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Golf Post Premium Panorama

Von Verhaftungen bis Fan-Chaos: Die größten Golf Aufreger 2024

03. Dez. 2024 von Laura Gailus in München, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Was waren die Golf Aufreger des Jahres 2024? (Fotos: Getty)

Was waren die Golf Aufreger des Jahres 2024? (Fotos: Getty)

Das Golfjahr 2024 war reich an Dramatik. Von rechtlichen Problemen über organisatorische Pannen bis hin zu eskalierenden Zuschauerreaktionen – der Golfsport lieferte jede Menge Gesprächsstoff und zeigt, wie oft Golf zur Nebensache wurde: Auf und abseits des Platzes.

Polizeiwagen statt Fairway: Scottie Scheffler bei der PGA Championship

Manchmal schreibt der Sport Geschichten, die so kurios sind, dass sie wie ein Drehbuch wirken. Am Morgen der zweiten Runde der PGA Championship fand sich Scottie Scheffler, die Nummer 1 der Welt, plötzlich nicht auf dem Fairway, sondern in Handschellen wieder.

Die Ursache? Ein Missverständnis mit der Polizei, das aus einer Verkehrssperrung nahe dem Valhalla Golf Club resultierte. Scheffler, auf dem Weg zum Turnier, wollte eine Absperrung umfahren, da Teilnehmern eigentlich die Durchfahrt gestattet war. Die Polizisten, die nicht wussten, wen sie vor sich hatten, legten ihm Handschellen an und brachten ihn kurzzeitig in Gewahrsam. Der Golfer schaffte es dennoch rechtzeitig zur Tee-Time, doch die Episode prägte das Turnier und die Schlagzeilen nachhaltig.

Der sonst so besonnene Texaner sorgte bei der BMW Championship für einen weiteren Aufreger: Während der zweiten Runde in Castle Pines lief für Scheffler nichts nach Plan. Nach einem missglückten Annäherungsschlag landete sein Ball im Wasser. Sein Frust entlud sich daraufhin in einem ungewohnt emotionalen Ausbruch. „Wie ist das möglich? Das ist unmöglich!“ schrie Scheffler lautstark, während sein Caddie Ted Scott schweigend weiterging. Es folgte ein Doppel-Bogey – und die Runde endete enttäuschend mit Even-Par.

Chaos bei der WM Phoenix Open: Wenn der Golfplatz zur Party wird

Die WM Phoenix Open war 2024 mehr Festival als Turnier und ist bekannt als eine der lautesten Veranstaltungen des Jahres – und diesmal ging es zu weit. Die ausgelassene Stimmung schlug an einem Punkt ins Chaos um. Über 50 Verhaftungen, Hunderte Anzeigen wegen Alkoholmissbrauchs und überfüllte Tribünen zwangen die Organisatoren, die Tore zeitweise zu schließen.

Ein Highlight, das eher negativ in Erinnerung bleibt: Die legendäre Atmosphäre am 16. Loch verwandelte sich in eine Gedrängezone, die das Turnier fast lahmlegte. Die Organisatoren kündigten Konsequenzen an, darunter striktere Kontrollen und möglicherweise ein Limit für die Besucherzahlen. Doch für viele stellt sich die Frage, ob das einzigartige Flair des Turniers damit verloren gehen könnte. Während einige Spieler wie Sahith Theegala die enthusiastischen Fans lobten, forderten andere eine Rückbesinnung auf den Sport. Die Veranstalter kündigten an, das Sicherheitskonzept und den Ticketverkauf für 2025 zu überarbeiten. Die Frage bleibt: Wie viel Party verträgt der Golfsport?

Olympia ohne die Niederländer: Der Streit um die Startplätze

Während andere Nationen ihre Olympioniken feierten, wurde der niederländische Golfverband zum Gegenstand harscher Kritik und sorgte 2024 für einen der größten Golf-Skandale des Jahres. Trotz erfüllter Qualifikationskriterien verweigerte das Komitee den niederländischen Golfern die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris. Obwohl Joost Luiten, Darius van Driel und Dewi Weber sich nach internationalen Kriterien für Paris qualifiziert hatten. Der Grund: Eine Platzierung unter den besten Acht sei unwahrscheinlich.

Joost Luiten zog vor Gericht – und gewann. Doch die bürokratischen Räder drehten sich zu langsam. Der Platz, der ihm rechtlich zustand, war bereits an einen anderen Spieler vergeben worden. Der Vorfall war ein Weckruf für die Golfwelt: Nationale Interessen und bürokratische Regeln stehen oft über den Träumen und Leistungen der Spieler.

Regeldiskussionen um Fitzpatricks kaputten Driver

Bei der BMW Championship sorgte eine Regelentscheidung für hitzige Debatten. Ryder-Cup-Star Matt Fitzpatrick durfte seinen beschädigten Driver nicht ersetzen, obwohl ein sichtbarer Riss die Leistung des Schlägers beeinträchtigte. Die Offiziellen argumentierten, dass der Schaden nicht erheblich genug sei, um einen Austausch zu rechtfertigen.

Fitzpatrick, der den Rest der Runde ohne Driver spielen musste, nannte die Entscheidung eine „absolute Schande“. Auch in den sozialen Medien entbrannte eine Diskussion darüber, ob die bestehenden Regeln überarbeitet werden sollten, um solche Situationen zu vermeiden.

Leere Tribünen beim Solheim Cup: Transportchaos in Virginia

Der Solheim Cup steht für Dramatik, Teamgeist und eine unvergleichliche Atmosphäre. Doch der Start ins Turnier 2024 wurde von organisatorischen Problemen überschattet. Der erste Abschlag, normalerweise ein Gänsehautmoment, fand vor halbleeren Tribünen statt. Grund dafür war ein massives Transportproblem: Der Shuttle-Service, der Zuschauer vom Parkplatz zum Robert Trent Jones Golf Club bringen sollte, brach am ersten Morgen unter dem Aufkommen zusammen. Tausende Fans standen in langen Schlangen, während die Spielerinnen am ersten Tee bereits abschlugen – vor fast leerem Publikum.

Spielerinnen wie Lexi Thompson taten ihr Bestes, die wenigen Anwesenden zu motivieren, doch die Kritik an der Organisation war nicht zu überhören.

Ryder Cup 2025: Ein Event für die Elite?

Schon vor seinem Start sorgte der Ryder Cup 2025 für Schlagzeilen – und zwar wegen seiner Ticketpreise. Mit Tagespreisen von bis zu 749 US-Dollar wurden neue Rekordmarken gesetzt, die vor allem bei langjährigen Fans für Enttäuschung sorgten. Der „Golf-Klassiker für die Massen“ scheint zunehmend zu einem Luxus-Erlebnis zu werden. Während die PGA of America argumentiert, dass der Ryder Cup ein Premium-Erlebnis bieten soll, bleibt die Frage, wie viele Fans sich ein solches Spektakel in Zukunft leisten können. Die Stimmen der Kritiker, die eine mögliche Entfremdung der breiten Golfgemeinde befürchten, werden immer lauter.

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