I‘m walking: Es gibt keine Extrawurst für John Daly bei der Open Championship kommende Woche in Royal Portrush. Wenn der 53-Jährige zur diesjährigen Ausgabe des ältesten Majors der Welt antreten will, dann muss „Big John“ über die Links von Royal Portrush laufen. Der R&A als Open-Veranstalter lehnte Dalys Antrag auf Benutzung eines Carts ab, den dieser wegen der Arthrose im rechten Knie gestellt hat, die ihm das Laufen in hügeligem Gelände fast unmöglich macht. Bei der PGA Championship im Mai hatte Daly bereits Bethpage Black auf vier Rädern umrundet und für seine Fans eine Riesenshow mit Cart, Cola, Kippen und Klamauk draus gemacht.
„John Daly ist bei der Open Championship jederzeit willkommen, aber wir glauben, dass es zum integralen Bestandteil unserer Meisterschaft und zur ehernen Tradition von Linksgolf gehört, über den Platz zu gehen“, heißt es in einer Stellungnahme des R&A zur Daly-Anfrage. „Uns ist die Problematik von John bewusst und wir sind voller Anteilnahme für seine schwierigen Umstände. Aber wir müssen auch gewährleisten, dass die Herausforderung für alle Spieler im Feld gleich ist.“
Daly, der Champion Golfer of the Year von St. Andrews 1995, will sich alsbald ein künstliches Knie verpassen lassen, vor dem endoprothetischen Eingriff dennoch auf jeden Fall die 148. British Open angehen: „Ich bin mit der Entscheidung des R&A nicht einverstanden und hoffe, dass ich das trotz der Schmerzen durchstehen kann“, lamentiert er langatmig via Twitter.
The 148th Open at Royal Portrush...... pic.twitter.com/RAOLQUmfLY
— John Daly (@PGA_JohnDaly) 6. Juli 2019
Fowler und Rahm machen Kids glücklich
Nachwuchsarbeit: Wenn Golfstars die Kids glücklich machen, dann ist das immer eine Nachricht wert. Der Junior im folgenden Video kam extra aus Australien, um sein Idol Jon Rahm bei der Irish Open zu sehen und erlebte auf den Links von Lahinch dann sogar den Sieg des Spaniers. Dass da ein junger Fan aus Down Under vor Ort ist, hatte sich natürlich auch bis zu Rahm durchgesprochen:
Bei der Rocket Mortgage Classic vorvergangene Woche schon hatte Rickie Fowler dem an einem lebensgefährlichen Gehirntumor leidenden Anthony Trudel einen Herzenswunsch erfüllt, als der begeisterte Golfer Fowler und dessen Flight dank der „Make-A-Wish Foundation“ während einer Einspielrunde innerhalb der Absperrungen folgen durfte und dann bei einer Clinic vom Kalifornier sogar aufgefordert wurde: „Komm und mach ein paar Schläge mit uns!“
Australier Adam Scott als bester Linksgolfer
Zahlenspiel: Es ist Links-Saison, und da hat die European Tour mal vom Statistik-Experten Justin Ray von der Firma „15th Club“ ermitteln lassen, wer wohl der beste Linksgolfer der Welt ist. Grundlage waren klassische Linkskurse an den Küsten der britischen Inseln, in den „Topf“ wanderten 172 Spieler mit mindestens zehn Runden in den vergangenen zehn Jahren, gewertet wurden jeweils die pro Runde gegenüber dem Durchschnitt des restlichen Felds gewonnenen oder verlorenen Schläge. Das Ergebnis ist einigermaßen überraschend, denn Nummer eins ist tatsächlich der Australier Adam Scott (2,64 gewonnene Schläge je Runde) vor Henrik Stenson (2,59) und Sergio Garcia (2,45). Reduziert man die Mindestanzahl auf fünf Runden, dann tauchen ganz vorn unter anderen Jordan Spieth (2,98) und Jon Rahm (2,23) auf.
Stricker und die Tantiemen für seinen Caddie
Eine „schrecklich“ nette Familie: Steve Stricker hat bei den Tour Champions einen großartigen Lauf, holte sich der 52-Jährige doch unlängst bei der US Senior Open bereits das zweite Ü50-Major in diesem Jahr, 720.000 Dollar (641.000 Euro) gab‘s allein dafür. Entscheidenden Anteil am Erfolg hat Ehefrau Nicki, zu College-Zeiten selbst eine hervorragende Golferin und mittlerweile an „Stricks“ Bag. Da stellt sich die Frage, wie im Hause Stricker wohl das Caddie-Honorar gehandelt wird? Zehn Prozent, wie auf der Tour üblich? Da musste Stricker lachen: „Nein, von wegen. Nicki bekommt, was sie verlangt.“ Sprach‘s und stellte sich dem Interview seiner beiden Töchter Bobbi (20) und Izzi (13):
The @SteveStricker girls asked all the hard-hitting questions (?) at @amfamchamp.
