Martin Kaymer steht bei der Scottish Open eine wichtige Woche bevor. Es ist seine letzte Chance, sich für die Open Championship 2019 zu qualifizieren. Schafft er das nicht, wäre es das Ende einer Ära.
Seit dem Masters 2008 hat Martin Kaymer sich für jedes einzelne Major qualifiziert, insbesondere durch seine Siege bei der PGA Championship 2010 und der US Open 2014. Wenn auch seine Leistungen in den vergangenen Jahren schwächelten und seine Weltranglistenposition ihn keinen Eintritt mehr zu den begehrten Turnieren verschaffen konnte, so war es der US-Open-Sieg, der ihm die Tore öffnete. Seither hat er nur ein einziges Major verpasst, nämlich die PGA Championship 2017 aufgrund einer Bizepsverletzung. Damit könnte jetzt Schluss sein. Fünf Jahre sind seit seinem letzten großen Majorsieg vergangen und das bedeutet, dass auch die Spielberechtigung für die anderen Majors ausläuft.
Das Ziel: Die Open Championship 2019
So ist der 34-Jährige bisher nicht für die nächste Woche stattfindende British Open qualifiziert. Wenn es ihm nicht noch gelingt, einen der letzten freien Plätze zu ergattern, wäre es das erste Major seit 11 Jahren, zu dem der Mettmanner nicht zugelassen ist. Bei der Irish Open in der vergangenen Woche schlug er sich wacker und war auf dem besten Weg, die Qualifikation doch noch zu schaffen. Die besten drei Spieler aus den Top 10, die noch nicht für die Open Championship qualifiziert waren, erhielten im Lahinch GC einen Platz im Feld für Royal Portrush. Mit fünf Schlägen unter Par spielte er eine tolle Finalrunde und belegte den geteilten neunten Platz, die Qualifikation zum greifen Nahe - wäre da nicht Paul Waring gewesen, der sich mit einem Birdie am letzten Loch auf den geteilten siebten Platz, einen Rang vor Kaymer schob und damit selbst den Platz bei der British Open einheimste.
"Ich denke seit Wochen nur noch an die Open, das ist mein großes Ziel", sagte Kaymer nach der Runde. "Die Open ist das Turnier, das ich eines Tages wirklich, wirklich gerne gewinnen würde." Diesem Ziel kam er 2010 am nächsten, als er den geteilten siebten Platz auf dem Old Course in St. Andrews erreichte. Wenige Wochen später gewann er sein erstes Major. Zuletzt hatte Kaymer den Cut bei der British Open 2018 in Carnoustie verpasst, in den Jahren davor platzierte er sich in den Top 40. Auch beim jüngst absolvierten Major, der US Open, landete er nach einer guten Auftaktleistung in den Top 40. Im regulären Turniergeschehen läuft es für den Mettmanner momentan ebenfalls nicht schlecht. Drei Top-10-Ergebnisse in diesem Jahr, insbesondere der dritte Platz beim Memorial Tournament der PGA Tour beendete Kaymers Abwärtstrend in der Weltrangliste und er darf sich wieder zu den 100 besten Golfern der Welt zählen.
Letzte Chance für Royal Portrush: Die Scottish Open
Auch in Sachen Open Championship ist noch nicht aller Tage Abend. Vier Qualifikationsplätze sind in dieser Woche noch zu vergeben. Drei davon bei der Scottish Open, die Martin Kaymer spielt. Wieder gilt, die besten Spieler aus den Top 10, die noch keinen Platz haben. Jetzt gilt es für Martin Kaymer die Enttäuschung aus Irland abzuschütteln und erneut eine gute Turnierleistung abzuliefern. Der vierte der Qualifikationsplätze geht an den besten Top-5-Spieler bei der John Deere Classic der PGA Tour, der noch kein Ticket für die British Open gezogen hat.
Bernd Wiesberger und Matthias Schmid bei der British Open
Während Martin Kaymer in Irland haarscharf an seiner Qualifikation vorbeifuhr, gelang es Bernd Wiesberger auf dem geteilten zweiten Platz sein Ticket für die Open Championship zu lösen. Es wird die sechste Teilnahme des Österreichers bei der Open Championship. Und unabhängig davon, ob Martin Kaymer sich qualifiziert oder nicht, die deutsche Flagge wird in Royal Portrush wehen, dank Matthias Schmid. Der Amateur aus Bayern sicherte sich seinen Platz über seinen Sieg bei der Europameisterschaft der Herren in Österreich. „Der Titel bedeutet mir unglaublich viel und ich freue mich riesig, dass ich mich damit auch für die 148. Open Championship in Royal Portrush qualifiziert habe", sagte der 21-Jährige.
Zusätzlich ist martin kaymer auf Platz 3 der Alternate Liste