Max Homa sei Dank: Der erste internationale Gewinn des Weltranglisten-Achten in Südafrika entscheidet das Race to Dubai. Seit gestern Nachmittag ist Rory McIlroy zum fünften Mal Gewinner der Saisonwertung der DP World Tour. Und das kampflos, ohne einen Schlag absolvieren zu müssen. Der 34-jährige Nordire liegt nach dem vorletzten Saisonevent mit insgesamt 5.164,5 Punkten uneinholbar in Führung und müsste bei der DP World Tour Championship diese Woche in Dubai nicht mal antreten. Keiner seiner engsten Verfolger hat in Sun City ansatzweise so gut gepunktet, dass es kommenden Sonntag auf dem Earth Course der Jumeirah Estates – pikanterweise vom heutigen LIV-Impresario Greg Norman designt – noch mal spannend werden könnte.
McIlroy hat in diesem Jahr bei neun zum Race to Dubai zählenden Turnieren, davon nur vier reguläre, mehr als sieben Millionen Euro an Preisgeldern verdient. Er liegt 2.083 Punkte vor dem zweitplatzierten Jon Rahm und dem Polen Adrian Meronk auf Rang drei, der bei der Nedbank Golf Challenge 15. wurde. Rekordgewinner der europäischen Geldrangliste, damals noch Order of Merit genannt, ist übrigens der Schotte Colin Montgomerie mit acht Triumphen.
Max Homa: Safari als Vorbereitung auf den Sieg
Dompteur: Wer dem Löwen ins Auge schaut … Max Homa hat sich in perfekter Manier auf die Nedbank Golf Challenge in Sun City vorbereitet. Gemeinsam mit Gattin Lacey und dem Ehepaar Jillian und Justin Thomas unternahm der „Twitter-King“ der PGA Tour eine Safari in Südafrika und traf dort unter anderem auf den König der Tiere. Na ja, und wer solche und andere Wildtiere nicht scheut, der kommt natürlich auch mit den „bissigen“ Wettbewerbern auf dem Golfplatz klar.
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„Ich wäre überrascht, wenn Rahm wechseln würde“
Ehrenerklärung: Rory McIlroy hat sich zu den Gerüchten über einen möglichen Wechsel von Jon Rahm zur LIV Golf League geäußert, nachdem der Spanier seinen Austritt aus der Indoor-Golfliga TGL erklärt hatte. Während der Pressekonferenz zum neuen TGL-Team Boston Common Golf erklärte „Rors“, dass er von einem tatsächlichen Abgang des Spaniers sehr überrascht wäre: Er habe mit Rahm gesprochen und sei ziemlich zuversichtlich , dass dieser der PGA Tour treu bleibe. Der amtierende Masters-Champion und US-Open-Sieger von 2019 hatte in der Vergangenheit zwar nicht so offen wie McIlroy Kritik an der von Saudi-Arabien finanzierten Konkurrenz-Circuit geäußert, aber stets betont, dass er seine sportlichen Perspektiven ausschließlich auf der PGA Tour sehe und dass er nicht aus finanziellen Erwägungen Golf spiele, sondern dass es ihm um die historische Bedeutung von Siegen auf traditionsreichen Plätzen gehe: „Mein Herz schlägt für diese Tour“, hat Rahm mal gesagt, der am 10. November 29 Jahre alt wurde und seinen Geburtstag in einem Kreis hochkarätiger Sportkameraden feierte. Unter den Gästen waren der einstige Wunderschwimmer Michael Phelps oder etwa die NFL-Crack JJ Watts und Zach Ertz, dessen Frau Julie 2015 mit den US-Damen Fußballweltmeisterin war.
What a great evening, it was an honor to celebrate Zach and my birthday with this great group of friends. Guess what the topic of conversation was. pic.twitter.com/wgYxpYjxME
— Jon Rahm Rodriguez (@JonRahmpga) November 10, 2023
Kapitäne plädieren: Mach’s noch mal, Luke!
