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Back Nine

Justin Rose und „die tolle Bühne Open“: „Habe mir vorgenommen, nichts zu bedauern“

22. Jul. 2024 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Justin Rose zog bei der British Open den Kürzeren. (Quelle: Getty)

Justin Rose zog bei der British Open den Kürzeren. (Quelle: Getty)

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Er hat’s versucht. Mit allen Mitteln. Selbst mit dem Driver vom Fairway auf der 16, um irgendwie ein Eagle zu erzwingen und dem Mitspieler und doch scheinbar so unerreichbar führenden Spitzenreiter noch ein bisschen Druck zu machen. Doch Justin Rose zog den Kürzeren im Duell der Olympiasieger mit Xander Schauffele, da half auch die Unterstützung aus dem Firth of Clyde nichts:

 

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Immerhin verabschiedete sich „Rosey“ standesgemäß mit einem Birdie auf der 18 von dieser 152. Open Championship. In Royal Troon war der mittlerweile 43-Jährige der Claret Jug so nahe wie nie zuvor, seit er vor 26 Jahren als 17-jähriger Amateur bei der Open 1998 in Royal Birkdale die Silbermedaille gewonnen hatte.

 

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Dabei hatte er sich den Startplatz sogar erst über das Final Qualifying erkämpfen müssen. Und nachdem Lokalmatador Robert MacIntyre seine Glanztaten von der Scottish Open nicht hatte wiederholen können – vielleicht wirkte der Kater auch länger nach als erhofft – und Shane Lowry sich am Regensamstag aus dem Reigen der Titelanwärter verabschiedet hatte, ruhten alle patriotischen Hoffnungen auf Rose, so wenig wie die Engländer sonst in Schottland gelitten sind.

Der US-Open-Sieger von Merion 2013 und Goldmedaillengewinner beim olympischen Comeback des Golfsports 2016 spielte denn auch eine sehr solide 67er-Runde, doch ausgerechnet rund um die Fahne fehlten allzu oft nur wenige Zentimeter. Hätte, hätte, Fahrradkette: Mit einigen verwandelten Putts mehr hätte Rose dem Spielpartner das Leben deutlich schwerer machen und nach 32 Jahren, nach Nick Faldo 1992 wieder eine Claret Jug für England holen können.

 

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So aber gewann am Ende Schauffele in Schottland, und der Verlierer zeigte Größe im Augenblick der Niederlage und eine bemerkenswerte Kopf-hoch-Mentalität: „Ich habe mir vorgenommen, nichts zu bereuen“, sagte Rose. „Ich hatte Chancen, und ich habe viele davon genutzt. Außerdem habe ich mich da draußen wohlgefühlt, was mir sehr viel Mut macht. Natürlich war ich sehr enttäuscht, als ich den Platz verließ, und ich musste auch Tränen unterdrücken. Die Open ist nun mal eine tolle Bühne und beschert magische Momente. Gegen Ende meiner Karriere suche ich genau nach solchen Momenten auf solchen Bühnen, und heute hat es fast geklappt. Alles in allem hat diese Open Championship sehr viel Spaß gemacht.“

 

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Schauffele nun designierter „Spieler des Jahres“?

Ein Ausflug in die Statistik: Xander Schauffele hatte die Majorsaison, die eigentlich von Scottie Scheffler zu erwarten war – wenn dessen Puttprobleme nicht gewesen wären, siehe unten. Aber das ist graue Theorie, und Schauffele nun erster Favorit auf den Titel „Spieler des Jahres“, der ihm bei zwei Majorsiegen und der Wanamaker Trophy für die PGA Champion sowie der Claret Jug als Open-Insignie wohl nicht zu nehmen ist.

 

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Das Royal-Troon-Ergebnis von 9 unter Par schraubte Schefflers Major-Gesamtscore auf insgesamt -32, damit liegt er 15 Schläge vor Masters-Gewinner Scheffler und ist auf jeden Fall der „Majorspieler des Jahres“.

