Brooks Koepka war seit 2017 durchgehend in den Top 10 der Welt zu finden, schaffte jedoch in 2020 gerade einmal eine Top-fünf-Platzierung. Grund dafür war eine Verletzung in seinem linken Knie, die ihm lange zu schaffen machte. Anfang 2020 musste er eine Auszeit nehmen und kam danach auf eine PGA Tour ohne Zuschauer zurück. Jetzt gewann Brooks Koepka, mit der Phoenix Open am Sonntag (07.02.2021), sein erstes Turnier seit 18 Monaten. Im Interview sprach er danach über die Folgen seiner Knieverletzung und warum nicht nur seine physische Gesundheit sein Golfspiel beeinträchtigt hat.
Brooks Koepka "Ich war in einem dunklen Loch gefangen"
Das fehlende Momentum durch die Zuschauer und die anhaltenden Schmerzen in seinem Knie bereiteten Koepka auch mental Probleme. Im Interview erzählt Koepka von seinem Tiefpunkt, "der tiefste Moment war für mich wahrscheinlich das Memorial [Anm. d. Red. Memorial Tournament im Juli]. Ich hatte unerträgliche Schmerzen. Mir wurde gesagt, dass mein Knie immer noch dasselbe ist. Die Frustration, einfach nur zu versuchen zu spielen und zu wissen, dass ich nicht ich selbst bin, dass ich nicht einmal annähernd das kann, wozu ich fähig bin, dass ich nicht mithalten kann. Ich versuche, konkurrenzfähig zu sein, aber ich kann es einfach nicht. Ich kann den Golfschläger nicht so schwingen, wie ich es will." Er war gefrustet vom Stillstand seiner Knieverletzung und musste sich seinen Selbstzweifeln stellen. Eine Hilfe dabei war sicherlich sein Trainer Derek Samuel, mit dem er im letzten Jahr viel Zeit verbracht und an seiner Erholung gearbeitet hat. "Ich habe so viel Zeit in La Jolla mit Derek verbracht, wo ich es als eine Art Auffrischung nutzte, um die Dinge neu zu starten."
Auch die Zuschauer, die bei der Phoenix Open - zumindest in geringer Zahl - wieder zugelassen waren trugen ihren Teil zum Sieg Koepkas bei. Er sagte selbst, dass es ihm deutlich leichter fiele in ein Momentum zu finden, wenn Fans am Rand der Bahnen stehen und jubeln.
"Ich dachte es würde weggehen, ich lag völlig falsch"
Mitte des letzten Jahres bestritt Koepka einige Turniere, mit wenig Erfolg. Im Nachhinein berichtet er, dass er diese nur unter großen Schmerzen absolviert hat. Bunkerschläge waren eine Qual und Hanglagen konnte er nicht sauber spielen, da sein Knie die Belastung des Schlages nicht ausgehalten hat. Mittlerweile sieht Koepka ein, dass er sich dort besser eine längere Pause genommen hätte, doch damals wollte er nicht aufgeben und sich "einfach durchkämpfen", dann würde es schon irgendwann weggehen.
Koepkas Comeback
Das seine Strapazen der letzten Monate endlich Wirkung zeigen und sich sein Knie letztendlich doch verbessert hat, zeigte Brooks Koepka am vergangenen Sonntag. Mit einer überragenden Back Nine sicherte sich der Amerikaner den Sieg bei der Phoenix Open und gewinnt damit sein erstes Turnier seit eineinhalb Jahren. Es scheint so, als sei Brooks Koepka mental und physisch wieder voll auf der PGA Tour angekommen ist.