freizeitmarktes" und "Das Handlungsprinzip der Nachhaltigkeit" behandelt. Im folgenden Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über einige interessante Aspekte aus dem Bericht. Für alle Interessierten steht der Bericht auf der Webseite der Sommerfeld AG zum freien Download zur Verfügung
Zahlen und Fakten: Der Golfmarkt als Corona-Profiteur
Die Corona-Pandemie hat das Leben in den vergangenen drei Jahren maßgeblich geprägt. Viele Bereiche haben unter den Maßnahmen, die zur Eindämmung der Ausbreitung beschlossen wurden, gelitten. Der Golfsport jedoch profitierte von der Situation. Die Anzahl der organisierten Golfspieler und Golfspielerinnen im Deutschen Golf Verband (DGV) ist in den vergangenen drei Jahren um über 40.000 Personen gestiegen. Das entspricht einem Wachstum um 6,3 Prozent. Betrachtet man einen größeren Zeitraum, wird der Einfluss der Corona Pandemie für das Wachstum sehr deutlich. In den Jahren von 2013 bis 2022 wurden 45.207 neue organisierte Golfspielerinnen und Golfspieler erfasst. Etwa 88 Prozent davon entfallen auf die von der Pandemie geprägten Jahre 2020 bis 2022, führt der Golfreport aus. Ob der Trend positiv bleibt, werden erst die nächsten Jahre zeigen.
Betrachtet man die Entwicklung in den Landesgolfverbänden ist vor allem auffällig, dass die Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) von 2020 bis 2022 um mehr als zehn Prozent gewachsen ist und damit mehr als die meisten Landesverbände. Wie aus dem Report hervorgeht entscheiden sich also immer mehr Menschen für einen günstigen und flexiblen Einstieg in den Golfsport. Ein Trend, der von den Verantwortlichen der Golfclubs aufmerksam verfolgt werden sollte, bemerken die Autoren der Studie.
Mit 64,2 Prozent stellen Männer immer noch eine deutliche Mehrheit unter den Golferinnen und Golfern. Diese Entwicklung setzt sich jedes Jahr langsam aber stetig fort. Im Jahr 2000 lag der Männeranteil "nur" bei 59,7 Prozent. Den höchsten Frauenanteil gibt es im Hamburger Golfverband mit 38,4 Prozent.
Betrachtet man die Altersverteilung der Neugolferinnen und Neugolfer zeichne sich ein positives Bild ab, so der Golfreport 2023. Die Verjüngung des Golfsports gehe weiter voran. Anders als andere Sportverbände schaffe es der Golfsport zukunftsfähig zu bleiben. Immer mehr jüngere Leute begeisterten sich für den Sport und das bisweilen immer noch verstaubte Image werde weiter erfolgreich abgebaut. Die größten Zuwächse in den vergangenen drei Jahren können allesamt bei Altersgruppen unter 35 Jahren verbucht werden. Die Zahl der Golferinnen und Golfer von 21 bis 26 Jahren erhöhte sich um satte 20,77 Prozent. Die Altersgruppen von 27 bis 35 und von 19 bis 20 Jahre weisen mit 17,7 und 13,16 Prozent ebenfalls Zuwachsquoten weit über dem Durchschnitt auf.
Golf als Teil des Freizeitmarktes
Betrachtet man die dargestellten Zahlen, so ist der Markt erstmal stabil und in den letzten Jahren sogar gewachsen. Hohe Fixkosten, Unsicherheiten bei Wetter und Personal und ein großer Wettbewerb werden die Stakeholder aber auch in Zukunft vor große Herausforderungen stellen, bilanziert die Studie. Hier gelte es für alle Beteiligten innovative Lösungen zu entwickeln, neue Ideen zu implementieren und sich selbst und die aktuelle Situation stetig zu hinterfragen. Nur so könne Golf auch in Zukunft Krisen meistern und sogar für sich nutzen. Ein Ansatz, der im Golfreport detailliert betrachtet wird, ist Golf als Teil des Freizeitmarktes. In diesen hätten die Deutschen im Jahr 2021 mehr als 16 Milliarden Euro investiert. Im Bericht werden Chancen für den Golfsport im Freizeitmarkt erläutert und mit Praxisbeispielen verdeutlicht.
Jedes Jahr werden Milliarden Euro im Freizeitmarkt umgesetzt. Die Konsumenten sind also grundsätzlich bereit, sowohl Zeit als auch Geld in ihre Freizeitaktivitäten zu investieren. Die Frage muss also sein, was der Golfsport tun kann, um die Menschen dazu zu bewegen, das zur Verfügung stehende Budget in Golf und nicht in andere Freizeitbeschäftigungen zu investieren. Der Perspektivwechsel mit der Einordnung von einer Golfanlage als Freizeitanlage könne für die Verantwortlichen neue Möglichkeiten eröffnen. Neben den Mitgliedern, die bei dieser Entwicklung keinesfalls benachteiligt werden dürfen, könnten auch neue Zielgruppen erschlossen werden. Um Menschen an den Golfsport heranzuführen, sollten die Golfclubs vor allem die Faktoren Spaß, Event und soziale Kontakte berücksichtigen.
Ein gutes Beispiel für diese Entwicklung sei sicherlich TopGolf, das in Amerika bereits Millionen begeistert. Aber auch deutsche Golfclubs haben bereits Schritte in Richtung Freizeitmarkt unternommen. So beispielsweise die Golf Lounge in Hamburg, die sich selbst nicht als reine Golfanlage, sondern vielmehr als Freizeit-, Event- und Golflocation sieht.
Für alle, die noch mehr über die Entwicklungen im Golfmarkt, neue Ziele und Chancen oder das große Thema der Nachhaltigkeit lesen wollen, empfehlen wir einen Blick in den Golfreport der Sommerfeld AG zu werfen.