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Panorama

Martin Kaymer über seinen LIV-Wechsel: „Es gibt eine Menge Eifersucht“

11. Dez. 2024 von Victoria Sallmann in Leeuwarden, Niederlande

Martin Kaymer bei der BMW International Open 2024. (Foto: Getty)

Martin Kaymer bei der BMW International Open 2024. (Foto: Getty)

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Martin Kaymer gehört zweifellos zu den besten Golfspielern Deutschlands. Doch seit seinem Wechsel zur umstrittenen LIV Golf Tour vor zweieinhalb Jahren ist der ehemalige Weltranglistenerste in den Mittelpunkt von Debatten geraten, wie auch seine Kollegen, die eine ähnliche Entscheidung trafen. Die Tour wird vom Public Investment Fond (PIF) Saudi-Arabiens finanziert, was sie wegen des Vorwurfs des „Sportswashing“ und der Konkurrenz zu etablierten Golfstrukturen wie der PGA Tour ins Kreuzfeuer der Kritik rückt.

Martin Kaymer: „Ich habe herausgefunden, wer meine Freunde wirklich sind“

In einem Interview mit Golf Digest reflektiert Kaymer den Umgang der Öffentlichkeit mit ihm zur Zeit des Wechsels im Jahr 2022. „Ich wünschte, alle wären damals respektvoll miteinander umgegangen“, erzählt der 39-Jährige. Nach lang anhaltenden Form-Problemen war Kaymer einer der ersten Spieler, die zu LIV Golf wechselten. Während er zuvor schon immer wieder betonte, wie wichtig ihm Zeit zum Trainieren ist, genoß er während der Corona-Pandemie besonders die vermehrte Zeit mit seiner Familie. Der Wechsel zur neu gebildeten Konkurrenz-Tour war unter anderem von dem Wunsch geprägt, aus genau diesen Gründen weniger Turniere zu spielen. Er übernahm das Kapitäns-Amt bei den Cleeks, deren großen Erfolge aber noch auf sich warten lassen.

„Ich schnell gemerkt, dass die meisten Beziehungen, die ich hatte, auf oberflächlichen Dingen basierten. Ich habe herausgefunden, wer meine Freunde wirklich sind", sagte Kaymer im Interview, vor allem mit Bezug auf die DP World Tour und seine ehemaligen Kollegen dort. Besonders sei ihm das bei der BMW International Open 2022 in München aufgefallen. Dort wurde ihm ein kalter Empfang bereitet, der sich nicht nur in der Atmosphäre, sondern auch in Gesprächen mit anderen Spielern widerspiegelte.

Ein anderer Spieler habe ihm gesagt, "dass ich nicht in meinem eigenen Land spielen sollte, bei einem Wettbewerb, den ich gewonnen habe, und vor Leuten, die mich dort sehen wollen. Das war sein Standpunkt. Und er tat dies auf so aggressive Art und Weise“, berichtet Kaymer über den ehemaligen Kollegen. Solche Aussagen spiegeln die Spannungen wider, die seinen Wechsel zu LIV Golf begleiteten und bis heute nachwirken.

Spannung und Eifersucht

Obwohl sich die Stimmung zwischen den Touren seither teilweise entspannt hat, bleibt Kaymer kritisch, vor allem solchen Spielern gegenüber, die erst Kritik äußerten und dann scheinbar selbst mit LIV flirteten. „Damals waren sie gegen uns“, sagt Kaymer. „Jetzt gibt es eine Menge Eifersucht.“ Kaymer deutet an, dass viele Spieler der DP World Tour neidisch auf die finanziellen und strukturellen Vorteile seien, die LIV Golf ihren Teilnehmern bietet. Während die LIV Golf Tour mit enormen Preisgeldern und einem neuen Format lockt, kämpfen viele Spieler auf der DP World Tour weiterhin mit vergleichsweise geringeren Einnahmen und weniger Aufmerksamkeit.

Als Reaktion auf die LIV Golf League verstärkte die DP World Tour ihre Partnerschaft mit der PGA Tour. Seit einer überraschenden Ankündigung im Sommer 2023 wartet die Golfwelt auf eine Einigung zwischen den drei Parteien PGA Tour, PIF und DP World Tour. Dabei scheint sich der Hauptteil der Verhandlungen zwischen der PGA Tour und dem PIF abzuspielen, während es immer wieder Gerüchte gibt, LIV Golf und die DP World Tour könnten potenziell zu einem eigenen Deal kommen.

Vorerst bleibt alles beim alten und bei LIV Golf formieren sich nach Saisonende erneut die Teams um. Aktuell findet die Transfer-Phase statt und dazu spielen an diesem Wochenende Golfer beim Promotions Event um einen Startplatz in der Liga. Auch Kaymers Team wird sich verändern müssen. Nach der Relegation des Finnen Kalle Samooja brauchen die Cleeks einen neuen vierten Mann.

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