Nachrichtenfülle: So viel auf ein Mal haben wir von Tiger Woods lange nicht gehört, jedenfalls nicht außerhalb von Majors. Aber es ist Herbst, und jedes Jahr ist der Superstar seit seinem schweren Autounfall 2021 zu dieser Zeit irgendwie plötzlich omnipräsent – meistens hat das was mit einem Comeback der „Big Cat“ zu tun, die tatsächlich in sportlicher Hinsicht neun Leben zu haben scheint. Diesmal kommt Tiger aus der Reha nach seiner neuerlichen OP am nunmehr versteiften Gelenk des rechten Fußes und zeigt als Gastgeber des Nachwuchsturniers TGR Invitation auf dem von ihm entworfenen Kurzplatz „The Hay“ der Pebble Beach Golf Links, dass er zwar immer noch nicht richtig gehen, aber nach wie vor exzellent Bälle schlagen kann.
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Das freilich können andere auch. Filius Charlie beispielsweise, mit dem er wieder beim Familienturnier PNC antreten wird, nachdem er Gastgeber bei der Hero World Challenge auf den Bahamas war, wo manche tatsächlich ein Woods-Comeback auf dem Platz herbeireden wollen. Oder dieses namentlich leider nicht bekannte Talent:
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Und der elfjährige Holden Bautista, der den Superstar erst auf „The Hay“ mit zwei Holes-in-one und später dann bei einer Fragestunde mit der nassforschen Bemerkung verblüffte: „Hey, hast Du jemals während einer Runde zwei Asse geschlagen? Man erwartet doch sowas von Dir, Du bist immerhin der GOAT.“ Hier die entsprechenden filmischen Belege:
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Derweil macht der Bau des SoFi Center als sogenannte Traglufthalle für das Stadionspektakel Tomorrow Golf League (TGL) rasante Fortschritte, die ab dem 9. Januar auf dem Campus des Palm Beach State College inszeniert und wegen der letzten Neuzugänge Sahith Theegala, Cameron Young und Keegan Bradley auf nunmehr 24 Spieler erweitert wird. Es bleibt allerdings dabei, dass pro Spieltag nur drei Akteure eingesetzt werden, sodass die Mannschaften flexibel sein und mit den Spielern bei der Aufstellung rotieren können.
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Damit nicht genug, plant Woods mit Partner Justin Timberlake, dem golfverrückten US-Showbiz-Superstar, einen weiteren „T-Square Social“-Pub. Nach der Einweihung des Prototypen dieser Sportkneipe, einer Mischung aus Bar, Restaurant und Indoor-Golfanlage, vor wenigen Wochen in Manhattan soll Nummer zwei ausgerechnet in St. Andrews eröffnet werden. Das „T“ steht für Tiger und Timberlake, es gibt in der Eigentümergemeinschaft von „T-Square Social“ aber noch weitere Teilhaber. Die Bürger von St. Andrews reagieren übrigens eher „not amused“ auf den Zuwachs im Entertainment-Angebot der Auld Grey Toon, weil dafür ein Kino aus den 1930er-Jahren umgebaut werden soll. Zudem fürchten sie übermäßigen Trubel durch noch mehr Golftouristen aus den USA. Und sowieso: Wenn, dann gebührt Rummel ihrer Ansicht nach eh nur dem Old Course und der Open.
Hovlands Putter wird zum Sammlerstück
Wertgegenstand: Er ist Europas neuer junger Golfheld in schimmernder, manchmal sehr bunter Rüstung – und wie scharf die „Waffen“ von Viktor Hovland sind, hat der Norweger mit dem Gewinn des FedEx-Cup und beim Ryder Cup bewiesen. Was liegt da näher, als eine limitierte Edition seines Putters, Modell PLD DS72, auf den Markt zu bringen. 100 Mal hat Ausrüster Ping den „Hovi“ nachgebaut und am 10. Oktober für 990 Dollar zum Verkauf angeboten – die Werkstücke waren ratzfatz weg.
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Rahm: Wenn das Divot zurückkommt
Anwurf: Da staunte Jon Rahm nicht schlecht. Während der zweiten Runde der Open de España wurde der Spanier nach dem zweiten Schlag auf Loch sechs mit seinem eigenen Divot beworfen und musste sich irritiert ein paar Grasfetzen von der Hemdbrust wischen. „Schuld“ war der Caddie von Flightpartner Yannick Paul, der den von Rahm beim Annäherungsschlag herausgekratzten Rasen-Lappen freundlicherweise aufgehoben und über die Schulter nach hinten geworfen hatte – nichtsahnend, dass der Lokalmatador und sein Caddie direkt hinter ihm liefen.
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Mickelsons Sicht der OWGR-Absage an LIV
Widerspruch: Die Ablehnung des Antrags der LIV Golf League auf Aufnahme ins System der Weltrangliste durch das OWGR-Direktorium hat eine Menge Schlagzeilen ausgelöst und zu fast reflexhaften Reaktionen der LIV’ler bezüglich der generellen Bedeutung des OWGR geführt.
