An Ulf Kirsten als Fußball-Nationalspieler, Champions-League-Finalisten und dreimaligen Gewinner der Torjägerkanone der Bundesliga erinnern sich viele. Als Golfer ist der 55-Jährige bislang eher weniger in Erscheinung getreten. Dabei ist Kirsten schon eine ganze Weile dem Golfsport verfallen. „Corona hat mich noch mehr auf den Platz getrieben“, resümiert er die vergangenen 18 Monate, in denen er immer öfter in seinen Heimatclub und anderswo auf die Runde ging. „Es macht natürlich viel Spaß“, erklärt er die wachsende Begeisterung, "aber erst dann, wenn die Bälle halbwegs gerade fliegen.“ Lachend fügt er an: „Und das kann lange dauern.“
„Ich möchte, dass der Ball halbwegs gerade fliegt"
Doch allzu weit entfernt von seinem Ziel, Bogey-Golf zu spielen, ist er gar nicht. Die Birdiejagd verfolgt der 100malige Nationalspieler allerdings nicht so ehrgeizig wie einst die Jagd auf Tore. „Ich möchte, dass der Ball halbwegs gerade fliegt und ich mich daran erfreuen kann und nicht jedes Mal im hohen Gras oder im Wald Bälle suchen.“ Das reiche schon aus, sagt er lächelnd. Andere Dinge stehen im Vordergrund. „Beim Golf lernt man viele neue Leute kennen, das ist schön und sehr angenehm“, erklärt Kirsten, der sich heute hauptsächlich auf vielerlei Weise seiner Stiftung widmet. Golf ist mittlerweile eine davon.
Weil sich seine Leidenschaft für den kleinen weißen Ball langsam herumspricht, werde er auch immer öfter zu Turnieren eingeladen. Der vorletzte Fußballer des Jahres der DDR nutzt diese Gelegenheit nicht nur zum eigenen Amüsement, sondern will auch hier die Arbeit der Ulf Kirsten Stiftung vorantreiben. „Es geht grundsätzlich darum, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, die finanziell nicht so breit aufgestellt sind“, erklärt er die Arbeit seiner Einrichtung. „Wir unterstützen Projekte und Vereine im Fußball, aber auch grundsätzlich im Sport. Golf war bisher noch nicht dabei, aber warum nicht?“
Ein Bag von PG-PowerGolf mit bekannte Unterschriften zu Gunsten der Ulf Kirsten Stiftung
Derzeit hat er eine besondere Aktion in Arbeit. Auf Golfturnieren sammelt er Unterschriften bekannter Mitspieler. Mittlerweile haben unter anderem schon der ehemalige Nationaltorhüter Uli Stein, der Sängerin Stefanie Hertel sowie Straßenrad-Olympiasieger Olaf Ludwig das Bag von PG-PowerGolf signiert, welches der Sponsor bald zu Gunsten der Ulf Kirsten Stiftung versteigern wird. Rainer Tidigk, Vertriebsleiter von PG PowerGolf, unterstützt die Aktion gern: Wir freuen uns sehr, Ulf Kirsten auf diesem Weg mit unseren Produkten begleiten zu dürfen“, strahlt Tidigk. „Natürlich wünschen wir uns, dass das signierte Golf Bag einen sehr guten Erlös erzielen wird, welcher letztendlich Kindern und Jugendlichen der Ulf Kirsten Stiftung zufließt.“
Einen E-Caddy SteelCad Zorro Click mit Magnet Baghaltesystem gab es gleich noch mit dazu. Dabei war Kirsten bis dahin meist tragend unterwegs und war damit auch zufrieden. Mittlerweile hat er die Vorteile des elektrischen Begleiters kennen und schätzen gelernt. Ohne geht er heute nur noch auf den Platz, wenn es die Witterung nicht anders zulässt.
Einen Caddy übers Fairway statt Bälle über die Linie zu schieben ist aber bei weitem nicht alles, was „Der Schwatte“ für seine Stiftung tut. Ein gleichnamiger Gin, den die ehemalige Nummer 9 von Dynamo Dresden und Bayer Leverkusen und sein Sohn selbst mit einem Produzenten entwickelt haben, ist in kürzester Zeit zum Kultobjekt geworden. „Die ersten limitierten 99 Flaschen zu 99 Euro waren in drei Minuten ausverkauft. Das Geld ging natürlich komplett in die Stiftung.“ Weiterzumachen sei gar keine Frage gewesen. Mittlerweile ist der passender Weise schwarze Drink nicht mehr limitiert und schon auf dem Markt. Und Flightpartnern gibt Kirsten bestimmt auch mal einen auf das nächste Birdie aus.