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Golfreisen

Reisebericht: Golftradition trifft auf moderne Kunst im belgischen Seebad Knokke

13. Okt. 2022 von Jürgen Linnenbürger in Knokke, Belgien

Der Royal Zoute Golf Club in Knokke ist eine Reise wert. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der Royal Zoute Golf Club in Knokke ist eine Reise wert. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

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Die Anfänge des heutigen Royal Zoute Golf Clubs gehen auf das Jahr 1899 zurück, in dem erstmals in Knocke-sur-Mer (französische Bezeichnung) Golf gespielt wurde. Der flämische Name des Ortes ist Knokke-Heist. Zunächst war er noch Teil des Golf- und Sportclubs aus dem naheliegenden Brügge. 1909 trennten sich dann die Wege und der Knocke Golf Club wurde gegründet.

Der Club stand von Beginn an unter starkem Einfluss der Engländer. Sowohl seine ersten Captains als auch sein Platz-Architekt kamen von der britischen Insel. "Redesigned" wurde er 1907 von dem berühmten Harry S. Colt, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht nur einige weltbekannte Golfplätze in England, sondern auch in Kontinental-Europa entwarf. Auch in Deutschland hat er in einigen Clubs seine Handschrift hinterlassen. Der Hamburger Golf Club Falkenstein zählt ebenso dazu, wie der Frankfurter Golfclub und der Golf- & Landclub Berlin-Wannsee.
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Royal Zoute Golf Club: Ursprung Ende des 19. Jahrhunderts

Nach dem Ersten Weltkrieg, in dem die Deutschen den Platz als Militärgelände nutzten, wurde der Bau eines neuen Platzes erforderlich. Dieser erhielt den heutigen Namen Zoute Golf Club. Im Jahre 1925 wurde er dann durch den belgischen König zu einem ‚Royal’ ernannt.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg musste der durch die Deutschen besetzte Platz erneuert werden. Der englische Oberstleutnant Colonel Allen entwarf das Layout für zwei 18-Loch Links-Plätze, aus denen der heutige Par 64 Executive Course und der Par 72 Championship Course hervorgegangen sind.

Der Club war zwischen 1912 und 2000 Ausrichter von insgesamt sechs Belgian Open. Zu den Gewinnern zählen u.a. Miguel Angel Jiminez, Darren Clark, Nick Faldo und Lee Westwood, der gleich zweimal (1998 und 2000) als Sieger vom Platz ging.

Zentraler geht nicht

Der Club liegt inmitten der noblen Wohngegend in Knokke-Zoute, weniger als einem Kilometer vom Meer entfernt. Direkte Sicht hierauf genießt man von ihm nicht, dafür aber rundum auf beeindruckende Häuser und Villen. Die imposanten Clubgebäude sind in Form einer Hofanlage angelegt und befinden sich am Ende einer Stichstraße. Momentan führt der Zugang über den Parkplatz.

Einfahrt zu den Clubgebäuden (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Einfahrt zu den Clubgebäuden (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Die verschiedenen Gebäude sind um einen runden Innenhof platziert. In ihm befindet sich eine
riesige Skulptur, die von einem der namhaftesten Bildhauer und Konzeptkünstlern der Gegenwart kreiert wurde. Die Stahlfiguren des Franzosen Bernar Venet finden international höchste Anerkennung.

Beeindruckende Skulptur im Innenhof (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Beeindruckende Skulptur im Innenhof (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Zu der Anlage gehört ein Hotelbetrieb mit zehn modern ausgestatteten, komfortablen Zimmern. Wir fühlen uns in der geräumigen Junior-Suite äußerst wohl. Von ihrem Balkon genießen wir den weiten Ausblick auf die Restaurant-Terrasse, das dahinter liegende Starterhäuschen, die ersten Abschläge der beiden Plätze und die ganz im Hintergrund liegende Driving-Range.

Beste Aussicht vom Hotelzimmer (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Beste Aussicht vom Hotelzimmer (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Das sonstige Interieur ist ebenfalls äußerst edel. Dunkles Holz ergänzt sich bereits an der Rezeption harmonisch mit den modernen Fliesen an Wänden und Boden. Die elektronische Anzeigetafel informiert über die Abschlagszeiten und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Flights auf beiden Plätzen. Die Bar erinnert an einen traditionellen englischen Club.

Repräsentativer Hotel- und Restauranteingang (li) und Clubhaus-Bar im traditionellen Stil (re). (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Repräsentativer Hotel- und Restauranteingang (li) und Clubhaus-Bar im traditionellen Stil (re). (Foto: Jürgen Linnenbürger)

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Bevor wir uns den Golfplätzen widmen, möchten wir die Stadt kennenlernen. Hierzu gehört natürlich ein Spaziergang am langen Sandstrand und das Einkehren in einen der zahlreichen Beachclubs. In den Einkaufsstraßen von Zoute, dem nördlichsten Stadtteils des Seebades, treffen wir auf zahlreiche Boutiquen der edelsten Designer-Labels und quasi Kunst an jeder Ecke. Allein mehr als 60 Galerien bieten Art-Liebhabern ein reichhaltiges Angebot. Hinzu kommen riesige Skulpturen, die sich über die gesamte Stadt verteilen.

Kunstobjekte durchziehen die gesamte Stadt. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Kunstobjekte durchziehen die gesamte Stadt. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Für den Fall, dass die Einkaufstüten zu schwer werden sollten, steht ein großes Golf-Elektro-Cart zur Verfügung, das Shopperinnen und Shopper kostenfrei und lautlos durch die Einkaufsstraßen der City chauffiert.