Wenn der Caddie beruhigt werden muss …

Verkehrte Golfwelt: Eigentlich sind ja die Caddies dafür da, in den entscheidenden Phasen eines Turniers beruhigend auf ihren Spieler einzuwirken – neben zahllosen anderen Obliegenheiten. Doch bei Xander Schauffele und seinem Bag Man Austin Kaiser war es gestern zum Schluss der Finalrunde genau andersherum. „Wir standen auf dem 18. Abschlag und ich habe zu Austin gesagt: Keine Sorge, ich bin die Ruhe selbst“, erzählte Scheffler beim Siegerinterview mit Sky Sports, das über die Platzlautsprecher ausgestrahlt wurde. „Ihm hingegen war vor lauter Nervosität so schlecht, dass er sich fast übergeben hätte.“ Aber wie alles an diesem Finalsonntag bekam der da noch lediglich designierte Champion Golfer of the Year auch die Nerven seines Caddies in den Griff.

 

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Scheffler: Puttprobleme und eine Art „Lady“

Untypisch: Es ist nicht bekannt, ob Scottie Scheffler anschließend im Clubhaus von Royal Troon eine Runde geschmissen hat, aber angesichts des Abschlags auf Bahn 18 wäre die eigentlich fällig gewesen. Was der Weltranglistenerste dort fabrizierte, war seltsam und kam durchaus einer „Lady“ gleich, wiewohl der Ball noch etwas vor dem vordersten Abschlag von Craigend, so der Name des Schlusslochs, im Rough verschwand und für unspielbar erklärt werden musste.

Der Fehlschlag war symptomatisch für die Schefflers Runde, dem einmal mehr das Putten zum Verhängnis wurde. Oder auf den Punkt gebracht: Die miserable Vorstellung und all die Fehler auf den Grüns während der gesamten vier Tage von Royal Troon haben den zweifachen Masters-Champion das dritte Major gekostet. Während der 27-Jährige (T7/-1) in allen „Strokes Gained“-Statistiken weit vorn ist oder gar führt, rangiert er bei der Open in der „Putting“-Kategorie unter den 157 Spielern auf Rang 131.

Zum Vergleich: Xander Schauffele ist 19., Justin Rose 11., Thriston Lawrence 6. Schon bei der US Open hatte Scheffler einen Platz unter den schlechtesten 20. Selbst beim Masters war der kurze Schläger sein größtes Problem, wurde allerdings vom exzellenten Ball-Striking kaschiert. Nicht zu vergessen: Der Mann hat heuer auf der PGA Tour sechs Turnier gewonnen, darunter das Masters und die Players Championship – kaum auszudenken, wie die Bilanz ausfallen würde, wenn Schefflers fraglos schon verbesserte Puttkünste nicht immer noch allenfalls mittelmäßig wären …

Scott holt für Schottland die Amateur-Silbermedaille

Doch noch ein schottischer Gewinner: Und der heißt auch noch Scott mit Nachnamen. Calum Scott sicherte sich gestern die Silbermedaille für den Low Amateur der 152. Open Championship und nannte den Gang Richtung 18. Grün anschließend „einen der besten Momente meines Lebens“. Der 20-Jährige aus Nairn in den Highlands hatte sich als Gewinner der Open Amateur Qualifying Series für Royal Troon qualifiziert, war einer von zwölf Amateuren im Feld und hatte am Ende mit +8 drei Schläge Vorsprung auf den Amerikaner Tommy Morrison: „Das ist eine der größten Ehren, die man als Amateurgolfer erreichen kann. Ich bin überglücklich.“

 

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Horschel: Dienstagmorgen auf der Range, wie immer

