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Golfreisen

Jordanien: Ayla Golf Akaba – vom Minenfeld zum Schmuckstück

16. Jun. 2023 von Jürgen Linnenbürger in Köln, Deutschland

Jürgen Linnenbürger teste für Golf Post die Golfplätze der Welt. Dieses Mal war er in Jordanien unterwegs. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Jürgen Linnenbürger teste für Golf Post die Golfplätze der Welt. Dieses Mal war er in Jordanien unterwegs. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

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Ursprünglich hatte ich bei der Vorbereitung unserer Reise Golfen nicht auf dem Plan. Dass in dem Land, dessen arabischer Stamm der Haschemiten auf den Urgroßvater des Propheten Mohammed zurückgeht, auch gegolft wird, war mir bis dato nicht bekannt. Aufmerksam hierauf werde ich erst durch das riesige urbane Zukunftsprojekt ‚Ayla‘ in der Stadt Akaba am gleichnamigen Golf. 2008 wurde hier mit dem Bau einer supermodernen Urlaubsdestination begonnen, zu der u.a. der Ayla Golf Club zählt. Dieser befindet sich in der pulsierenden Ayla Oasis, in der wir zum Abschluss unserer Rundreise die großartigen Eindrücke noch einmal Revue passieren lassen.

Jeder Tag ein neuer Höhepunkt

Doch zuvor führt es uns nach Amman, Jerash, Bethanien, den Mount Nebo und nach Madaba, deren Besuche einen eigenen Bericht wert wären. Von dort geht es weiter in die jahrtausendalte Felsenstadt Petra. Der frühmorgendliche Gang durch den um diese Zeit noch nicht überlaufenen Siq, einem schmalen Pfad, der von bis zu 90 m hohen Felswänden umgeben ist und zu dem Schatzhaus der Nebatäer führt, steht an der Spitze der von uns besuchten Highlights. Gleich danach folgt ‚Ad Deir /Das Kloster‘, das im weiteren Verlauf des Tales durch Petra über fast 900 Stufen und nach 200 m Höhenunterschied zu erklimmen ist und atemberaubende Aussichten bietet.

Auf dem Weg zum Schatzhaus durch den Siq und Blick auf das Kloster Ad Deir (Foto Jürgen Linnenbürger)

Auf dem Weg zum Schatzhaus durch den Siq und Blick auf das Kloster Ad Deir (Foto Jürgen Linnenbürger)

Wer sich den Fußmarsch durch die Schlucht oder den Aufstieg nicht allein zutraut, kann die Hilfe erfahrener vierbeiniger Profis in Anspruch nehmen.

Vierbeinige Taxis in Petra (Foto Jürgen Linnenbürger)

Vierbeinige Taxis in Petra (Foto Jürgen Linnenbürger)

Doch auch die Übernachtung in einem Zeltcamp inmitten der Wüste und die Ballonfahrt über das Wadi Rum bleiben ebenso unvergesslich.

Übernachtung in komfortablen Zelten im Wadi Rum und Ballonfahrt am frühen Morgen über das Wadi Rum (Foto Jürgen Linnenbürger)

Übernachtung in komfortablen Zelten im Wadi Rum und Ballonfahrt am frühen Morgen über das Wadi Rum (Foto Jürgen Linnenbürger)

Wir fühlen uns immer noch in die großartigen Szenen der hier gedrehten Filme ‚Lawrence von Arabien‘, ‚Indiana Jones und der letzte Kreuzzug‘, ‚Der Marsianer‘ und ‚Dunes’ hineinversetzt, spüren weiterhin den Wüstensand auf unserer Haut und die holprigen Touren auf der Ladefläche der Pickup Trucks der Beduinen.

Entspannung am Golf von Akaba

Nach Säulen, Tempeln, Felsen und Sand ruft das Meer. Die Küstenstadt Akaba liegt in Jordaniens äußerstem Süden am Roten Meer in unmittelbarer Nähe zum Grenzübergang nach Israel. Ihr Seehafen ist der einzige des Landes und das Tor zum Rest der Welt. Akaba ist Freihandelszone und hat mehr als 150.000 Einwohner. Sie befindet sich an der nördlichsten Spitze des gleichnamigen Golfs, einem Seitenarm des Roten Meeres. Umgeben ist er auf seiner westlichen Seite von Israel und der Sinai-Halbinsel, auf der östlichen von Jordanien und Saudi-Arabien.

Erholung in luxuriöser Umgebung am türkisblauen Meer

In dem fünf Sterne Hyatt Regency Aqaba Ayla Resort, das nur gut vier Kilometer von dem Zentrum der Hafenstadt entstanden ist, verbringen wir einige entspannte Tage. Es ist umgeben von strahlend blauen Lagunen mit Wasser aus dem Roten Meer und verfügt über 286 modern eingerichtete Zimmer und 43 Suiten. Alle haben einen Balkon oder eine private Terrasse mit einer großartigen Aussicht auf den Yachthafen oder die imposanten, majestätischen Berge. Unser Standard Bedroom auf der 4. Etage verfügt über eine zweckmäßige Ausstattung und bietet einen schönen Blick bis auf den Golfplatz.

