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Panorama

DIE 9 … Lesenswertesten Golfbücher: Kurzweil für ruhige Tage

25. Dez. 2016 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Mal wieder ein gutes Buch lesen - hier ein paar Tipps. (Foto: Getty / Michael Basche)

Mal wieder ein gutes Buch lesen - hier ein paar Tipps. (Foto: Getty / Michael Basche)

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Weihnachtszeit, die Stunden „zwischen den Jahren“, das ist Zeit für Muße und Entspannung. Auch beim Golfer, hin- und her gerissen zwischen der Hoffnung auf erträgliche Witterung bei meist diffusem Tageslicht und den unausweichlich langen, dunklen Abenden. Wie wär‘s mit einem guten Buch gegen den Entzug? Nachfolgend einige Empfehlungen zum Studieren oder einfach nur Schmökern, die meisten in der Golf-„Muttersprache“ Englisch, aber stets lesenswert, kleine Fluchten aus dem Golf-losen Zustand!

„Planet Golf – Modern Masterpieces“, Darius Oliver (E)

Das Who is Who der modernen Golfplätze. (Foto: Michael Basche)

Das Who is Who der modernen Golfplätze. (Foto: Michael Basche)

Mehr als ein „Coffee Table Book“, viel mehr: Darius Oliver hat in seinem jüngsten Bildband die 100 großartigsten Golfplätze der Moderne aufgelistet, samt hinreißender Fotos, angemessener Beschreibung und Kommentaren bedeutender Architekten. Der Australier weiß, wovon er schreibt.

Er ist ein ausgewiesener Fachmann und fungiert nicht von ungefähr als Co-Autor von Stardesigner Tom Doak bei dessen „Confidential Guide to Golf Courses“, dem Evangelium der Golfplatz-Führer. Olivers aktuelles Werk ist schlicht Augenschmaus plus Information. (Verlag: Harry N. Abrams)

„Wenn Stalin Golf gespielt hätte“, Ulrich Kaiser (D)

Erzählungen vom viel zu früh verstorbenen Großmeister des Golfhumors. (Foto: Michael Basche)

Erzählungen vom viel zu früh verstorbenen Großmeister des Golfhumors. (Foto: Michael Basche)

Noch eins vom 2015 verstorbenen Großmeister des Golfhumors: Wieder beherrschen die Glossen vom „Pillen-Peter“, dem „dicken Schorsch“ und „meiner Wenigkeit“ das Buch, Kaiser lästert erneut mit spitzer Feder und epischen Schachtelsätzen über Pros und karierte Hosen, Vereinsmeierei und Golfer-Attitüden.

Zudem aber widmet er sich der Weltpolitik und weist „auf die grundsätzlichen Zusammenhänge zwischen dem wirtschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Wohlergehen eines Landes und dem Golfspiel“ hin: „Es ist offensichtlich so, dass nur das Golfspiel jenen Segen mit sich bringt, den Politiker und Wirtschaftler herbei zu reden versuchen.“ Das ist von zeitloser Aktualität. (Verlag: BLV, Der Golf Albrecht)

„Bury Me in a Pot Bunker“, Pete Dye (E)

Die Biographie des größten Golfplatzdesigners aller Zeiten. (Foto: Michael Basche)

Die Biographie des größten Golfplatzdesigners aller Zeiten. (Foto: Michael Basche)

Seinetwegen gibt es den Begriff der „Dyeabolical Golf Courses“, er schuf Stalagmiten des Platzdesigns wie den TPC Sawgrass, Whistling Straits, Teeth of the Dog in der „Dom Rep“, die Harbour Town Golf Links von Hilton Head oder den Ocean Course auf Kiawah Island: Pete Dye ist einer der ganz Großen seiner Zunft, mit seiner Frau Alice hat er mehr als 120 Parcours konzipiert.

Dye liebt winzige Grüns und stützt seine abgrundtiefen Bunker gern mit hölzernen Eisenbahnschwellen ab, er erfreut und erschreckt Golfer zugleich. In seiner Biographie sagt der heute 90-Jährige, warum. Zitat: „Es gibt Kritiker, die glauben, meine Plätze seien zu schwierig, aber leidenschaftliche Golfer würden den Mount Everest rauf spielen, wenn jemand eine Flagge auf die Spitze setzt.“ (Verlag: Contemporary Books/McGraw-Hill)

„The Greatest Game Ever Played“, Mark Frost (E)

Die Vorlage für den zweifelsohne besten Golffilm aller Zeiten. (Foto: Michael Basche)

Die Vorlage für den zweifelsohne besten Golffilm aller Zeiten. (Foto: Michael Basche)

Golfhistorie pur, die Geschichte eines legendären Duells: Romancier Mark Frost lässt auf fast 500 Seiten den Wettstreit zwischen Englands Star-Professional Harry Vardon und dem unbekannten amerikanischen Amateur Francis Ouimet um die US Open 1913 in eindringlichen Bildern auferstehen.

