Dem Golfsport in Deutschland geht es nicht gut. 2012 und 2013 waren magere Golfjahre, die erfolgreichsten Golfstars treibt es eher auf andere Märkte in andere Länder und das Image des Sports lässt zu wünschen übrig. Das hat Auswirkungen auf das Golf-Wachstum: Seit die Mitglieder im Deutschen Golf Verband gezählt werden – seit 1951 – sind die Zahlen zwar stets gestiegen, inzwischen aber ist dieser Zuwachs so marginal, dass er 2013 kaum noch die Ein-Prozent-Marke knackt. Selbst die Golfer, die der Verband bereits zählt, gehen seltener auf den Golfplatz und investieren immer weniger in Equipment, Training und Golfclub-Mitgliedschaften, sodass einigen Golfanlagen das Wasser bis zum Hals steht. Der Deutsche Golf Verband (DGV) hat sich nun für „wesentlich größere Anstrengungen“ ausgesprochen.
Zum DGV-Interview: "Wir stellen alles in Frage"
Begonnen hat der DGV im Herbst 2013, indem er in einen Austausch mit den Golfclubs und Golfanlagen getreten ist. In sieben Veranstaltungen in Hamburg, Hannover, Frankfurt, Wuppertal, Stuttgart, München und Berlin hat der DGV seine Clubs gefragt, wo der deutsche Golfsport steht und was passieren muss, damit er der Abwärtsspirale entkommt.
„Es darf keine Tabus geben“, ist der nach außen formulierte Wunsch und auch die Aufforderung an die Mitglieder, sich mit Ideen zu beteiligen. Mit den Tabus meint der DGV auch die sonst für unumstößlich gehandelten Institutionen, die so eng verknüpft sind mit deutschem Golf, dass Reformen hier tatsächlich ein Beben verursachen könnten: die Platzreife, die Handicapverwaltung, das Hologramm auf den DGV-Ausweisen und die Mitgliedschaft – „Wir stellen all das infrage“, sagt der DGV.
Neue Imagestudie zu Golf
Bei der Eröffnung dieser Baustellen hat dem DGV eine interessante Imagestudie geholfen. Sie offenbart, dass Golf vor allem unter Nicht-Golfern ein schlechtes Image hat, das sich schnell ins Positive wendet, sobald jemand einmal auf dem Golfplatz gestanden und sich selbst am Golfspiel probiert hat. Die Konsequenz: Es müssen mehr Menschen auf die Golfanlagen. Damit das klappen kann, müssen Reformen her – diese Einsicht hat im Deutschen Golf Verband nun Schule gemacht.
Also ja, es gibt Neuigkeiten. Der DGV hat viel Modernisierungswillen in Aussicht gestellt. Wie diese im Detail aussehen, wird in den folgenden Tagen auf Golf Post in unserem Themenspecial Golf in Deutschland – Eine Bestandsaufnahme zu lesen sein.
Ich kann Stephan nur zustimmen.
Es fehlt einfach die Möglichkeit für OttoNormalverbraucher, einfach nur so mal ein paar Löcher spielen zu können. Die brauchen auch keinen prämierten Highend18Loch Platz von TigerWoods/NickFaldo/usw Designt – einfach nur die Möglichkeit für kleines Geld ohne Zugangserschwerungen spielen zu können.
In Schottland kann ich an jeder Ecke Golf spielen, ohne das ich jeh nach einer PlasteMitgliedskarte gefragt wurde. Warum geht das in D nicht?
bis denne
rebel
Schafft diese Platzreife und das HCP 54 ab. Es gibt viel zu wenige Möglichkeiten für kleines Geld mal eben 2 Stunden Golf zu spielen. Und ich glaube das Nichtgolfer immer noch glauben, Golf ist nur was für Leute mit Geld. Es muss mit den Vorurteilen aufgeräumt werden und der deutsche Golfsport braucht eine wesendlich stärkere Medienpräsenz.
Und für die, die sich für den Golfsport entscheiden müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, bei denen man nach der „Platzreife“ auch noch begleitet wird.
Neben den Kosten für den Golfsport sehe ich ein großes Problem beim Zeitaufwand. Mit An- und Abfahrt sind schnell 6 Stunden und mehr weg. In den Ballungsgebieten müsste es für den spontanen Golfer Kurzplätze geben. Mal eben mit Freunden treffen und 5 Löcher in einer Stunde spielen, das würde vielleicht mehr Menschen, gerade Junge, anlocken.
Gruß Stephan
Ich würde mir wünschen, dass man auch eine Umfrage unter den aktiven Golfspielern macht.
Jeder Sportverband der nicht amüsiert ist nicht berechtigt ein Verband zu sein denn er vertritt keinen Amateursport