Bei den Deutschen Meisterschaften (DM) der Junioren sind am Wochenende sechs neue Titelträger ausgespielt worden. Auf dem Platz des Lübeck-Travemünder GK war Tessa Kremser vom GC St. Leon-Rot in der Altersklasse (AK) 18 der Mädchen nicht zu schlagen, bei den Jungen siegte an gleicher Stelle Ben Kelling vom GC München Valley. Bei den Mädchen der AK 16 heißt die Deutsche Meisterin wie schon im Vorjahr Marie-Agnes Fischer (Münchener GC), in der AK 14 gewann Lea Geiss (GC St. Leon-Rot) den Titel. Beide Wettbewerbe fanden im GR Weimarer Land statt. In der AK 16 der Jungen kürte sich Nico Kregler (Hamburger L&GC Hittfeld) auf dem Platz des GC Buchholz-Nordheide zum nationalen Champion, während Ben Rehn (GC Augsburg) in der AK 14 die Oberhand behielt.
AK 18: Kremser und Kelling machen Titel am letzten Loch perfekt
Tessa Kremser und Ben Kelling heißen die neuen Deutschen Meister der AK 18. Die Spielerin des GC St. Leon-Rot und der Spieler des GC München Valley hatten auf dem Platz des Lübeck-Travemünder GK am Ende die besten Nerven und siegten jeweils am letzten Loch. Beide hatten nach 54 gespielten Bahnen nur einen Schlag Vorsprung auf Rang zwei.
Kremser verbuchte nach drei Runden insgesamt 216 Schläge (71, 73, 72) auf ihrer Scorecard, Emma Alessia Delwes (GC Hannover), die sich Silber sicherte, kam auf 217 Schläge (77, 68 und 72). Bronze ging mit 218 Schlägen (69, 74, 75) an Eva Ringwald vom Stuttgarter GC Solitude. „Ich freue mich schon sehr über diesen Sieg. Es zeigt mir, dass sich meine Arbeit, meine Gedanken und mein Einsatz lohnen. Diese Woche war das Resultat der letzten drei Wochen, in denen ich mir neue Angewohnheiten angeeignet habe, die mir definitiv geholfen haben, mir selbst mehr zu vertrauen“, sagte die neue Deutsche Meisterin Kremser kurz nach der Siegerehrung. Letztlich war es ihre Nervenstärke und die Schwäche ihrer Konkurrentinnen, die Kremser den Titel bescherte. Lange Zeit sah es so aus, als würde der Sieg nur über die stark spielende Delwes gehen. Auch Ringwald durfte sich Hoffnungen auf den Sieg machen. Doch auf den letzten drei Bahnen wendete sich das Blatt zu Gunsten Kremsers. Dank Birdies auf der 16 und 17 verbesserte sich die Spielerin aus St. Leon-Rot auf eins unter Par, während Delwes und Ringwald auf der 16 jeweils ein Bogey kassierten. Delwes und Kremser lagen vor dem Schlussloch gleichauf, Ringwald nur einen Schlag hinter dem Führungsduo. Mit einem Par auf Bahn 18 holte sich Kremser schließlich den Sieg, weil ihre Konkurrentinnen nochmals jeweils ein Bogey spielten. Trotz des verpassten Titels zeigte sich die Zweitplatzierte Delwes alles andere als enttäuscht: „Die Medaille bedeutet mir sehr viel. Ich habe dafür das ganze Jahr über sehr hart gearbeitet. Ich habe im mentalen Bereich, aber auch am langen Spiel viel getan. Das hat sich jetzt ausgezahlt.“
Bei den Jungen der AK 18 fiel die Entscheidung um den Titel ebenfalls erst auf der letzten Spielbahn. Bis dahin lag Paul Ulmrich vom GC Mannheim-Viernheim in Führung, einen Schlag vor Ben Kelling vom GC München Valley. Während Ulmrich, der mit einem Birdie auf der 15 und einem Eagle auf der 16 seine zwischenzeitliche Schwächephase beendet hatte, auf der Schlussbahn nur ein Bogey zustande brachte, spielte Kelling wie schon auf der 17 ein Birdie und sicherte sich so den Sieg mit insgesamt 202 Schlägen (69, 66, 67). Der Zweitplatzierte Ulmrich notierte am Ende insgesamt 203 Schläge (65, 68, 70) auf seiner Scorecard. Dritter wurde Vorjahressieger Tom Haberer vom GC Hannover mit 205 Schlägen (68, 68, 69). „Auf den letzten Bahnen war es echt tricky. Auf den Back Nine war mein Putter nicht mehr heiß. Nach dem Bogey auf der 16 habe ich selber nicht mehr richtig dran geglaubt, habe aber trotzdem weitergemacht. Auf der 17 der gelochte Birdie-Putt aus drei Metern war richtig gut und dann stand ich auf dem 18. Tee und dachte so bei mir, jetzt oder nie. Dafür hast Du so lange gearbeitet. Mein Schlag ins Grün war perfekt und lag zwei Meter neben der Fahne. Als ich den Putt gelocht habe, wusste ich noch gar nicht, dass es gereicht hatte. Aber als es dann klar war, war ich sehr froh und erleichtert“, kommentierte Kelling seinen Sieg, während Silbermedaillengewinner Ulmrich über seine Finalrunde sagte: „Heute war nicht mein Tag. Mein Spiel ist nicht richtig ins Laufen gekommen. Am Ende hat es nicht sein sollen.“
Lob gab es von Marcus Neumann, Vorstand Sport im Deutschen Golf Verband, für den Ausrichter Lübeck-Travemünder GK und die gezeigten Leistungen der Spielerinnen und Spieler: „Wir haben hier sehr viel gutes Golf gesehen. Das ist im hohen Norden eine wirklich sehr feine Anlage und ich bedanke mich beim Lübeck-Travemünder GK sehr herzlich für die tolle und jederzeit professionelle Unterstützung. Ohne so engagierte und sportliche Clubs könnten wir den Sportbetrieb nicht aufrechterhalten.“
AK 16 und 14 Mädchen: Ein Titel-Hattrick und ein Premierensieg
Marie-Agnes Fischer hat sich in beeindruckender Manier den Titel bei den DM AK 16 gesichert. Die Spielerin des Münchener GC hatte am Ende fünf Schläge Vorsprung auf die Zweitplatzierte Nina Hölzenbein vom Mainzer GC. Dritte wurden auf dem Platz des GR Weimarer Land schlaggleich Marie Martin (Erster GC Westpfalz) und Uma Bergner (GC St. Leon-Rot) mit jeweils sechs Schlägen Rückstand auf die Siegerin.
