Während die ganz Welt nur von Dubai redet, findet sich nördlich des bekanntesten Emirats der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ein seltener genannter Bundesstaat - Ras Al Khaimah, oder kurz RAK. Nur eine Autostunde vom Flughafen in Dubai geht es in Ras Al Khaimah weitaus ruhiger zu als in der Millionenmetropole, doch wer arabisches Flair sucht, wird auch hier fündig. Das nördlichste Emirat im Persischen Golf reicht fast bis zur Spitze auf der Arabischen Halbinsel, nur eine kleine Exklave des Omans begrenzt das Gebiet, im Osten reicht es bis an den Golf von Oman.
Der Al Hamra Golf Club ist einer von nur zwei Golfplätzen in der Region, doch sicherlich der zu bevorzugende. Der Pflegezustand des 2008 eröffneten Championship Kurses ist nicht nur aufgrund der regelmäßigen Besuche der Challenge Tour seit 2016 auf einem hohen Level, 2018 ist erstmal das Tourfinale zu Gast, bei dem 45 Spieler um die Karte für die European Tour kämpfen. Dabei finden sie einen Platz vor, der auch Amateuren viel Spaß bereiten wird. Der Par-72-Kurs ist fair zu spielen und bietet keine übertriebenen Schwierigkeiten - ein klassischer Resort- und Urlaubskurs.
Der Al Hamra Golf Club bietet angenehmes Parkland Golf mit arabischem Flair. (Foto: Golf Post)
Al Hamra Golf Club - Der Kurs
Ein Mix aus Wasser und Wüste bietet dabei sehenswerte Kontraste. Auch die Fairways sind unterschiedlich breit angelegt, sodass man für den Spaßfaktor hier und da mit dem Driver voll durchziehen kann, sich andernorts aber besser etwas zurückhält. So zum Beispiel das erste Mal auf Bahn 3, wenn auf beiden Seiten Wasser ins Spiel kommt. Das Par-5 bietet Longhittern durchaus die Chance, das Grün mit dem zweiten Schlag anzugreifen, doch muss man sehr genau zielen, denn das Grün ist nicht sonderlich groß und frontal wie rechts von Wasser geschützt.
Gut geeignet für Birdies sind in jedem Fall die vier Par-3-Löcher. Nur eines ist länger als 160 Meter (Bahn 15, ca. 185 Meter vom Herrenabschlag, ca 170 Meter vom Damenabschlag) und damit für Spieler aller Stärken durchaus präzise anzuspielen. Auf den Grüns muss sich aber auf andere Geschwindigkeiten einstellen, als man es auf einem gewöhnlichen Platz in Zentraleuropa gewohnt ist. Wer hier schnell das richtige Gefühl findet, wird genügend Chancen auf einige Birdies oder Pars finden. Zu beachten ist auch der Wind, der an jeder Küste auf dieser Welt weht. Da die Spielbahnen in alle Himmelsrichtungen ausgerichtet sind, muss man sich immer wieder neu darauf einstellen und anpassen.
Die schönste Bahn ist sicherlich die 18 - ein für Damen rund 470 Meter langes Par-5 (für Herren ca. 500 Meter) entlang einer Lagune direkt aufs Clubhaus zu. Das Grün wird von drei Bunkern verteidigt, die allerdings, legt man vor, mit einem relativ kurzen dritten Schlag gut zu bezwingen sind. Schwierig ist der von Peter Harradine entworfene Kurs vor allem um den Turn herum. Bahn 9 und 10 sind die schwersten Löcher, mit Bahn 12 folgt das drittschwerste auf dem Fuße. Vor allem vor dem fetten Bermuda-Rough sollte man sich dringend hüten, denn das macht nicht getroffene Grüns zu einer echten Gefahr für gute Scores.
Die 18. Bahn des Al Hamra Golf Club - definitiv das "Signature Hole". (Foto: Golf Post)
Das Clubhaus des Al Hamra Golf Club
Das Clubhaus bietet nicht nur einen fantastischen Ausblick auf die vom Persischen Golf gespeiste Lagoone und die 18. Bahn des Golfplatzes, sondern beherbergt auch zwei Restaurants. Das "Pesto Ristorante Italiano" bietet italienische Küche, die man im modern eingerichteten Clubhaus zu sich nehmen kann, oder auf der zu empfehlenden, großzügigen Terrasse. Zudem gibt es mit der "Lagoons Sports Bar" eine weitere Möglichkeit, zu speisen. In klassischer Baratmosphäre werden hier auch kleinere Snacks und Getränke serviert, außerdem kann man hier auch weitere Sportarten neben Golf live auf zahlreichen Bildschirmen verfolgen. Der Proshop im Clubhasu des Al Hamra Golf Club ist gut ausgestattet, Empfang und Beratung sind sehr freundlich und aufmerksam.
Das Clubhaus des Al Hamra Golf Club. (Foto: Golf Post)
Greenfee im Al Hamra Golf Club
Das Greenfee schlägt mit gut 170 Euro (720 Dirham) ein ordentliches Loch in die Urlaubskasse. Etwas günstiger ist es außerhalb der Stoßzeiten am frühen Morgen oder abends, dann kostet die 18-Loch-Runde knapp 150 Euro. Ein Cart kostet weitere rund 120 Euro. Wem neun Löcher genügen, der ist für gut 95 Euro dabei - dies ist allerdings nur "off peak", also zur Nebenzeit möglich.
Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten
Der Golfplatz ist umsäumt mit zahlreichen Hotelanlagen und Übernachtungsmöglichkeiten. Wie in den Vereinigten Arabischen Emiraten üblich, sind die meisten der Hotel im oberen Bereich anzusiedeln. Nur fünf Fußminuten vom Clubhaus entfernt liegen beispielsweise das "Al Hamra Resort" sowie der zugehörige Appartementkompex, das "Al Hamra Village". Im selben Gebäude wie das Hotel sind auch noch zwei weitere Fünf-Sterne-Häuser untergebracht. Zum einen das Banyan Tree Beach Resort und das Waldorf Astoria Ras Al Khaimah.
Linkerhand befindet sich das Al Hamra Village, im großen Gebäudekomplex sind gleich drei Hotel untergebracht. (Foto: Al Hamra Golf Club)