Mit starken Winden und unberechenbarem Wetter zeigte der legendäre Links-Kurs des Royal Troon Golf Club seine Zähne und forderte den Spielern alles ab. Marcel Siem kämpft sich bei der British Open 2024 durch eine herausfordernde zweite Runde. Trotz eines starken Starts muss der erfahrene Golfer am Ende kämpfen, um seinen Score zusammenzuhalten, während auch Sepp Straka und Alex Cejka sich gegen den Wind und ihre eigenen Fehler behaupten müssen. Shane Lowry kann sich trotz Regelstreitigkeiten an der Spitze des Leaderboards festigen und beendet den Tag auf dem alleinigen ersten Platz.
Starker Start von Marcel Siem in Runde zwei der British Open 2024
Der 44-jährige Deutsche aus Mettmann, der nach der ersten Runde auf dem geteilten 42. Platz lag, zeigte auf den ersten neun Löchern seine ganze Klasse. Siem gelang es, bereits auf den ersten vier Löchern drei Birdies zu erzielen und sich damit unter die Top 5 des Leaderboards zu spielen. Mit Birdies auf der Par-5-6 und dem "Postage Stamp" erreichte er sogar den geteilten dritten Platz. Doch auf den zweiten neun Löchern lief es für Siem nicht mehr ganz so rund. Ein Bogey auf der neunten Bahn markierte den Beginn einer schwierigen Phase. Auf den Bahnen 11, 13 und 14 musste er weitere Schlagverluste hinnehmen, da er mehrfach das Fairway verfehlte und sich in schwierigen Lagen wiederfand. Siem kommentierte im Interview: „Ich habe endlich meinen Fade gefunden, den ich gestern nicht gefunden hatte – das war mega. Aber dann kam plötzlich der Wind von links, und ich musste einen Gang zurückschalten.“ Ein knapp verpasster Par-Putt auf Loch 17 brachte ihn auf Even Par für den Tag, womit er sich auf T18 positionierte.
Sepp Straka kämpft mit den Bedingungen
Auch der österreichische Golfprofi Sepp Straka hatte am zweiten Tag der British Open 2024 zu kämpfen. Nach einem vielversprechenden Start in die erste Runde, in der er mit einer 70 (-1) abschloss, konnte Straka an seine Leistung nicht anknüpfen. Nach fünf Pars zu Beginn der Runde landete Strakas Abschlag auf der sechsten Bahn in einem Fairway-Bunker, was zu einem Doppelbogey führte. Ein weiteres Bogey auf der siebten Bahn warfen ihn zurück, doch er kämpfte sich durch die Runde und stabilisierte sein Spiel auf den zweiten neun Löchern. Trotz einer stabilen Phase gelang Straka kein Birdie, erst auf Loch 18 lochte er aus drei Metern ein und schloss den Tag mit +3 ab. „Besonders der Wind war extrem unberechenbar, was es wirklich herausfordernd machte“, so Straka im Interview. Damit positioniert er sich neben Kollegen Marcel Siem fest unter den Top 20 auf dem geteilten 18. Platz.
Alex Cejka einen Schlag unter Cutlinie
Für Alex Cejka, den 53-jährigen Routinier, war die zweite Runde ebenfalls durchwachsen. Ein frühes Birdie auf der dritten Bahn gab Hoffnung, doch Fehler auf der Back Nine kosteten wertvolle Schläge. Cejka beendete den Tag mit einer 74 (+3). Mit einem Gesamtergebnis von fünf über Par musste Cejka auf einen günstigen Cut hoffen. „Ich bin sehr zufrieden. Ich habe zwar am Ende ein paar Schläge verloren, aber insgesamt habe ich gut gespielt“, erklärte Cejka nach seiner Runde. Mit einer Platzierung auf T51 ist der Senior-Open-Champion genau einen Schlag vor der Cutgrenze und setzt sein Turnier am Samstag fort.
Mehr als nur ein paar Bilder der Pros wurden heute vor sandiger Kulisse geschossen. Die Eindrücke des zweiten Tages.
Yannik Paul und Stephan Jäger verpassen den Cut
Die deutschen Spieler Yannik Paul und Stephan Jäger werden die British Open 2024 nicht bis zum Ende spielen können. Paul beendete die zweite Runde mit einer 75 (+4) und liegt insgesamt bei +10. „Natürlich enttäuschend, ich hab nicht so gut gespielt. Die Vorbereitung war so gut wie noch nie, ich habe mich seit letzter Woche auch spielerisch wieder gut gefühlt. Aber mit dem Wind bin ich nicht gut zurechtgekommen“, sagte Paul im Interview.
Stephan Jäger hatte einen schwierigen Tag und schloss mit einer 79 (+8) ab, womit er ebenfalls bei +10 liegt. Beide verpassen damit den Cut und scheiden aus dem Turnier aus.
Shane Lowry in Führung
Shane Lowry erlebte eine turbulente zweite Runde bei der British Open 2024. Nach einem starken Start mit drei Birdies und einem Bogey lag er in Führung, bis eine Regelkontroverse auf der elften Bahn seine Runde beeinflusste. Ein misslungener Schlag in einen Ginsterbusch führte zu einer Diskussion mit den Offiziellen. Lowry bewältigte trotz dieser Regelkontroverse am 11. Loch die schwierigen Bedingungen und konnte ein Doppelbogey gut wegstecken. Mit einer Runde von 69 Schlägen (-2) liegt er insgesamt bei -7.
Er bleibt damit in Schlagdistanz zum englischen Duo Daniel Brown und Justin Rose. Daniel Brown, der nach der ersten Runde in Führung lag, musste nach einer 71er Runde (+1) einen Platz abgeben, bleibt jedoch mit insgesamt -5 in Schlagdistanz. Justin Rose zeigte eine starke Leistung und schloss die zweite Runde mit 68 Schlägen (-3) ab. Er liegt ebenfalls bei -5 und kann weiterhin in den kommenden Tagen um den Titel mitspielen.
Bekannte Namen verpassen den Cut
Neben den deutschen Spielern verpassten auch einige prominente Namen den Cut. Der Gewinner der jüngsten U.S. Open, Bryson DeChambeau (75), und der Zweitplatzierte Rory McIlroy (75) scheiterten beide am Cut und werden am Wochenende nicht mehr im Turnier sein. Auch Tiger Woods, der eine Runde von 77 Schlägen spielte, konnte sich nicht für das Wochenende qualifizieren.
Auch bei der British Open 2024 schaffen es einige der Favoriten nicht ins Wochenende. Die prominenten Namen unter den Cut-Opfern des vierten Majors.