They even secured an interview with dad. ? pic.twitter.com/KhX2QkiI5m
— PGA TOUR Champions (@ChampionsTour) 21. Juni 2019
McIlroy, Koepka Favoriten auf leicht erhöhten Open-Siegerscheck
„Bookies“ Lieblinge: Rory McIlroy und Brooks Koepka sind – wenig überraschend – momentan die Favoriten für die 148. Open Championship kommende Woche im irischen Royal Portrush. Die beiden vierfachen Majorsieger werden bei den Buchmachern aktuell mit 8:1 gehandelt. Es folgen der bis Portrush pausierende Tiger Woods und Dustin Johnson mit 14:1, dahinter rangieren Justin Rose, Titelverteidiger Francesco Molinari, Irish-Open-Sieger Jon Rahm, Porsche-European-Open-Starter Xander Schauffele und der ewige Major-Mitfavorit Rickie Fowler (alle 20:1). Sogar Martin Kaymer hat eine Quote, 125:1, obwohl er fürs letzte Major des Jahres noch gar nicht qualifiziert ist.
Der R&A hat übrigens das Gesamt-Preisgeld moderat um 250.000 auf 10,75 Millionen Dollar (9,57 Millionen Euro) erhöht. Der Champion Golfer of the Year erhält 1,935 Millionen Dollar (1,723 Millionen Euro), zuvor waren es 1,89 Millionen Dollar. Damit ist die Open Championship das am „geringsten“ dotierte der vier Majors.
Koepka und sein geliebter Bade-String
Kehrseite: Brooks Koepka ist fraglos ein toller Golfer, je zwei US Open und PGA Championship, dazu der knappe zweite Platz bei der diesjährigen „Offenen Amerikanischen“ in Pebble Beach stehen als Beweis, und offenkundig auch ein ziemlich bodenständiger Typ. In Sachen Bademode freilich zeigt der 29-Jährige eine gewisse Extravaganz – und gern sein nahezu blankes Hinterteil. Jedenfalls hat Freundin Jena Sims nach dem Malediven-Outing vom Januar erneut ein Post ihres Freunds im knappen String-Höschen veröffentlicht, diesmal vom Kurzurlaub in Florida. Aber vielleicht sollte Koepka auch einfach mal mit Sims über deren Umgang mit eher privaten Schnappschüssen reden …
Wenn der Stubentiger das Loch verteidigt …
Miau: Katzenvideos im Golf, das kann tierisch gut werden. Und wenn der Stubentiger dann beim Putten auch noch das Loch verteidigt, dann ist die Herausforderung gleich zig mal so groß:
DeChambeaus simple Slow-Play-Lösung: Schneller gehen
Rechenexempel: Bryson DeChambeau ist mal wieder im Wissenschaftsmodus – wobei das eher sehr simple Mathematik ist. Der Texaner, der öfters wegen seiner umständlichen Schlagvorbereitungen kritisiert wird und von der European Tour in einem Video sogar angeprangert wurde, entgegnete jetzt in einem Interview mit der „New York Post“: „Ich will halt sehr präzise sein und mich akribisch vorbereiten, dafür gehe ich dann auch schneller zum Ball und gewinne so Zeit am Ball. Es ist absurd, dass man mich dann ausschließlich dafür auf die Uhr nimmt.“ Allein durch schnelleres Gehen könne man das Spieltempo generell erhöhen und Slow Play reduzieren. Recht hat er, Golf ist nämlich Sport, das schließt auch den Weg zum Ball ein. Und schließlich gilt nach wie vor das Grundprinzip: Schnell gehen, langsam schlagen – auch wenn viele es genau andersherum propagieren.
Einlochen mit dem Cart
Zum Schluss: „Coach Rusty“ macht mittlerweile sogar Golf-Trickshots ohne Schläger. Wenn er allerdings den Ball vom Rand des Grüns per Drift und Hinterrad seines Carts ins Loch befördert, dann findet diese Performance buchstäblich und in übertragenem Sinn auf der letzten Rille statt. Das Grün selbst scheint dabei wenigsten unbeschadet geblieben zu sein: