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Golf Post Premium Olympische Spiele

Golf bei Olympia 2024: Schweizerin Morgane Metraux zur Halbzeit auf Medaillenkurs

08. Aug. 2024 von Tobias Hennig in Versailles, Frankreich - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Die Schweizerin Morgane Metraux spielt am zweiten Tag des Damen-Golfturniers bei Olympia eine fantastische Runde. (Foto: Getty)

Die Schweizerin Morgane Metraux spielt am zweiten Tag des Damen-Golfturniers bei Olympia eine fantastische Runde. (Foto: Getty)

Die Schweizerin Morgane Metraux hat am zweiten Tag des Damen-Golfturniers bei Olympia 2024 die Führung übernommen. Die Schweizerin zeigte mit einer Runde von sechs unter Par auf dem schwierigen Albatros-Kurs im Le Golf National bei Versailles ein fantastische Leistung. Insbesondere auf den ersten neun Löchern war ihr Spiel herausragend. Mit nur 28 Schlägen beendete sie die Front Nine und notierte damit den besten 9-Loch-Score der olympischen Geschichte. Zwar fiel die 27-Jährige im Verlauf der Back Nine von acht unter auf sechs unter Par zurück, doch bei insgesamt acht unter Par geht sie mit großen Medaillenchancen in die verbliebenen zwei Runden.

Besonders mit ihrem Eisenspiel machte die zweifache LET-Siegerin auf den ersten Neun viel Boden gut und brachte die Bälle nah an die Fahnen. Der Kurs liege ihr, beschrieb sie nach der Runde im Interview, denn sie möge Kurse, auf dem gute Schläge belohnt und schlecht bestraft würden. "Es ist recht einfach, dass man hier nur die Fairways und die Grüns treffen muss. Wenn man das nicht tut, wird es schwierig." In den ersten beiden Runden gelang es der Frau aus Lausanne sehr gut. Bleibt sie auf Kurs, ist eine Medaille in Reichweite.

Morgane Metraux im Interview bei Olympia 2024

Golf Post: Hast Du jemals eine 28er Front Nine gespielt?

Morgane Metraux: Ich habe einmal eine elf unter gespielt, da muss es eigentlich auch so gewesen sein, aber ich weiß es nicht. Also vielleicht einmal, aber nicht oft. Die elf unter war vor langer Zeit, das war 2020.

Golf Post: Kannst Du uns ein wenig über die ersten Neun erzählen? Wie hast Du Dich gefühlt? Was hat gut funktioniert?

Morgane Metraux: Heute Morgen gab es kaum Wind. Es waren perfekte Bedingungen und der Platz ist einfach perfekt. Wenn man einen guten Schlag macht, weiß man, dass er reingeht, weil die Grüns so gut rollen. Ich war wirklich ruhig. Ich wusste, dass mein Spiel gut war. Und ich war überraschenderweise sehr ruhig zu Beginn der Runde. Der Unterschied zwischen gestern und heute waren einfach die Putts, die gefallen sind. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben, und ich habe versucht, so präsent wie möglich zu sein und einen Schlag nach dem anderen zu machen. Und ja, das lief ziemlich gut.

Golf Post: Wie schwierig war es, an diese fantastischen ersten Neun anzuknüpfen?

Morgane Metraux: Ich habe eigentlich versucht, nicht darüber nachzudenken. Ich habe einfach die gleiche Routine beibehalten. Der Schwung fühlte sich auf der Back Nine nicht ganz so gut an, und natürlich gibt es einige Löcher, bei denen es richtig schwierig wird, wenn man nur ein wenig von der Linie abweicht. Die Roughs sind sehr dicht, die Grüns sind hart. Es ist also nicht so, dass ich viel schlechter gespielt hätte. Es waren nur ein oder zwei Schläge, die mich ein paar gekostet haben. Der Putt an der Zehn zum Beispiel ist nicht gefallen. Der Unterschied ist also gar nicht so groß, aber der Score ändert sich schnell.

Zwischenzeitlich lag Morgane Metraux sogar bei zehn unter Par beim olympischen Golfturnier 2024. (Foto: Getty)

Zwischenzeitlich lag Morgane Metraux sogar bei zehn unter Par beim olympischen Golfturnier 2024. (Foto: Getty)

"Diese beiden Dinge waren heute entscheidend"

Golf Post: Hast Du Dich auf den letzten Neun anders gefühlt als auf den ersten Neun? Und wenn ja, gab es etwas, das sich verändert hat?

Morgane Metraux: Ich glaube, die vorderen Neun waren von der Routine her etwas einfacher, weil der Wind einfach so ruhig war. Auf den hinteren Neun war es ein bisschen böiger. Vielleicht mussten wir deshalb einen längeren Prozess durchlaufen. Nein, emotional habe ich mich nicht gefühlt. Es macht immer Spaß, sich an der Spitze des Leaderboards zu sehen. Ich habe es gesehen, also habe ich einfach versucht, aggressiv zu bleiben. Es waren es nur ein paar Schläge, die es an diesen Löchern wirklich schwer machten.

Golf Post: Würdest Du sagen, dass irgendein Teil Deines Spiels heute besonders hervorstach?

Morgane Metraux: Besonders hervorgetan hat sich, glaube ich, mein Eisenspiel, mein Spiel mit dem zweiten Schlag auf den ersten Neun war besonders gut. Ich habe auch viele Putts aus kurzer bis mittlerer Distanz gemacht. An manchen Tagen fallen sie, an anderen einfach nicht. Heute haben sie es getan. Ich denke, diese beiden Dinge waren heute entscheidend.

Golf Post: Hast Du im Verlauf der Woche schon das Gefühl gehabt, dass Du so tief schießen könntest?

Morgane Metraux: Ich kannte den Golfplatz bis Montag nicht. Es ist also alles sehr neu für mich. Aber es ist recht einfach, dass man hier nur die Fairways und die Grüns treffen muss. Wenn man das nicht tut, wird es schwierig. Ich mag den Platz, weil er in einem so guten Zustand ist, und er ist einfach ein toller Platz. Wenn man die richtigen Schläge macht, wird man belohnt und umgekehrt. Und das mag ich an Golfplätzen wirklich. Ja, ich habe in der letzten Woche viel an meinem Spiel gearbeitet, natürlich auch schon davor, aber letzte Woche habe ich viel gute Arbeit geleistet und ich hatte ein gutes Gefühl bei dem, was ich tat. Ich wusste nur nicht, dass es so gut werden würde. Danach kommen auch noch ein paar gute Veranstaltungen. Es ist also sehr vielversprechend.

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