Bubba Watson, zweifacher Masters-Champion, legt sein erstes Buch vor. "Up and Down - Victories and Struggles in the Course of Life" ist der Titel der Schrift von Watson, die er in Zusammenarbeit mit dem Bestseller-Autor Don Yaeger verfasste. Bisher nur in englischer Sprache erschienen, gibt der 43-Jährige tiefe Einblicke in sein Inneres. Er berichtet, wie es ausgerechnet der Golfsport war, den er eigentlich über alles liebte, der in seinem Leben aber zur größten Last wurde - und offenbart damit eine neue, wichtige Perspektive auf das Hochglanzprodukt Profisport.
"Dieses Buch die Geschichte meiner Schwierigkeiten"
"In gewisser Weise erzählt dieses Buch die Geschichte der Schwierigkeiten, mit denen ich mein ganzes Leben gerungen habe", schreibt Watson im Vorwort des Buches. Er wagt einen ungeschönten Blick auf sein Leben. Keine Heldengeschichte, die sich mit Blick auf den kometenhaften Aufstiegs Watsons sicherlich erzählen ließe. Als jemand, der vom Hobby-Spieler auf lokalen Plätzen in Pensacola ohne Trainer zu einem zweifachen Masters-Champion, 12-fachen PGA-Tour-Sieger und zu einem der größten Golfer seiner Zeit wurde, ergreift Watson Stimme und lenkt den Blick weg auf das in der Öffentlichkeit sowieso schon sichtbare Schillernde, hin zum Düsteren, den Zweifeln und dem unermesslichen Druck.
Die Arbeit an dem Buch begann Watson gemeinsam mit Don Yaeger, einem ehemaligen Redakteur der Sports Illustrated, im März 2020, als das Coronavirus den gesamten Profisport lahmlegte. Über 20 Monate später haben die beiden 222 intensive Seite auf Papier gebracht.
"Golf ist zufällig das, was ich tue. Es ist nicht das, was ich bin."
"Eines der Dinge, die mich beeindruckt haben, war, dass Bubba offen war, über Ängste und psychische Probleme zu sprechen", sagte Yaeger, der bereits zahlreiche Bücher mit Sportlern verfasste, unter anderem Jack Nicklaus. "Ich hoffe, Sie nehmen aus diesem Buch mit, dass ich ein Mann bin, der daran arbeitet, morgen besser zu sein als heute", sagt Watson in dem Buch. "Golf ist zufällig das, was ich tue. Es ist nicht das, was ich bin."
Zu Beginn seiner Memoiren erzählt Bubba Watson, wie er auf die Waage stieg und sich über das Ergebnis ärgerte. Nicht, weil er zu viel zugenommen hatte, sondern weil die Ziffer zu gering war. Er wog noch 73 Kilogramm, über 20 Kilogramm weniger zu seinem Höchstgewicht. Der Grund für den Gewichtverlust war nicht eine körperliche Optimierung, wie es in der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde - es waren Angstzustände. "Golf hat mich zerstört", schreibt er.
Das Buch ist ein Versuch, den Menschen hinter dem Athleten in den Vordergrund zu rücken. Empathie für Probleme zu schaffen, die lange Zeit tabuisiert waren. Ob dies gelungen ist, ohne in privilegierte Larmoyanz oder Sportler-typisches Heldengeschwurbel zu verfallen? Überzeugen Sie sich selbst.