Die US Open ist nach der britischen Open Championship das zweitälteste Major der Welt. Golf Post mit einer Auswahl von Höhepunkten und Anekdoten aus der Historie der US Open.
1895
Der 21-jährige Engländer Horace Rawlins, erst seit fünf Monaten in den USA, gewinnt auf dem Neun-Loch-Kurs seines neuen Arbeitgebers Newport CC/Rhode Island die eintägige, über 36 Loch gehende Premiere der US Open.
1905
Der Schotte Willie Anderson holt sich mit seinem Erfolg im Myopia Hunt Club/Massachusetts zum vierten Mal und zum bislang unerreichten dritten Mal in Serie (1901, 1903 bis 1905) die US Open.
1906
Mit seinem ersten von zwei US-Open-Siegen macht es der Schotte Alex Smith im Onwentsia Club/Illinois seinem Bruder Willie (1899) nach. Die beiden sind das bislang einzige Brüderpaar auf der US-Open-Trophäe.
1913
Vor 100 Jahren schlägt der Amateur und Außenseiter Francis Ouimet im Country Club zu Brookline im Playoff sensationell die Briten Harry Vardon (Champion 1900) und Ted Ray (Champion 1920). Der Film „Das größte Spiel seines Lebens“ erzählt die ganze Story.
1914
Walter Hagen, Lebemann, Enfant terrible und Instinktgolfer, wird im Midlothian CC/Illinois erstmals US-Open-Champion und begründet damit seine Serie von insgesamt elf Major-Siegen.
1930
Bobby Jones legt im Interlachen CC/Minnesota mit dem Gewinn seiner vierten US Open den Grundstein zum Gewinn des Grand Slam, lässt die US Amateur in Merion sowie The Open in Royal Liverpool und die British Amateur in St. Andrews folgen.
1934
Olin Dutra gewinnt die erste US Open in Merion. Geredet wird aber mehr über den Schotten Bobby Cruickshank, dessen zu kurze Annäherung an Loch elf von einem Stein im Bach aufs Grün springt. Cruickshank wirft begeistert seinen Niblick (9er-Eisen) in die Luft und wird von dem herabstürzenden Schläger heftig am Kopf getroffen. Sein Kommentar: „Das ist das erste Mal, dass ich Par spiele, indem ich zwei Felsen an einem Loch treffe.“
1950
Während des Playoffs in Merion gegen Ben Hogan und George Fazio erhält Lloyd Mangrum, der US-Open-Sieger von 1946, zwei Strafschläge, weil er seinen Ball markiert und aufhebt, um einen Käfer wegzupusten. Damals durften Bälle nur markiert und aufgehoben werden, wenn sie in der Putt-Linie eines Mitspielers lagen; Reinigen war auch auf dem Grün verboten.
1962
Im Oakmont CC/Pennsylvania beginnt die nächste große Karriere: Der 22-jährige Jack Nicklaus gewinnt das Erste seiner 18 Majors. Dafür musste er im Stechen ausgerechnet den amtierende Golf-Regenten, Arnold „The King“ Palmer, schlagen.
1969
Orville Moody gewinnt als Qualifikant sein einziges PGA-Turnier: die 69. US Open im Champions GC in Houston. Immerhin gewann Moody 1989 noch die US Senior Open.
1971
Der schillernde, nie um einen Spruch verlegene Lee Trevino erschreckt vor dem 18-Loch-Stechen in Merion Gegner Jack Nicklaus, indem er eine Gummischlange aus dem Bag zieht. Dann gewinnt er das Playoff mit 68:71 Schlägen und witzelt anschließend: „ Ich liebe dieses Mädchen namens Merion, obwohl ich nicht mal ihren Nachnamen kenne.“
1999
In diesem Jahr wird der 99. US-Open-Sieger gekürt: Payne Stewart besiegt Phil Mickelson um einen Schlag und gewinnt zum zweiten Mal nach 1991. Vier Monate später kommt der ungemein beliebte Sportsmann Stewart im Alter von 42 Jahren bei einem bis heute nicht restlos aufgeklärten Flugzeug-Unglück ums Leben.
2000
In Pebble Beach findet die 100. US Open statt: Tiger Woods gewinnt das erste seiner drei US-Championate, und das mit sage und schreibe 15 Schlägen Vorsprung auf die Konkurrenz. Eine ähnliche Distanz hatte zuvor nur Willie Smith 1988 mit elf Schlägen zuwege gebracht.