Cameron Smith triumphiert über Rory McIlroy und gewinnt die 150. Ausgabe der British Open. Mit einer sensationellen 64er Runde zum Abschluss nimmt der Australier den Claret Jug entgegen. Er gewinnt nach einem dramatischen Finale mit einem Schlag vor Cameron Young und zwei Schlägen vor Rory McIlroy.
Cameron Smith: Die sensationelle Aufholjagd zum Sieg der British Open 2022
Hätte, hätte, Fahrradkette. Hätte Cameron Smith am Moving Day nicht über Par gespielt, wie anders wäre dieser Tag vielleicht gelaufen? Aber trotz oder gerade wegen der schwächeren dritten Runde startete der Australier eine Aufholjagd, die ihres gleichen sucht. Nachdem er sich auf den ersten neun Löchern warm gespielt hatte, lochte Smith fünf Birdies in Folge zum Start der Back Nine und schob sich an Young, Hovland und schließlich McIlroy vorbei bis an die Spitze der 150. British Open. Nichts schien ihn aufhalten zu können, außer vielleicht die bekannte 17, das "Road Hole". Ob Druck angesichts der schwierigen Fahnenposition direkt hinter dem Bunker oder Nervosität angesichts des Nordiren, der nicht nur auf dem Leaderboard direkt hinter ihm lag, sondern auch im Flight hinter ihm jeden seiner Schritte beobachten konnte, Smiths Abschlag blieb zu kurz und anstatt der nächsten Birdiechance musste er um das Par kämpfen. Das gelang dem 28-Jährigen ohne mit der Wimper zu zucken und er ging als Führender auf die 18 des legendären Old Course von St. Andrews. Mit einem Schlaggewinn an diesem historischen Ort besiegelte er seinen ersten Majorsieg bei einem Turnier, das von größerer Bedeutung kaum hätte sein können. Mit 20 Schlägen unter Par darf Cameron Smith sich Champion Golfer of the Year 2022 nennen.
"Ich möchte meinem Team für all seine harte Arbeit danken, die ganze harte Arbeit, die wir in den letzten Jahren geleistet haben", sagte Smith, der nach seinem coolen Auftritt auf dem Platz ein wenig emotional wurde, als er den Claret Jug in der Hand hielt. "Es hat sich bezahlt gemacht und dieser Sieg war es definitiv wert."
Cameron Smith feiert seinen Sieg bei der British Open 2022 mit der legendären Trophäe.
Rory McIlroy sucht weiter nach dem nächsten Majortitel
Es hätte ebenso der Tag des Rory McIlroy sein können. Ein Ende der Major-Flaute und das beim historischen, 150. Jubiläum der British Open. Das Publikum in St. Andrews hatte er hinter sich, das wollte seinen Sieg fast genau so sehr, wie er. Aber die Putts wollten nicht fallen. Die Birdiechancen waren da, aber Loch für Loch ging sein Ball um wenige Zentimeter vorbei, während Cameron Smith die Lücke schloss. Die Nervosität vor Ort wurde spürbar größer und auch McIlroy wusste genau, dass was er da liegen ließ, ihm den Majortitel kosten konnte. Die Chancen wurden nicht besser, auch als die Notwendigkeit eines Birdies immer größer wurde, um Cameron Smith vielleicht doch noch in ein Playoff zu zwingen. Letztendlich war die 64er Runde des Australiers zu gut, selbst für jemanden wie Rory McIlroy, der die British Open 2022 mit einer 70er Runde abschließt.
Der erste Majortitel war auch für Viktor Hovland zum Greifen nah gewesen, aber der Norweger muss noch weiter warten. Ein frühes Bogey warf ihn bereits an Loch 4 zurück, aber es war eher das Fehlen von Birdies und Schlaggewinnen, das verhinderte, dass er erst mit McIlroy und dann mit Cameron Smith mithalten konnte.
Die Silbermedaille der 150. Open geht nach Italien
Feiern kann auch Filippo Celli. Der Italiener gewinnt die Silbermedaille des besten Amateurs. Mit einer 71er Runde beendet er seinen Auftritt in St. Andrews. Zur Feier des Tages notierte er sogar ein Eagle an Loch 15. "Es ist unglaublich und ein unvergesslicher Moment", sagte er. "Es ist ein wahrgewordener Traum, hier zu spielen, und die Silbermedaille zu gewinnen, ist unglaublich. Ich war ein bisschen verärgert, weil ich an der 17 ein Bogey gemacht hatte, aber ich wollte den Moment genießen, denn es ist unglaublich, in St. Andrews die 18 hinaufzugehen."
Celli qualifizierte sich über die European Amateur Championship für das Turnier, das er mit einer 74 begann, dann aber mit einer 67 seinen Weg ins Wochenende ebnete. Mit einer 71 am Moving Day war er den anderen Amateuren Aaron Jarvis, Barclay Brown und Sam Bairstow weit voraus und ließ sich auch am Finaltag nicht mehr einfangen. "Heute war mein Golfspiel wirklich gut, wie schon die letzten drei Tage. Und heute habe ich eine Menge dummer Bogeys gemacht, das kann ich sagen. Aber das ist in Ordnung, denn ich bin sehr glücklich, weil es mein Traum war, hier zu spielen, und ich habe auch die Silbermedaille gewonnen. Ich kann mir nichts Besseres wünschen, um die Silbermedaille bei den 150. Open in St. Andrews zu gewinnen."
A superb performance from Filippo Celli at #The150thOpen
The Italian takes the Silver Medal at St Andrews ? pic.twitter.com/tDWutaBDRc
— The Open (@TheOpen) July 17, 2022
Die British Open - Die älteste Golf-Meisterschaft der Welt lockt Profis und Zuschauer gleichermaßen auf Europas schönste und schwierigste Golfplätze. Wir haben alle Sieger in einer Fotostrecke zusammengefasst.