Es ist ein fachlich versiertes Sittengemälde der damaligen Golfzustände auf den britischen Inseln und in den USA, die Dokumentation eines Golfereignisses erster Güte, dank Frosts veritabler Erzählkunst zudem Belletristik vom Feinsten. Der Autor hat übrigens auch das Drehbuch für die Verfilmung geschrieben: „Das größte Spiel seines Lebens“, ebenfalls durchaus empfehlenswert. (Verlag: Hyperion)

„A Life Well Played“, Arnold Palmer (E)

Das Leben des Königs in ein Buch verpackt. (Foto: Michael Basche)

Das Leben des Königs in ein Buch verpackt. (Foto: Michael Basche)

Der „King“ lebt fort: Am 25. September 2016 erlag Arnold Palmer seinen Herzproblemen, gut zwei Wochen später erschien das schon länger angekündigte Buch über ein „gut gespieltes Leben“, Anekdoten und Erinnerungen, die der 87-Jährige von „Golf-Digest“-Journalist David Shedloski niederschreiben ließ.

Doch Palmer hinterließ mehr als eine Geschichtensammlung: „A Life Well Played“ ist das Vermächtnis eines Sportheroen und Ehrenmanns, Lebensweisheit in Seiten gegossen, der Knigge einer Ikone für Anstand, Bodenständigkeit, Bescheidenheit und Empathie: „Erst die Menschen, die ich traf, haben mein Leben besonders gemacht.“ So schrieb es Palmer in seinem Vorwort. (Verlag: St. Martin's Press)

„Das Golf Ihrer Träume“, Bob Rotella (D)

Damit Sie das beste aus sich rausholen! (Foto: Michael Basche)

Damit Sie das beste aus sich rausholen! (Foto: Michael Basche)

Golf wird bekanntlich vornehmlich zwischen den Ohren gespielt, und „Doktor Bob“ ist der Guru unter den Sportpsychologen. Schon 1995 avancierte Rotellas Ratgeber „Golf ist Selbstvertrauen“ zu einem der drei meistverkauften Golfbücher aller Zeiten.

Mit „Das Golf Ihrer Träume“ legt der Amerikaner, der als Mental-Berater u. a. Ernie Els, Padraig Harrington, Davis Love III und Darren Clarke betreute, ein Vademekum für alle Golfer vor, die ambitioniert ihr Spiel verbessern wollen. Rotella bestärkt seine Schützlinge zuvorderst in ihren eigenen Fähigkeiten. Getreu seines Credos: „Was Menschen werden, hängt im großen und ganzen davon ab, was sie von sich selbst denken.“ (Verlag: Copress)

„The Slam“, Curt Sampson (E)

Bis heute unerreicht - Bobby Jones Major Grand Slam innerhalb eines Jahres. (Foto: Michael Basche)

Bis heute unerreicht - Bobby Jones Major Grand Slam innerhalb eines Jahres. (Foto: Michael Basche)

1930 war das beste Golfjahr des Bobby Jones: Der Anwalt, überzeugte Amateur und schier makellose Spieler gewann alle vier damaligen Major-Turniere, eine auch in heutiger Ausprägung unerreichte Leistung. Curt Sampson, großartiger Erzähler, der er ist, beschreibt dieses phänomenale Jones-Jahr pointiert und mit tiefgründigem Wissen.

Er spürt unverbrämt auch dem Parforceritt nach, den Jones dafür absolvierte und der den 28-Jährigen als „Preis des Ruhms“ (so der Untertitel) sichtbar zeichnete. Der Autor, ehedem selbst Professional, spielte Jones‘ Turnierplan von 1930 nach, mit zeitgenössischer Ausrüstung und in weißem Oberhemd samt Krawatte. Das Ergebnis ist einmal mehr fabelhafte Golfliteratur von Curt Sampson. (Verlag: Rodale Books)

„Somewhere in Ireland, A Village is Missing an Idiot“, David Feherty (E)

Kultmoderator und Ryder-Cup-Spieler David feuerte in Höchstform. (Foto: Michael Basche)

Kultmoderator und Ryder-Cup-Spieler David feuerte in Höchstform. (Foto: Michael Basche)

Der Titel ist bezeichnend: David Feherty, Ex-Pro und europäischer Ryder-Cup-Spieler, heute Kultmoderator und Golfspötter in den USA, gibt eine schriftliche Probe seines schrägen, selbstironischen und nicht selten maliziösen Humors ab. „Wenn du zu den Leuten gehörst, die Golf als Religion ansehen, dann wappne dich gegen eine ziemliche Menge Blasphemie“, schrieb ein Rezensent.

Fehertys zweites Buch nach „A Nasty Bit of Rough“ ist ein munteres Potpourri seiner populären und urkomischen Kolumnen in diversen Golf-Publikationen, gewürzt mit Verrücktheiten und Verunglimpfungen. Denn, so sagt der Autor: „Golf ist kein Spiel, sondern eine Strafe.“ (Verlag: Black Irish Entertainment)

„True Links“, George Peper/Malcolm Campbell (E)

Die einzig wahre Sammlung der besten Links-Courses. (Foto: Michael Basche)

Die einzig wahre Sammlung der besten Links-Courses. (Foto: Michael Basche)

Kaum ein Begriff der Golfsprache wird so missbräuchlich verwendet und variantenreich definiert wie „Links“: Die arrivierten Journalisten George Peper und Malcolm Campbell räumen gründlich auf im Wust der echten und der Pseudo-Links-Golfplätze.

Ihre Definition ist präzise, stringent und brachial, eine Menge Kurse fallen so durchs puristische Raster, aber 246 Kurse – alte wie moderne – bleiben übrig und werden mit eindrucksvollen Fotos präsentiert sowie anschaulich beschrieben. Damit ist „True Links“ ein Almanach für jeden, dem die Ursprünglichkeit des Spiels am Herzen liegt. (Verlag: Artisan)

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