Blick auf die Lagune und das Hyatt Regency Aqaba Ayla Resort (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Blick auf die Lagune und das Hyatt Regency Aqaba Ayla Resort (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Zu den Hotel-Annehmlichkeiten zählen der Beach Club La Plage an der Lagune, eine große Pool-Landschaft mit Infinity-Pool inmitten des sehr gepflegten Gartens, ein luxuriöses Aqua Spa mit Hamam, ein Fitnessstudio und Tennisplätze. In fünf Restaurants und Bars können die Gäste zwischen internationalen und regionalen Gerichten wählen. Wir können alle empfehlen. Auch Alkohol wird hier an ausländische Gäste ausgeschenkt. WLAN ist kostenfrei und funktioniert in den öffentlich zugänglichen Bereichen, am Pool und im Beach Club prima, auf unserem Zimmer meistens auch. Der Service des Personals ist aufmerksam und unaufdringlich. Auf Englisch können wir uns bestens verständigen.

Das Resort hat den globalen Green Key Eco Status in der Hotelkategorie erhalten, womit seine Bemühungen und sein Engagement für die öffentliche Gesundheit und nachhaltige Umweltstandards im Tourismus gewürdigt wurden. Diese spüren wir im gesamten Resort, das ausgesprochen sauber und gepflegt ist. Der Aufenthalt an den Pools und am hoteleigenen Strandabschnitt der Lagune kann in dem vom Islam geprägten Land in für uns üblicher Badebekleidung erfolgen. Einheimische Frauen tragen einen schwarzen Anzug, der den gesamten Körper einschließlich des Kopfes bedeckt. Lediglich ein kleiner Ausschnitt bleiben für das Gesicht, die Hände und Füße frei.

Keine Angst vor dem weißen Hai

Nur wenige Kilometer außerhalb des Resorts befinden sich fantastische Schnorchel- und Tauchmöglichkeiten, bei denen man auf eine Vielzahl von Fischen trifft. Haie, wie der harmlose riesige Walhai, sollen hier ebenfalls vorkommen.

Auch im Ayla Golf Club treffen wir auf einen dieser Spezies, denn sein Designer ist kein anderer als der als ‚große weiße Hai‘ bekannte Greg Normann. Er hat 2016 einen 18 Loch Par 72 Meisterschafts-Platz konzipiert, der sich auf einer Fläche von 800.000 qm ausbreitet und harmonisch in die ursprüngliche Wüstenlandschaft eingebunden ist.

Abschlussloch des Aqaba Ayla Golf Clubs und Loch 9 und 18 des Aqaba Ayla Golf Clubs (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Abschlussloch des Aqaba Ayla Golf Clubs und Loch 9 und 18 des Aqaba Ayla Golf Clubs (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Ein 9-Loch Par 3 Executive Flutlicht-Platz und eine Golf-Akademie mit PGA-qualifizierten Pros und perfekten Übungsmöglichkeiten ergänzen das umfassende Golf-Angebot.

Im Einklang mit der Natur

Besondere Anforderungen bei der Gestaltung des Platzes waren für das weltweit renommierte Unternehmen Greg Norman Golf Course Design (GNGCD) möglichst wenig in die Umwelt einzugreifen und ökologischen Gesichtspunkten zu entsprechen. Das ursprünglich aus dem Sechstage-Krieg 1967 mit über 60.000 Minen verseuchte Gebiet der Ayla Oasis, wurde zunächst vollständig von diesen geräumt. Danach erfolgte hier u.a. der Bau des Golfplatzes mit dem ausgehobenen Boden der riesigen Lagunenlandschaft.

Attraktive Löcher vor beeindruckender Kulisse (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Attraktive Löcher vor beeindruckender Kulisse (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Etliche künstliche Seen und Wadis wurden angelegt. Diese werden durch das Regenwasser aus den umliegenden Bergen im Mix mit dem Lagunenwasser gespeist und dienen als Reservoir für die Bewässerung. Darüber hinaus dienen sie Zugvögeln als Zwischenstation, wodurch das natürliche Ökosystem ergänzt wird. Der Großteil der Stromversorgung wird durch Solarpanele sichergestellt.

Reichlich Wasser im Aqaba Ayla Golf Club (Foto Jürgen Linnenbürger)

Reichlich Wasser im Aqaba Ayla Golf Club (Foto Jürgen Linnenbürger)

Early bird Tee Time

Das Hotel Shuttle bringt uns in fünf Minuten zum nahegelegenen Clubhaus. Wir starten frühmorgens. Jetzt im Mai sind es bereits um 7.00 Uhr 25 Grad, doch die Hitze ist aufgrund der niedrigen Luftfeuchtigkeit gut zu ertragen. Der im Laufe der Runde aufkommende Wind greift nicht in das Spiel ein, sondern wir empfinden ihn bei den steigenden Temperaturen als äußerst angenehm.