Eindeutiges Platzet: Nach den erfolgreichen europäischen Spielern plädiert jetzt auch ein Quartett einstiger Kapitäne dafür, dass Luke Donald 2025 erneut den Teamchef gibt und Europas Equipe in die Höhle des US-Löwen führt, wenn der 45. Ryder Cup auf dem Black Course im Bethpage State Park nahe New York stattfindet. Bernhard Langer, Colin Montgomerie, Darren Clarke und Padraig Harrington haben sich klar für den 45-jährigen Engländer Donald ausgesprochen, der die europäische Heimsiegserie im Marco Simone Golf & Country Club um ein weiteres besonderes Kapitel fortgeschrieben hat. „Ich wusste, dass Luke einen tollen Job machen würde. Er war mein Vizekapitän und hat diese Aufgabe großartig gemeistert, und ich war mit ihm 2018 schon einmal Vizekapitän“, erklärte beispielsweise Harrington, der als Skipper von Whistling Straits 2021 zum Auswahlkomitee gehört, das den nächsten „blauen Kapitän“ ernennt. Donald hatte bereits erklärt, dass er über den Vorschlag nachdenken werde. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob er seine makellose Ryder-Cup-Brillanz mit dem Risiko einer Auswärtspleite bekleckern wird, immerhin haben die Europäer seit Medinah 2012 nicht mehr auf amerikanischem Boden gewonnen. „Es ist schwierig, Kapitän eines Auswärtsmatches zu sein, aber ich glaube, Bethpage wäre die schwierigste Prüfung überhaupt“, fügte Harrington denn auch an: „Mit dem erneuten Job würde er ein großes Opfer bringen.“ Und dabei heißt es doch: Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist.
Derweil hat Adam Schupak in „Golfweek“ die Idee aufgebracht, die jeweils anerkannt besten Kapitäne beider Seiten der jüngsten Vergangenheit 2025 und 2027 noch mal in den Ring zu schicken. Demnach müsste der Ire Paul McGinley, Sieger von Gleneagles 2014, für Bethpage Black die Stabführung übernehmen; Paul Azinger, Kapitän des US-Erfolgs von Valhalla, würde dann mit der US-Riege in Adare Manor antreten. Auch eine interessante Variante.
LIV Promotions: DP World Tour prüft Anträge
Gegensatz: Während die PGA Tour ihren Mitgliedern eine Teilnahme an den LIV Golf Promotions vom 8. bis 10. Dezember in Abu Dhabi form- und sanktionslos freistellt, verlangt die DP World Tour offizielle Anträge startwilliger Spieler und behält sich eine offizielle Freigabe für das Qualifikationsturnier zur Saison 2024 der LIV-Liga vor, weil das Event zeitgleich mit der Alfred Dunhill Championship stattfindet. Die Antragsfrist endete am 8. November. Auf der PGA Tour findet in dem Zeitraum nur das neue Grant Thornton Invitational für Mixed-Teams statt.
In Abu Dhabi werden drei Plätze für das 48er-Feld der LIV-Liga ausgespielt, der vierte freie Platz geht an den Sieger der International Series auf der Asian Tour. Seit der Hongkong Open steht der einstige Top-Amateur Andy Ogletree (25) vorzeitig als Gesamtgewinner fest. Im vergangenen Jahr war der US-Profi durch neue Star-Zukäufe von LIV schon mal ausgebootet worden und musste sein Heil auf und über die Asian Tour versuchen.
