Zuletzt war die Leitmesse Golf Europe in München nicht mehr sonderlich erfolgreich. Schuld daran war in erster Linie die Finanzkrise und damit die Zurückhaltung von Handel und Kunden. Nach einem Jahr Pause ist die Messe nun zurück.
Über 100 Aussteller aus 25 Nationen
In Augsburg präsentieren bis Dienstag über 100 Aussteller aus 25 Ländern die Neuheiten rund um den Golfsport. Und bereits in den ersten Stunden nach der offiziellen Eröffnung ist klar: Die Situation auf dem Markt hat sich wieder sichtlich entspannt. Zahlreiche Fachbesucher drängen sich durch die beiden Messehallen, Geschäftskontakte werden geknüpft, neue Kollektionen vorgestellt.
Beim Rundgang über die knapp 14.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche fällt vor allem eines auf: Es gibt eigentlich nichts, was es für Golfer nicht gibt. Das zieht sich durch alle Bereiche – von Ausrüstungsgegenständen und Textilien über Accessoires bis hin zu Trainingshilfen. Bei Letzteren spielt immer mehr das Internet eine Rolle.
Nur Golf spielen muss man noch selbst
Gespielt werden muss freilich noch immer selbst, aber das Smartphone rückt in gewissem Maße an die Stelle des Trainers. Zum Beispiel bei Golf Sense: Dieses Produkt ist laut Hersteller das weltweit erste tragbare Sensorsystem für eine detaillierte Analyse und 3D-Darstellung des Golfschwungs. Das Gerät ist 17 Gramm leicht, wird am Golfhandschuh befestigt und liefert Daten wie Schlägergeschwindigkeit und –position sowie Schwungtempo und -bahn per Bluetooth auf das iPhone oder iPad. Mit einer bestimmten Applikation lassen sich auch Trainingsfortschritte beobachten.
Groß ist das Interesse auch an einem anderen Stand. Dort wird das neueste Lehrkonzept der Firma Snag erklärt. Dabei wird leuchtendes Material verwendet, mit dem – passend zur schnelllebigen Zeit – nun sogar nachts trainiert und gespielt werden kann.
Newcomer-Designer-Label wagen Neues
In Sachen Bekleidung blieben die großen Unternehmen der Messe zwar fern. Doch andere Marken springen in Augsburg in die Bresche; etwa Alberto. Erstmals präsentiert das Label neben der bekannten Männermode eine spezielle Linie für Golferinnen. Die Emanzipation auf den Grüns findet ab der Frühjahrskollektion 2013 statt. Dabei, so Geschäftsführer Marco Lanowy, setze man auf kreative Designs und aufregende Farben. Apropos aufregend: Außergewöhnlich ist auch das Angebot von Royal & Awesome. Die Briten zeigen ausgeflipptes Design wie Karohosen in grellen Pink- und Neontönen.
Grenzenlose Kreativität der Aussteller
Auch bei Accessoires ist die Kreativität der Hersteller schier grenzenlos. In Halle 3 etwa stellt die Firma Zellfusion aus München den sogenannten Golfstempel vor. Ein nettes Geschenk zum Personalisieren der Bälle, das heuer bereits einen Design-Award gewonnen hat. Als Grafik eignen sich Initialen, Logos, Wappen oder Symbole. Eine weitere Präsentidee gibt es einige Meter weiter: Golfhandschuhe ganz nach dem eigenen Geschmack, gestaltet im weiß-blauen Rautenmuster, mit Firmenlogos oder dem persönlichen Sternzeichen.
Übrigens: Im kommenden Jahr wollen die Macher der Golf Europe die Messe weiter vergrößern, die Zahl der Aussteller soll annähernd verdoppelt werden. Der Termin wurde bereits fixiert: von 29. September bis 1. Oktober 2013.