Für Fischer war es bereits der dritte deutsche Meistertitel in Serie. 2020 hatte die Spielerin des Münchener GC den DM-Titel in der AK 14 geholt, 2021 in der AK 16. Diesmal dominierte die Nationalspielerin des Junior Team Germany die Konkurrenz nach Belieben, unterschrieb Scorekarten mit 69 und zweimal 70 Schlägen und lag am Ende mit insgesamt 209 Schlägen souverän vorne. Hölzenbein mit 214 Schlägen (73, 69, 72) sowie Martin (77, 70, 68) und Bergner (71, 71, 73) mit jeweils 215 Schlägen folgten mit Abstand. Fischers 69 am ersten Tag bedeutete zu diesem Zeitpunkt Platzrekord, der aber an Tag zwei von Hölzenbein erst eingestellt und am dritten Tag von Martin dann mit 68 Schlägen sogar noch verbessert wurde.
In der AK 14 der Mädchen krönte sich Lea Geiss vom GC St. Leon-Rot erstmals zur Deutschen Meisterin. Nach 76 und 75 Schlägen an den ersten beiden Turniertagen drehte die 13-Jährige in der Finalrunde mächtig auf, spielte eine starke 71 und hatte am Ende vier Schläge Vorsprung auf Marie Kauder vom G&LC Berlin Wannsee, die sich mit insgesamt 226 Schlägen (78, 73, 75) die Silbermedaille sicherte. Bronze ging an Lena Marie Geier vom GR Bad Griesbach mit 227 Schlägen (74, 77, 76).
AK 16 und 14 Jungen: Ein Start-Ziel-Sieg und ein kleines Golfwunder
Routiniert und überlegt hat sich Nico Kregler vom Hamburger L&GC Hittfeld auf dem Kurs des GC Buchholz-Nordheide den DM-Titel in der AK 16 geholt. Kregler lag von Tag eins an vorne und gewann am Ende mit insgesamt 208 Schlägen (68, 70, 70) und vier Schlägen Vorsprung auf Nils-Levi Bock vom GC St. Leon-Rot, der in Summe 212 Schläge (74, 67, 71) für die 54 Löcher brauchte und sich damit Silber sicherte. Bronze ging an Hendrik-Luka Schmitz vom Münchener GC mit 216 Schlägen (73, 74, 69). „Ich war vor dem Turnier sehr aufgeregt. Aber jetzt, wo ich gewonnen habe, fühle ich mich einerseits sehr erleichtert und andererseits sehr glücklich. Vor allem mit all jenen hier zu sein, die mir sehr lieb sind - das ist ein tolles Gefühl, einfach perfekt“, kommentierte Kregler seinen Start-Ziel-Sieg.
In der AK 14 sorgte Ben Rehn vom GC Augsburg für ein kleines Golfwunder. Als Mitfavorit auf den Titel gestartet, ging Rehn als Fünfter und mit neun Schlägen Rückstand in die Finalrunde, spielte dort dann mit einer 69 so gut wie noch kein AK-14-Spieler bei einer DM zuvor und sicherte sich mit insgesamt 223 Schlägen (79, 75, 69) den Titel. „Als ich in das Turnier gestartet bin, war mein Ziel schon, Deutscher Meister zu werden. Aber nach der ersten Runde habe ich meine Hoffnungen eher auf einen Medaillenplatz beschränkt. Wenn ich mir den Turnierverlauf anschaue, war das Ergebnis jedenfalls ein ganzes Stück weit unerwartet – und deswegen freue ich mich umso mehr“, sagte Rehn. Die Silbermedaille gewann Michael Mayer vom GC München Valley mit 226 Schlägen (77, 77, 72). Den dritten Platz teilten sich Moritz Frick (L&GC Öschberghof) und Thibault Hess (GC Hof Hausen), der das Feld vor der Finalrunde noch angeführt hatte, mit jeweils 227 Schlägen (75, 79, 73 beziehungsweise 72, 73, 82).
Dr. Stephan Kutscher, Präsident des gastgebenden GC Buchholz-Nordheide, zeigte sich trotz des wechselhaften Wetters rundum zufrieden mit den drei Turniertagen. „Wir ziehen ein wirklich positives Fazit. Wir sind stolz, dass wir das Turnier ausrichten durften und auch, dass wir einen doch sehr guten Platz präsentieren konnten. Das Wetter war sicher anspruchsvoll, aber wir haben erstklassigen Golfsport gesehen. Und wir haben in viele zufriedene Gesichter geschaut.“
(Text: Deutscher Golf Verband)
Deutsche Meisterschaft Jungen AK 18 – Lübeck-Travemünde
Fr 23.09.2022,
Deutscher Golf Verband e.V.
Einzel – Zählspiel
Ergebnisse. Alle Spieler dieser Meisterschaft die mit einem -CHP gestartet sind haben ein zu niedriges Bruttoergebnis eingereicht.
Mfg.