Der vor uns liegende offene, leicht hügelige Platz hat von den hinteren schwarzen Abschlägen eine Länge von 7.152 Yards. Er bietet fantastische Blicke auf die dahinter thronende Bergkulisse. Seine Fairways und Grüns bestehen aus Paspalum Gras, das sich ideal für hohe Temperaturen eignet. Die Bahnen sind sanft geschwungen und bieten großzügig gestaltete Anspielmöglichkeiten. Trifft man diese nicht, warten riesige sandige Waste Areas, von denen man jedoch in den meisten Fällen weiterspielen kann. Wasserhindernisse kommen an der Hälfte der Löcher ins Spiel.

Sandige Waste Areas umgeben die Fairways (Foto Jürgen Linnenbürger)

Sandige Waste Areas umgeben die Fairways (Foto Jürgen Linnenbürger)

Fünf verschiedene Abschlagboxen bieten für alle HCP-Klassen den passenden Einstieg in die 18 Löcher.

Gute Bedingungen in allen Bereichen

Das Layout ist sehr ansprechend, der Zustand des Platzes gepflegt. Das Gras der Fairways weist zum jetzigen Zeitpunkt einige gelbe Flecken auf, da es sich noch im Winterschlaf befindet. Die unzähligen, zum Teil tiefen Bunker treffen wir häufiger als gewünscht. Doch da deren Großteil bei unserem Besuch renoviert wird und als GUR (ground under repair) gekennzeichnet ist, können wir ohne Strafschlag weiterspielen. Einige überzeugen schon jetzt mit ihrem strahlend weißen, feinen Sand.

Renovierung der riesigen Bunkerlandschaften (Foto Jürgen Linnenbürger)

Renovierung der riesigen Bunkerlandschaften (Foto Jürgen Linnenbürger)

An der Qualität der teils großen, schnellen Grüns gibt es nichts auszusetzen. Sie sind spurtreu und machen Freude zu spielen. Nicht nur der Platz, sondern die gesamte Anlage ist sehr gepflegt. 50 Greenkeeper machen einen ausgezeichneten Job. Sämtliche Wege sind gepflastert und mit dem Buggy prima zu befahren. Wir sind nahezu allein auf dem Platz und genießen das entspannte Spiel in dem Club, der momentan 120 Mitglieder zählt. Ganz Jordanien verfügt derzeit über ca. 400 Spieler. Wie wir von dem sympatischen, südafrikanischen Head-Pro Jason erfahren, werden derzeit ca. 5.000 Greenfees pro Jahr verkauft. Dies möchte man moderat durch gezielte Marketing-Maßnahmen steigern und dazu beitragen, dass sich die Ayla Oasis mehr und mehr zu einer attraktiven, international anerkannten Sporttourismus- und Golfdestination entwickelt.

So war die Mena Tour bereits hier zu Gast. In 2019 wurde mit der Jordan Mixed Open erstmals ein Turnierformat ausgetragen, bei dem Spieler und Spielerinnen der European Challenge Tour, der Staysure Tour und der Ladies European Tour unter dem Motto ‚We share the same drive’ teilnahmen. In 2022 wurde diese Idee mit der Ausrichtung der Jordan Open Golf Championship aufgegriffen, an der Männer, Frauen und Junioren aus 14 Ländern um den Sieg kämpften. Wir genießen den sehr fairen Platz mit seinen abwechslungsreichen Löchern und das ungestörte Spiel.

Ein preisgekröntes Clubhaus

Ebenso beeindruckend wie der Platz und seine Übungsanlagen ist das Clubhaus mit seinem außergewöhnlichen Design. Als Hommage an das architektonische Erbe der Beduinen hat das namhafte Architekturbüro Oppenheim Architecture & Design dieses aus wellenförmigem Beton in einem organischen, zeitgenössischen Stil gestaltet.

Clubhaus und Comfort Station in gleichem Stil (Foto Jürgen Linnenbürger)

Clubhaus und Comfort Station in gleichem Stil (Foto Jürgen Linnenbürger)

Ahlan wa sahlan

Wir fühlen uns auf unserer gesamten Reise ausgesprochen willkommen und jederzeit sicher. Überall werden wir herzlich empfangen und bestens betreut. Die Entscheidung zugunsten einer von einem Reiseveranstalter organisierten Reise mit einem erfahrenen Guide war goldrichtig. Unser hat in Deutschland studiert und uns mit seinem umfangreichen Wissen tiefe Einblicke in die arabische Religion, Kultur und Geschichte gewährt, die wir uns allein in der Kürze der Zeit nie hätten erschließen können. Bei Bedarf stelle ich die entsprechenden Kontakte gern her.

Im Frühjahr und Herbst ist Jordanien ein großartiges Reiseziel, das nun auch für Golferinnen und Golfer eine neue, attraktive Alternative bietet. Doch nur zum Golfen hierher zu kommen, würde dem arabischen Land mit seinem umfangreichen Angebot nicht gerecht. Uns hat die Kombination aus Kultur, einzigartigen Landschaften, gepflegter Hotelerie, gastronomischen Köstlichkeiten und dem Kennenlernen der Ayla Oasis mit ihrem Golfplatz begeistert.

Jürgen Linnenbürger

Köln, im Mai 2023

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