Beim Augusta National Women's Amateur treten 72 Amateur-Golferinnen der Welt im US-Bundesstaat Georgia gegeneinander an. Der Zeitplan wurde dabei vom Wetter durcheinandergewirbelt. Ursprünglich sollte die zweite von drei Runden am Donnerstag beendet werden, konnte aber aufgrund von anhaltenden Regenfällen erst am Freitag auf dem Champions Retreat über die Bühne gebracht werden. Mit von der Partie sind auch fünf deutschsprachige Starterinnen, von denen zwei ganz vorne mitspielen. Paula Schulz-Hanßen sicherte sich an ihrem Geburtstag ihr Ticket für die Finalrunde im Augusta National Golf Club in einem spannenden Vierer-Playoff.
Spitz und Krauter knapp hinter der Spitze
Emma Spitz verpasste im letzten Jahr den Sieg beim Augusta National Women's Amateur nur ganz knapp und zeigt auch in diesem Jahr in den ersten beiden Runden eine starke Leistung. In der ersten Runde musste sich die Österreicherin von zwei frühen Bogeys erholen, hielt ihren Score zusammen und holte sich an der 18 einen Schlag wieder zurück. In Runde 2 kassierte die 21-Jährige erneut ein frühes Bogey, machte ihre drei Schlagverluste insgesamt aber durch drei Birdies wieder wett. Mit einem Score von eins-über-Par rangiert Spitz auf T3 hinter Beatrice Wallin aus Schweden und der Amerikanerin Latanna Stone (jeweils Even Par), bevor das Geschehen in den legendären Augusta National Golf Club wechselt.
Ebenfalls gute Chancen ausrechnen auf dem Masters-Kurs darf sich Aline Krauter. Die junge Deutsche brachte am Donnerstag eine 74er Runde ins Clubhaus und brachte auch in Runde 2 solide Scores auf das Tableau. Jeweils ein Bogey und ein Birdie spielte sie auf ihrem zweiten Umlauf auf dem Champions Retreat und liegt mit zwei Schlägen über Par auf T6, nur zwei Schläge hinter der Spitze. Spitz und Krauter dürfen sich also am morgigen Finaltag gute Chancen ausrechnen.
Schulz-Hanßen gewinnt spannendes Playoff
Dann wird auch Paula Schulz-Hanßen im Club an der Magnolia Lane aufteen. Die 19-Jährige hatte eine aufregende Runde an ihrem Geburtstag hinter sich und beschenkte sich selbst, als sie im Playoff um den letzten Platz im Finalteilnehmerfeld kämpfen musste. Sieben Bogeys und drei Birdies notierte Schulz-Hanßen in Runde 2 und rangierte nach 74er und 76er Runde bei sechs-über auf T30.
A shot-shaping clinic from @SunDevilWGolf commit Paula Schulz-Hanssen. Take notes. ? #ANWAgolf pic.twitter.com/bn5FoLRQOR
— Augusta National Women's Amateur (@anwagolf) March 31, 2022
Da allerdings nur die besten 30 Amateur-Golferinnen - und nicht wie sonst üblich auch die Schlaggleichen - in die dritte Runde einziehen, musste die Deutsche ins Playoff mit den schlaggleichen Kontrahentinnen. Zu denen zählte auch ihre Landsfrau Alexandra Försterling. Die 22-Jährige hatte in Runde 1 trotz zwei Bogeys zum Start eine richtig gute Even-Par-Runde ins Clubhaus gespielt, in der zweiten Runde durch eine 78 aber einige Plätze verloren. Die beiden Deutschen hatten es in einem Playoff mit den beiden Amerikanerinnen Auston Kim und Amanda Sambach zu tun. Nur eine der vier Golferinnen würde am Ende eine Runde unter Wettkampfbedingungen im Augusta National spielen dürfen.
?️♀️Alexandra Forsterling
?️♀️Auston Kim
?️♀️Amanda Sambach
?️♀️Paula Schulz-HanssenWho will prevail? #ANWAgolf pic.twitter.com/n4imRYx02Y
— Augusta National Women's Amateur (@anwagolf) April 1, 2022
Zunächst ging es auf die zehnte Bahn des Champions Retreat, einem Par-4, an dem jede der Golferinnen ein Par erzielte. An der 11 allerdings benötigte Försterling einen Schlag mehr als die Vorgabe und ihre Kontrahentinnen und verpasste damit den Finaleinzug. Kim verabschiedete sich durch ein Bogey am nächsten Playoff-Loch, der Par-3-17. Am vierten Zusatz-Loch schließlich reichte Schulz-Hanßen erneut ein Par, um sich gegen Amanda Sambach durchzusetzten, die auf der Par-5-18 ein Bogey notierte, und sich selbst mit der Finalrunde im Augusta National zu beschenken.
Augusta National Women's Amateur: Trost für Ausgeschiedene
Für Caroline Sturzda reichte es leider nicht für einen Platz unter den besten 30 Golferinnen. Die Amateurin aus der Schweiz hatte sich schon in Runde 1 mit einer 81 eine zu große Bürde aufgeladen, die sie mit einer 74er Runde nicht mehr ausgleichen konnte. Auf Rang T56 liegend scheidet die 19-Jährige aus. Als Trost gilt: Alle 72 Spielerinnen dürfen am Freitagnachmittag (Ortszeit) auf eine Proberunde im Augusta National gehen und schon ein bisschen Masters-Luft schnuppern.
Diese 18 Löcher müssen die Teilnehmer des US Masters bezwingen!