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Fox Sports sorgt für TV-Beben im Golfsport

30. Aug. 2013 von Lukas Stelmaszyk in Hamburg, Deutschland

Die US Open im TV - der Überblick. (Foto: Getty)

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Es war eine der Meldungen, die allein wegen ihrer immensen Summe hat aufhorchen lassen: Anfang August war bekannt geworden, dass das Fox Network mit seinem Kabel- und Satelliten-Sender Fox Sports ab 2015 neuer nationaler Medienpartner der United States Golf Association (USGA) wird. Für den Zwölf-Jahres-Vertrag bezahlt das Network die unglaubliche Summe von 1,2 Milliarden US-Dollar (rund 900 Millionen Euro).

Fox Sports sorgt für TV-Beben

Der Rekorddeal im Golfsport beinhaltet unter anderem die Übertragungsrechte der US Open, der US Women’s Open, der US Senior Open sowie weitere der insgesamt 13 von der USGA veranstalteten nationalen Turniere. Fox Sports sicherte sich das Recht, von den drei Open-Veranstaltungen künftig jährlich mindestens 70 Stunden Live-Coverage ausstrahlen zu dürfen.

NBC und ESPN ohne Chance

Beeindruckend an dem Vertragsabschluss ist allerdings nicht nur die Summe, die sich im Vergleich zur laufenden Rechteperiode in etwa verdoppelt hat, sondern die Tatsache, dass das seit 1995 übertragende Network NBC sowie ESPN gegen Fox Sports den Kürzeren gezogen haben. USGA-Präsident Glen Nager sprach in diesem Zusammenhang von einem denkwürdigen Tag für die USGA und einer bahnbrechenden Veränderung für die Organisation, die den Golfsport in den USA und in Mexiko regelt. Grund dafür sei auch, dass Fox mit einem frischen Denken und innovativen Ideen an die Übertragung herangehen werde.

Harter Wettkampf lässt Preise steigen

Der ehemalige Golf-Profi und heutige NBC-Kommentator Johnny Miller zeigte sich dagegen - wenig überraschend - enttäuscht: „Ich finde es sehr schade, dass die USGA mehr auf das Geld geschaut hat, als auf eine gute Berichterstattung von einer erfahrenen und guten Golf-Crew.“ Die immense Erlössteigerung hat die USGA aber nur bedingt ihren werthaltigen Rechten zu verdanken. Vielmehr tobt in den USA derzeit im Sportrechtemarkt ein harter Wettbewerb, der die Preise deutlich ansteigen lässt.

Fox Sports greift arrivierte Kräfte an

Für Fox Sports war der Erwerb der Rechte ein weiterer Baustein im Mosaik, um etablierte Sportsender wie NBC Sports oder ESPN zu attackieren. Der zum News-Corp-Imperium von Rupert Murdoch gehörende Anbieter hatte bereits vor dem Start von Fox Sports 1 und 2 am 17. August 2013 Sportsender im Portfolio, allerdings handelte es sich dabei nicht um landesweit ausgestrahlte Sender, sondern „Regional Sports Networks“ (RSN), die nur regionalen Sport anbieten.

Die Übertragungsrechte der drei übrigen Majors verbleiben indes vorerst bei der Konkurrenz. Das Masters wird in den USA von ESPN und CBS übertragen, die British Open von ESPN und die PGA Championship von TNT und CBS. Zudem gibt es mit NBC und dem Golf Channel weitere Medienhäuser, die Golf-Übertragungen wie die Players Championship im Portfolio haben.

Summen in Deutschland deutlich geringer

Hierzulande sind jährliche Rechtesummen in diesen Dimensionen im Golfsport utopisch. Das liegt nicht zuletzt daran, dass es keinen vergleichbaren Wettbewerb in der Medienlandschaft gibt. Während im Free-TV überhaupt kein Live-Golf zu sehen ist, agiert Sky als Monopolist. Der Pay-TV-Sender hat derzeit bis 2015 die Übertragungsrechte für die US Open, die Open Championship, die PGA Championship sowie die US PGA Tour im Portfolio. Vorerst bis 2014 darf der Sender, der wie Fox zu News Corp gehört, zudem die European Tour und den Ryder Cup exklusiv im deutschen Fernsehen übertragen. Kumuliert zahlt Sky für die Rechte jährlich deutlich unter zehn Millionen Euro. Den größten Anteil mit einer mittleren siebenstelligen Summe machen dabei die Übertragungsrechte der European Tour aus.

Fußball deutlich voraus

Im nationalen Vergleich zum Fußball stehen die Rechtesummen im Golfsport deutlich zurück. In der ab dieser Saison laufenden vierjährigen Rechteperiode zahlen die Medienpartner der Deutschen Fußball Liga (DFL) im Schnitt 627,75 Millionen Euro pro Jahr für die Übertragungsrechte der Bundesliga und 2. Bundesliga. Damit erzielt der Ligaverband mit dem Verkauf der nationalen Medienrechte an Sky, ARD, ZDF, Sport1 und Axel Springer im Vergleich zur vergangenen Periode eine Steigerung von über 65 Prozent.

Ein weiteres Beispiel unterstreicht die Relevanz des Fußball auf dem hiesigen Markt: RTL erwarb jüngst 20 Qualifikationsspiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die UEFA EURO 2016 und die FIFA WM 2018 für insgesamt rund 100 Millionen Euro. Derzeit übertragen ausschließlich die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF die Partien der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw.

NFL steckt Golf in die Tasche

Doch auch in den USA klafft zwischen dem Golfsport und anderen Sportarten eine immense Lücke. Für die Übertragungsrechte der National Football League (NFL) zahlen allein die vier übertragenden Free-TV-Networks CBS, ESPN, Fox und NBC kumuliert über drei Milliarden US-Dollar (rund 2,25 Milliarden Euro) ­– pro Saison versteht sich.

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