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Wenn beim Basketball über Golf geredet wird
„Insider-Tipps“: Steph Curry ist Basketball-Superstar und Golf-Nerd. Und manchmal vermischt sich beides. Beispielsweise dieser Tage vor dem Spiel von Currys Golden State Warriors gegen die Houstin Rockets, als der 35-Jährige, der sich auch als Co-Teameigner beim Stadionspektakel TGL engagiert, dabei belauscht wurde, wie mit einem Schiedsrichter aus dem Nähkästchen plauderte, sprich über den Inhalt seines Golfbags:
Steph is always talking golf 🤣⛳️
Curry and the Warriors take on the Rockets at 7pm/et on the NBA App! pic.twitter.com/jfOZdWtlqu
— NBA (@NBA) October 29, 2023
Gary Player und die Frauen im Augusta National
Tüddelig? Gary Player hat mal wieder mit ein paar seltsamen Aussagen für Aufmerksamkeit gesorgt. Während der ersten Runde der Nedbank Golf Challenge in Südafrika war der neunfache Majorsieger Interviewgast in der Kommentatorenkabine und freute sich, dass Annika Sörenstam vom Augusta National Golf Club als Mitglied berufen worden ist. „Sie haben niemals Frauen erlaubt, und jetzt sehen wir, dass eine Frau Mitglied wird. Ich finde das fantastisch“, sagte der 88-Jährige. „Sie ist die beste Damen-Golferin der Welt, oder war es zumindest. Wunderbar, das zu sehen, oder?“ Leider hatte Player offenbar vergessen, dass der ANGC bereits seit 2012 weibliche Mitglieder hat: Condoleezza Rice und Darla Moore. Ein weiteres Fragezeichen hinterließ Fitness-Freak Player als er aufs Augusta National Women's Amateur angesprochen wurde, das als großartige Initiative fürs Frauengolf bezeichnet wurde. Doch Player widersprach: „Da stimme ich Ihnen nicht zu.“ Leider verabsäumten es die Kommentatoren, der journalistischen Pflicht zu folgen und nachzuhaken, wechselten stattdessen schnell das Thema. Nun wird spekuliert, dass die Aussage des „Black Knight“ darauf zurückzuführen ist, dass er selbst mit den Granden in Grün seit Jahren kein gutes Verhältnis hat und mehrfach moniert hat, er fühle sich im Masters-Club nicht willkommen.
Come on Gary 🤦🏼♂️🤦🏼♂️ @NoLayingUp #NGC2023 pic.twitter.com/x5BAbbV9kY
— Matt Hillier (@wingazz) November 9, 2023
Xander Schauffele: Kritik am Vater
Dissonanz: Xander Schauffele hat zu den Bemerkungen seines Vaters Stefan Stellung bezogen, der sich während des Ryder Cup in Rom zu den Forderungen nach einer Entschädigung für die Spieler geäußert hatte – unter anderem im Interview bei Sky. „Ich war ziemlich unglücklich darüber, dass er mit den Medien gesprochen hat", sagte Schauffele Junior dem Magazin „Today’s Golfer“: „Wir hatten das längst ausdiskutiert und es gab dazu nichts mehr zu sagen. Da mussten bloß Missverständnisse über rechtliche Fragen im Vertrag der PGA of America mit den Spielern geklärt werden.“ Auch das vom Sky-Sports-Journalisten Jamie Weir aufgebrachte Gerücht über die angeblich angespannte Stimmung im US-Quartier und ein wegen der Frage der Bezahlung gespaltenes Team tat er ab: „Das war ziemlich daneben und sehr lustig. Alle im Teamraum haben darüber gelacht.“
Schauffele wiederholte allerdings seine Kritik an der PGA Tour und speziell an Commissioner Jay Monahan bezüglich der Handhabung und der Kommunikation des Schulterschlusses mit dem saudi-arabischen Staatsfonds PIF. „Ich hätte nichts dagegen, wenn es neue Führung geben würde“, sagte der 30-Jährige.
Der Golfer mit der „Doppelklinge“
Zum Schluss: Fans des Science-Fiction-Epos Star Wars kennen das Doppelklingen-Lichtschwert der Sith, das von Darth Maul geschwungen wird. So was Ähnliches gibt es auch im Golf. Et voilà: Hier ist der improvisierten „Doppelkling“-Golfschläger samt dazugehörigem Trickshot:
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