Wer auf der PGA Tour erfolgreich sein will, muss weit abschlagen können. Das bewiesen nicht nur Dustin Johnson und Rory McIlroy, sondern vor allem auch Bryson DeChambeau bei seinem jüngsten US-Open-Triumph. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Matthew Wolff und Cameron Champ gehören ebenfalls zu den Longhittern der PGA Tour. In Las Vegas wollen sich Wolff, Champ und DeChambeau einen spektakulären Schlagabtausch mit dem Driver leisten.
Rory McIlroy: "Es war unglaublich"
Der vierfache Major-Sieger Rory McIlroy zählt zu den aktuell erfolgreichsten Golfspielern der Welt. Als er beim Ersten Turnier der PGA Tour nach der Corona-Pause mit Bryson DeChambeau zusammenspielte, konnte er seinen Augen zunächst nicht trauen. "Es war verrückt. Es war der Wahnsinn. Es war unglaublich.", so beschrieb der Nordire den Abschlag von Bryson DeChambeau, der sich während der coronabedingten Zwangspause ganze 17 Kilogramm Muskelmasse antrainiert hatte. "Mein Caddy und ich schauten uns nach jedem Drive von Bryson an und wir waren total perplex.", fügte McIlroy hinzu.
In der Tat ist die Weite der Abschläge des frisch gekürten US-Open-Gewinners gar wahnwitzig und für einen Amateurgolfer schwer zu fassen. Der studierte Physiker setzt seit Jahren alles daran, seine Golfschläge zu perfektionieren - mit Erfolg.
Höher, weiter, schneller - die Longhitter der PGA Tour
Vom 08. bis zum 11. Oktober findet in Las Vegas die Shriners Hospitals for Children Open statt. Auf dem vierten PGA-Tour-Turnier der Saison werden mit Matthew Wolff, Cameron Champ und Bryson DeChambeau die besten Longhitter gemeinsam an den Abschlag gehen. Im Vorfeld des Turnieres werfen wir einen Blick auf die Statistiken dieser Spieler der vergangenen Saison.
2019 wurde die Statistik der durchschnittlichen Abschlagsweite mit 317,9 Yards (290,7 Meter) von Cameron Champ dominiert. In der letzen Saison beanspruchte Bryson DeChambeau die Führung jedoch mit satten 322,1 Yards (294,5 Meter). Übrigens, die durchschnittliche Driving-Distanz wird folgendermaßen errechnet: Bei jedem Turnier werden im Vorfeld zwei Abschläge, meist ein Par 4 oder Par 5, festgelegt, auf denen der Golfer wahrscheinlich zum Driver greifen wird. Die beiden Bahnen sind jeweils in die entgegengesetzte Richtung ausgerichtet, um den Rückenwind bzw. den Gegenwind zu berücksichtigen. Der Mittelwert beider Abschläge ergibt dann die durchschnittliche Driving-Distanz des Golfers auf die gesamte Runde hochgerechnet.
Bei Matt Wolff waren es in der vergangenen Saison im Durchschnitt 311 Yards (284 Meter) vom Abschlag und er konnte sich in dieser Spielzeit nochmal auf 333,6 Yards (305 Meter) steigern. Damit liegt er derzeit auf Platz vier der Statistik.
Schlagabtausch in Las Vegas
Obwohl DeChambeau einen Driver mit fünf Grad spielt, flogen seine Abschläge im vergangenen Jahr die höchste Kurve. Kein Wunder, dass er mit 314,1 Yards (287 Meter) die höchste Carry-Distanz vorweisen konnte. In Las Vegas könnte er also von den trockenen Luftverhältnissen der Wüste profitieren. Bei Cameron Champ ist das Gegenteil Programm. Seine Bälle flogen im Durchschnitt zwölf Meter flacher als die von Bryson DeChambeau. Allerdings ist das ein klarer Vorteil bei starkem Wind.
Beim Turnier in Las Vegas werden die drei Longhitter gemeinsam an den Abschlag gehen. Es wird also ein Driving-Fest auf höchstem Niveau zu erwarten sein.