Während die Herren erst in der kommenden Woche das Masters austragen, ist es bei den Damen bereits an diesem Wochenende soweit: Bei der ANA Inspiration entscheidet sich, wer die erste Majorsiegerin des Jahres wird. Zu heißen Anwärterinnen auf den Titel haben sich vor dem Moving Day die Amerikanerin Lexi Thompson und die Japanerin Ai Miyazato gemausert, die mit sieben Schlägen unter Par das Feld anführen. Die Konkurrenz allerdings sitzt ihnen dicht beisammen im Nacken: Allein auf dem dritten Platz warten sechs Spielerinnen in Schlagdistanz darauf, in der kommenden Runde die Spitze anzugreifen. Auch Caroline Masson liegt trotz dem geteilten 20. Platz lediglich vier Schläge hinter den beiden Führenden, während Sandra Gal mit verpasstem Cut verfrüht abreisen muss.
Caroline Masson steht noch alles offen
Dank des sehr dicht gedrängten Feldes hat Caroline Masson nach dem zweiten Turniertag noch alle Chancen für das Turnier. Zwar liegt sie nach ihrer 71, die sie drei Birdies und zwei Bogeys zu verdanken hat, "nur" auf dem geteilten 20. Rang, weit von der Spitze entfernt ist sie damit aber nicht. Damit gibt die Gladbeckerin erstmals seit anderthalb Monaten genau pünktlich zum Major wieder Gas, nachdem sie es bei ihren letzten Events nicht übers Mittelfeld hinaus geschafft hatte. Derzeit trennen sie von den Top Ten zwei Schläge, zur Spitze sind es vier. Es gilt also, an den kommenden beiden Tagen alles zu geben, dann könnten eine hervorragende Platzierung oder gar der erste Major-Titel winken.
Anders erging es Sandra Gal. Die Düsseldorferin verabschiedete sich mit einer 75 und insgesamt drei Schlägen über Par aus dem Turnier, ein ärgerliches Doppelbogey am letzten Loch hatte den verpassten Cut besiegelt. Titelverteidigerin Brittany Lincicome, mit der sich Gal am Vortag noch den 40. Platz geteilt hatte, zog indes mit Masson gleich und rangiert ebenfalls auf T20.
Thompson und Miyazato als Spitzenreiter ins Wochenende
Während Ai Miyazato mit einer 70er Runde ihre Führungsposition verteidigte, bekam sie dort neue Gesellschaft: Lexi Thompson, die Siegerin von 2014, ließ eine 68 auf ihre gestrige 69 folgen und liegt damit neben der Japanerin an der Spitze. Die Weltranglistendritte hatte bereits im Februar bei der Honda LPGA Thailand ihren ersten Saisonsieg gefeiert. Miyazato hingegen hatte in der vergangenen Woche mit einem dritten Platz bei der Kia Classic ihren mäßigen Saisonstart wettgemacht.
Lydia Ko kann's sogar halb blind
Besonders gefährlich könnte den beiden die Weltranglistenerste Lydia Ko werden, die sich vor dem Moving Day mit fünf anderen Spielerinnen den dritten Platz teilt. Die erst 18-jährige Neuseeländerin bewies in dieser Saison bereits etliche Male, dass sie das Ranking nicht umsonst anführt. Ihre schlechteste Platzierung bisher ist ein geteilter 15. Rang, sonst landete sie überall in den Top drei.
Erst in der vergangenen Woche hatte die Proette ihren ersten Sieg 2016 eingefahren - und schielt nun auf den Majortitel, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das Ausnahmetalent hatte während der gesamten Runde Probleme mit ihren Kontaktlinsen aufgrund eine Allergie, nahm sie zwischendurch immer wieder heraus, doch nichts half. "Ich bin gerade auf einem Auge blind", gestand sie nach der Runde, die sie trotzdem mit 68 Schlägen beendete.
Azahara Munoz tauscht Führung gegen Mittelfeld
Die bitterste Runde des Tages blieb nicht etwa einem der Cutopfer, sondern Azahara Munoz vorbehalten. Mit ihrer 67 zum Auftakt hatte die 28-Jährige noch gemeinsam mit Ai Miyazato die Führung inne gehabt, ihre zweite Runde jedoch verlief so ganz anders als geplant. Kein einziges Birdie, dafür aber vier Bogeys und ein Doppelbogey standen für die Spanierin am Ende zu Buche - eine schmerzhafte 78, die sie mit insgesamt einem Schlag über Par vorerst auf den geteilten 48. Platz verbannt. Überhaupt scheint Munoz derzeit zu schwächeln, eine Top-25-Platzierung blieb ihr in dieser Saison bis dato gänzlich verwehrt.