Souverän: Billy Horschel war in seinem grauen Cardigan und dem blau-weiß gestreiften Polohemd mit Kentkragen zu blauer Hose und weißen Schuhen gestern sicher der eleganteste Golfer auf den Links von Royal Troon. Überdies war der 37-Jährige ja auch als Führender ins Finale um die 152. Open Championship gegangen. Doch im Reigen der Nachberichte ging der achtfache Toursieger aus Florida ebenso weitgehend unter wie sein Mitspieler Thriston Lawrence, obwohl der Südafrikaner über weite Strecken schon wie der sichere Sieger aussah, bevor er auf der Zwölf ein Bogey und in der Folge nur noch Pars notierte. Neben ihm hatte Horschel bis einschließlich der „Sandhills“-Zehn eine ausgeglichene Runde mit drei Schlaggewinne und drei Bogeys auf der Scorekarte und mit dem Ausgang des Turniers nichts mehr zu tun. Erst zum Schluss spielte der Weltranglisten-62. noch mal groß auf und drei Birdies in Folge, die ihm den geteilten zweiten Platz und das beste Majorergebnis seiner Karriere bescherten. Anschließend gab Horschel ein paar lobende Worte über Xander Schauffele zu Protokoll und verabschiedete sich zur 3M Open in Minnesota, als wäre nichts gewesen: „Ich bin am Dienstag um 7.30 Uhr wieder auf der Driving Range.“ Business as usual bei Billy Horschel.

 

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Brown der Golfer und Brown der Bestsellerautor

Meldung vom Namensgeber: Nichts war’s mit dem Außenseitersieg von Daniel „Dan“ Brown bei der 152. Open Championship. Dennoch bleibt der Engländer der bessere Golfer gegenüber seinem berühmten Namensvetter, dem Bestsellerautor Daniel „Dan“ Gerhard Brown. Das hat der 60-jährige Amerikaner jetzt auf Nachfrage des „CBS“-Kollegen Kyle Porter persönlich bestätigt und mit einem Foto untermauert, das ihn mit einem abgebrochenen Schlägerkopf zeigt: „Dies ist das Ergebnis meines letzten Golfschlags.“ Die beiden Browns sind sozusagen durch den „The Da Vinci Code“ miteinander verbunden. Der Erfolgsthriller des Autors musste am ersten Tag der Open als Spitznamen für den Profigolfer herhalten, der das Rätsel Royal Troon zumindest für einen Tag geknackt hatte.

 

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Spanier auch als EM-Gäste sehr kreativ

Der kleine Unterschied: Spanien ist bekanntermaßen nach einem souveränen 2:1 im Finale von Berlin über England verdienter Fußball-Europameister. Und La Furia Roja war wohl auch ein sehr freundlicher und zugewandter Gast in ihrem Team Basecamp Der Öschberghof und hat sich mit einem wirklich charmanten Video von den Gastgebern im Resort nahe Donaueschingen verabschiedet, bei dem selbst Trainer Luis de la Fuente oder die Jungstars Lamine Yamal und Nico Williams mitspielten. Im Wortsinn:

 

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Die Three Lions wiederum haben ihr EM-Basislager im Spa & Golf Resort Weimarer Land nach fünf Wochen Aufenthalt ebenso sang- und klanglos verlassen, wie sie sich – mit Ausnahme der einen Halbzeit gegen Dänemark und einiger Phasen gegen Spanien – durchs Turnier gespielt haben. Zwischendrin gab’s eine Plakette für Daniel Stenzel, den General Manager des Resorts im thüringischen Blankenhain sowie ein Gruppenfoto – mit den englischen Spielern im Golf-Outfit statt in Teamkleidung –, und am Ende hatte der mittlerweile zurückgetretene Chefcoach Gareth Southgate einen Fist Bump für jeden der zum Abschied versammelten Mitarbeiter. Schon zuvor hatte sich Southgate allerdings mehrfach bei Resort-Inhaber Matthias Grafe und Hoteldirektor Stenzel für die „brillanten Bedingungen“ bedankt. Fazit: Auch hier mindestens 1:0 für die Spanier.

 

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Übrigens: Der Öschberghof und das Weimarer Land waren die einzigen Team Basecamps, die über eigene Fußballplätze verfügen. Und sie waren die einzigen im Reigen der 24 EM-Quartiere, die nicht auf der 52 Adressen umfassenden Vorschlagsliste potenzieller Herbergen für die EURO 2024 des europäischen Fußballverbands UEFA standen.

Driverkopf als Schalthebel

Zum Schluss: Du merkst, dass du ein kompletter Golfnerd bist … Zum Beispiel, wenn sogar der Knauf am Schalthebel in deinem Auto ein Golf-„Outfit“ hat. Dem ist nichts hinzuzufügen, außer das Beweisfoto:

 

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