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European Tour

European-Tour-Chef George O’Grady kündigt Rücktritt an

05. Nov. 2014 von Carina Olszak in Köln, Deutschland

European Tour-Chef George O'Grady verabschiedet sich von seinem Amt. Der 65-Jährige bleibt jedoch noch, bis ein Nachfolger gefunden ist. (Foto: Getty)

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European-Tour-Chef George O'Grady schickt den Tourvorstand auf die Suche nach seinem Nachfolger: Eigentlich wollte O'Grady seinen Rücktritt erst bei der DP World Tour Championship in Dubai - dem Finale der European Tour - bekanntgeben. Aufgrund anhaltender Spekulationen in den Medien trat der 65-Jährige jedoch schon jetzt im Rahmen der WGC - HSBC Champions in China vor's Mikrophon. Der in Singapur geborene O'Grady hatte das Amt des Tour-Chefs im Jahre 2005 von Ken Schofield übernommen. Ihm unterstehen 155 Mitarbeiter im Head-Office in Wentworth. Bis ein Nachfolger gefunden ist, bleibt O'Grady in seinem Amt. Die Suche nach dem nächsten Tour-Chef gibt zur Zeit jedoch noch Rätsel auf.

George O'Grady geht mit einem Knall

O'Grady arbeitet seit über 40 Jahren für die European Tour, in denen er maßgeblich zu deren Entwicklung beitrug. Besonders der positive Verlauf des Ryder Cups 2014 in Gleneagles bewegte den Tour-Chef jetzt jedoch zu seinem Rücktritt: "Rückblickend auf den - wie ich denke - gelungensten Ryder Cup seit meiner ersten Teilnahme in Royal Lytham im Jahre 1977, fühlte ich, dass es der richtige Zeitpunkt war, den Vorstand zu bitten, einen Nachfolger für mich zu suchen." Ganz von der Bildfläche wird George O'Grady jedoch nicht verschwinden, werde er doch dem neuen Tour-Chef während der Einarbeitungszeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zudem werde er als Präsident für Internationale Beziehungen die European Tour bei den Olympischen Spielen 2016 repräsentieren.

Positive - aber auch fragliche - Impulse

George O'Grady freut sich hier mit Rory McIlroy über dessen Sieg bei der DP World Tour Championship 2012. O'Grady hat maßgeblich zur Entwicklung dieses Turniers beigetragen. (Foto: Getty)

George O'Grady freut sich hier mit Rory McIlroy über dessen Sieg bei der DP World Tour Championship 2012. O'Grady hat maßgeblich zur Entwicklung dieses Turniers beigetragen. (Foto: Getty)

Vor allem während seiner Zeit als Tour-Chef hat O'Grady der European Tour viele positive Impulse gegeben. So war er für die Umsetzung des Race to Dubai und der Final Series verantwortlich. Ferner sicherte er wichtige Verträge mit Fernsehsendern und holte Sponsoren (beispielsweise Rolex) an Bord. Darüber hinaus half O'Grady, Golf wieder zu einer olympischen Sportart zu machen und sorgte für gute Beziehungen zu den anderen Touren.

All dies trug dazu bei, dass George O'Grady eine finanziell gefestigtere European Tour verlassen kann: Zum ersten Mal ist das Geld, welches der Ryder Cup 2014 einbrachte, nicht ausschlaggebend dafür, dass die Tour auf einem einigermaßen festen finanziellen Sockel steht. Dies zeigt auch die Summe, die in der Final Series ausgespielt wird: Hier geht es um insgesamt 30 Millionen US-Dollar. "Ich glaube fest daran, dass wir nun die ersten Anzeichen einer Erholung in Europa sehen und ich freue mich, dass dies mit unseren Errungenschaften bezüglich Fernsehen und Sponsoring zusammentrifft", so O'Grady.

Der 65-Jährige muss sich jedoch stets den Vergleich mit der PGA-Tour gefallen lassen, die finanziell in anderen Sphären spielt. Aufgrund der Wirtschaftskrise und fehlender Sponsoren können die Spieler auf der European Tour immer noch nur einen Bruchteil der Preisgelder erspielen, die auf der PGA Tour ausgezahlt werden. Im letzten Jahr war sogar von einer Übernahme der European Tour durch die PGA Tour die Rede. Außerdem boomt zur Zeit der asiatische Markt, so dass Sponsoren ihr Geld eher dort investieren als in Europa. Beispielsweise verlor die European Tour einige Turnieraustragungsorte in Spanien aufgrund fehlender Sponsoren im Zuge der Wirtschaftskrise. Daneben kündigte kürzlich der Automobilkonzern Volvo an, dass sein finanzielles Engagement für die World Match Play Championship enden werde.

Auch der eine oder andere Fauxpas ist am European-Tour-Chef George O'Grady nicht vorbeigegangen. So war er in den "Fried Chicken"-Skandal zwischen Sergio Garcia und Tiger Woods involviert. Daneben musste O'Grady 2014 Kritik einstecken, da nach dem Tod des Caddies Ian MacGregor bei der Madeira Island Open nicht souverän reagiert und sogar weitergespielt wurde.

Nachfolgersuche steckt noch in den Kinderschuhen

Für David Williams, Vorstandsvorsitzender der European Tour, heißt es nun, schnellstmöglich einen neuen Tour-Chef zu finden. "Für die Tour bricht nun eine neue Entwicklungsphase an, daher hat George seinen Rücktritt angekündigt." Williams werde versuchen, die Tour so zu strukturieren, dass sie weiter expandieren könne, ein breites internationales Publikum anspreche sowie Spieler und Partner für einen langen Zeitraum nachhaltig zusammenarbeiten können. Einen konkreten Vorschlag für die Nachfolge O'Gradys hat Williams jedoch noch nicht gemacht.

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