Im Tennis war er einw Wundertüte. Er hatte die Fähigkeit, bereits siegesgewisse Gegner doch noch in die Enge zu treiben und wichtige Punkte plötzlich für sich zu entscheiden. Die French Open hat er so 1996 und die Australian Open 1999 gewonnen. Olympiasieger ist er außerdem: 2000 konnte er das Finalspiel gegen Tommy Haas nach fünf Sätzen für sich entscheiden.
Der Weg nach Olympia führt über Atzenbrugg
Jetzt hat das 38-jährige Naturtalent aus Russland ein klares Ziel vor Augen: Olympia 2016 in Rio de Janeiro. Nicht als Tennisspieler, sondern als Golfprofi. Seit zwei Jahren steht Kafelnikow auf dem Grün und trainiert für den zweiten Streich beim prestigeträchtigsten Sportwettbewerb der Welt.
Auf seinem Weg will Jewgeni Kafelnikow am Donnerstag bei den Lyoness Open im idyllischen 2.700-Seelen-Dorf Atzenbrugg in Niederösterreich starten. Gewöhnlich bekannt als die Austrian Open, steht sie dieses Jahr unter dem Namen von der Lyoness Greenfinity Foundation, einer gemeinnützigen Stiftung für den nachhaltigen Umweltschutz. Um 07:50 Uhr wird Kafelnikow dort am Abschlag erwartet.
Brier will den Heimsieg
Nur 20 Minuten nach dem Multitalent Kafelnikow startet Markus Brier in die erste Runde. Umgeben von den beiden 11 und 15 Jahre jüngeren spanischen Spielern José Manuel Lara und Pablo Larrazabál muss der Österreicher beweisen, dass er im internationalen Spitzenfeld mithalten kann. Brier zählt zu den hoch dotierten Favoriten für das diesjährige Heimspiel. Ein Triumph vor mehr als 20.000 erwarteten Zuschauern, die trotz anderer großer Sportevents wie den Olympischen Spielen und dem Formel-1-Rennen in Ungarn an diesem Wochenende nach Atzenbrugg kommen, wäre dem sympathischen "Ösi" von Herzen gegönnt.
Ebenfalls unter der rot-weißen Flagge starten der Burgenländer Bernd Wiesberger, sowie fünf weitere Pros und zahlreiche Amateure. Im deutschen Feld vertreten sind Bernd Ritthammer und Marcel Schneider; letzterer geht ebenfalls als Amateur an den Start.
Prognose: Top-Bedingungen am Wochenende
Bei Temperaturen mit bis zu über 30 Grad und nur leichter Niederschlagswahrscheinlichkeit können die Spieler sich auf schnelle Grüns freuen. Platzdesigner Jeremy Pern hat mit der Schaffung eines zehn Hektar großen Teichs, den die Spielbahnen 14, 15 und 16 umgeben, für ein atemberaubendes Panorama gesorgt. Die 18-Loch-Anlage, die im Jahr 2000 eröffnet wurde und schon 2011 Austragungsort der Austrian Open war, wird die internationalen Golfstars auch an diesem Wochenende wieder herausfordern.