Einer freilich hat eine sehr spezielle Meinung: Phil Mickelson, der eh hinter allen Aktivitäten der PGA Tour und des Golf-Establishments durchtriebenen Eigennutz vermutet, gibt mal wieder den Verschwörungstheoretiker und behauptet via X (ehemals Twitter) auf eine sehr berechtigte Anmerkung von Trevor Immelman, LIV habe ohnehin nie eine Chance auf Weltranglistenpunkte gehabt, weil die der Garant für den TV-Wert des Geschehens auf den Touren seien. Und so weiter … Aber lesen Sie einfach selbst:
Trevor, LIV was NEVER going to get points. Why? 1)it’s a monopoly run by all the governing bodies 2) the PGA Tour tv contract is based on owgr criteria for them to get all their money 3) they would lose leverage in negotiations if LIV got points4) last but not least, Tour has…
— Phil Mickelson (@PhilMickelson) October 12, 2023
Ach ja, und selbstverständlich reklamiert „Lefty“ einmal mehr, der Einzige mit dem absoluten Durchblick zu sein:
So it’s nothing to do with the fact that you play 54 holes with no cut? No eligibility, no points. Simple as that
— Ben Johnston (@benj0hnston) October 12, 2023
Nope. That’s just their public excuse so they can protect each. A lot of people believe it too 😂
Can’t blame them though cuz people like you simply don’t have all the facts. That’s why I’m sharing them with you now. You’re welcome.— Phil Mickelson (@PhilMickelson) October 12, 2023
Birdie auf dem Meeresboden
Sind Sie eine Wasserratte? Gern am, auf oder gar im Meer? Dann wäre doch Unterwasser-Golf eine schöne Kombination, oder? Wie’s geht, zeigen die Sportkameraden in diesem Video:
Justin Thomas und das Vergessen
Der Ryder Cup von Rom wirkt nach: Mehr noch, er verfolgt die Amerikaner bis in den wohlverdienten Urlaub. Justin Thomas beispielsweise, der mit seiner Frau Jillian Wisniewski nach der Niederlage im Marco Simone Golf & Country Club noch ein paar Tage Urlaub dran hängte, in Florenz sowie am Comer See Station machte und natürlich seine Follower per Instagram daran teilhaben ließ.
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Mit den Fotos handelt er sich eine Menge Likes und Kommentare ein – und eine sehr süffisante Bemerkung eines gewissen Shane Lowry, der anzüglich fragte: „Keine Fotos von Rom?“ Dass der Ire mit dem Spott ins Schwarze getroffen hatte, zeigte Thomas’ Antwort: „ … ich hatte gerade begonnen, es zu vergessen.“
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Ryder Cup brach Rekorde
Gigantisches Interesse: Knapp 271.000 Fans aus rund 100 Ländern wurden während der Tage des 44. Ryder Cup im Marco Simone Golf & Country Club am Rand der Ewigen Stadt Rom gezählt. Erst recht ein Rekord waren die Zuschauerzahlen für den übertragenden Sender Sky Sports – besonders im Vereinigten Königreich. Auf den britischen Inseln schalteten 38 Prozent mehr die Übertragungen vom Kontinentalwettkampf an als von Whistling Straits 2021, und 25 Prozent mehr als 2018 beim Duell in Paris. Sowieso waren es die höchsten Einschaltquoten, die Sky Sports jemals bei einer Ryder-Cup-Übertragung hatte.
Mindestens 200 Yards für ein Paar Sneaker
Challenge: Sneaker können Kostbarkeiten sein, es gibt Sammlerstücke und oft ist eine Menge Geld im Spiel. Gerade bei limitierten Auflagen heißt es dann Schlangestehen vor dem Shop oder irgendwelche Auflagen zu erfüllen, über eine volle Geldbörse hinaus. Der Londoner Golfshop TrendyGolf hatte sich für den Verkauf der brandneuen Golf-Sneaker „Travis Scott x Air Jordan 1 Low“ eine besondere Herausforderung ausgedacht: Erwerbsberechtigt für eines der 72 Paare war nur, wer seinen Ball mindestens 200 (182,8 Meter) Yards bzw. 150 Yards (137 Meter) für Damen weit schlagen kann.
A golf store in London is trying to stop resellers from purchasing the Travis Scott x Air Jordan 1 Low golf shoes by requiring buyers to drive a golf ball 200+ yards (150+ for women) in two attempts. That’s an awesome idea 🤣
(h/t @nicekicks) pic.twitter.com/nGL7MCTkT8
— Joe Pompliano (@JoePompliano) October 8, 2023
Dafür war eigens ein Event in der Indoor-Anlage Pitch London anberaumt worden, zu dem sich die Interessenten anmelden konnten – mit Begrüßungsdrink, „Long-Drive“-Wettbewerb und anschließendem Schuhverkauf für die Qualifizierten bzw. für die 72 „Längsten“. Weitere Details sind nicht bekannt, aber es muss ein Heidenspaß gewesen sein – und ein smarter Marketing-Move war’s sowieso.
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Früh übt sich …
Zum Schluss: Dieses Fundstück aus dem Netz von Teaching Pro Seth Thompson muss man eigentlich nicht kommentieren. Und sein Kommentar sagt erst alles: Die beiden ins Golf-Üben vertieften Minis sind nicht nur ein entzückender Anblick: Da wächst auch ein echtes Golflehrer-Talent heran – selbst wenn die Umsetzung seiner Anleitungen auf Anhieb nicht funktioniert. Aber das kennen wir doch alle …
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