Ein sinnvolles, kostenfreies Angebot im Zentrum von Knocke-Heist. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Ein sinnvolles, kostenfreies Angebot im Zentrum von Knocke-Heist. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Den ersten Tag lassen wir mit einem leckeren Abendessen auf der Clubhaus-Terrasse ausklingen. Die Karte ist abwechslungsreich und die Gerichte äußerst schmackhaft. Die empfohlenen Garnelenkroketten überzeugen uns ebenso wie die gebackene Seezunge.

Links - und Parkland-Course Elemente vereint

Eingebettet ist der Club in eine unberührte, leicht verwilderte Landschaft mit Kiefern, Weißdornhecken, Birken und Pappeln. Aus den beiden reinen Links-Plätzen ist aufgrund der Anpflanzungen nach dem Zweiten Weltkrieg eine Kombination aus Links- und Parklandkursen entstanden. Auch Heathland-Course Elemente sind hier anzutreffen. Die Plätze verlaufen weitestgehend durch das flache Gelände und die leichte Dünenlandschaft.

Wir beginnen mit einer Runde auf dem 18-Loch Par 64 Platz, dem ‚Intérieur’ (Executive Course). Er ist ein perfekter Einstieg, um das kurze Spiel unter realen Bedingungen zu trainieren. Abgeschlagen wird von gelben und roten Abschlägen. Mit seinen acht Par 3 und zehn Par 4-Löchern hat er von gelb hat eine Länge von 3.564 Meter, von rot 3.261 Meter. Das längste Loch ist 286 Meter lang. Seine Grüns sind gut bewacht und haben es in sich. Uns gefällt besonders die Bahn Vier, an der eine Baumgruppe beim Schlag ins Grün zu überwinden ist. Dieser Course ist, anders als sein großer Bruder, auch für Nicht-Mitglieder am Wochenende geöffnet.

Reizvolles viertes Loch des Executive Courses. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Reizvolles viertes Loch des Executive Courses. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Championship Course

Tags darauf wartet der Par 72 „Extérieur“, der Championship Course, auf uns. Von den Championship-Abschlägen hat er eine Länge von 6.241 Meter. Wir spielen von gelb und rot und haben 5.880 bzw. 4.795 Meter vor uns. Bis auf vier Ausnahmen verlaufen die Löcher am linken äußeren Rand des Geländes entlang. Gesäumt werden sie von altem Baumbestand, der immer wieder durch die angrenzenden Wohnhäuser unterbrochen wird.

Erster Abschlag des Championship Courses. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Erster Abschlag des Championship Courses. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der Abschlag an der Eins bietet reichlich Platz an beiden Seiten. Auch die nächsten Löcher sind mental moderat. An Attraktivität gewinnt der Platz dann ab der fünften Bahn. Von dort entwickelt er seinen Reiz und mehr und mehr kommen seine Linkselemente ins Spiel. Gleich an mehreren Löchern sieht man die Heilige Margareta Kirche, wie z.B. an der Sechs, dem schwierigsten Loch. Das Par 4 ist mit einer Länge von 363 Metern (gelb) als Dogleg angelegt und endet mit einem nach hinten stark ansteigenden, ondulierten Grün.

Herausforderndes Grün an Loch Sechs. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Herausforderndes Grün an Loch Sechs. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Von der Neun an breitet sich der Links-Charakter des Platzes aus. Sie endet nicht am Clubhaus, sondern inmitten des Platzes.

Links Feeling an Bahn Neun. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Links Feeling an Bahn Neun. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Hinter ihrem Grün kreuzen sich die beiden Kurse an der wohl einmaligen Halfway-Station. Das reetgedeckte Häuschen und seine einladende Dekoration ist ebenso außergewöhnlich wie die leckeren, frisch zubereiteten Snacks. Uns schmecken die Avocado-Mousse mit Shrimps sowie der Nudelsalat mit Cashew Kernen ausgezeichnet. Wer hier vorbeigeht ohne einzukehren, verpasst etwas.

So macht die Pause Freude. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

So macht die Pause Freude. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Frisch gestärkt geht es dann von einem der diversen, erhöht liegenden Abschläge auf die zweiten neun Löcher. Von dem Grün der Zehn sieht man die typische angrenzende Bebauung, mit dem direkt dahinter liegenden Abschlag der 11, einem attraktiven Par 3. Dessen Grün wird von gleich fünf Bunkern bestens bewacht.

Grün und Bunker in perfektem Zustand. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Grüns und Bunker in perfektem Zustand. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Auch Topfbunker, wie an der 16, einem leicht bergab verlaufenden Par 3 mit einer Länge von 145 Metern von dem gelben Abschlag, hat der Platz zu bieten. Zwei riesige warten auf der linken Seite. Auf der gegenüberliegenden wird es von einem noch steileren Monster geschützt.

Topfbunker at its best. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Topfbunker at its best. (Foto: Jürgen Linnenbürger)

Der Abschlag der 18 ist dann noch einmal eine Herausforderung. Er ist von einem erhöhten Tee durch eine schmale Gasse in das Fairway zu spielen. Danach öffnet sich der Platz und endet mit einem großen Grün vor dem Starterhäuschen.

Der Championship Course verfügt über kein langweiliges Loch. Wasserhindernisse kommen, wie erwartet, nicht ins Spiel. Wir genießen sein abwechslungsreiches Layout und die absolute Ruhe.

Knokke überzeugt

Der Trip an die belgische Küste mit Golfen, Shoppen und Kunst hat uns bestens gefallen. Die Runden bei bestem Wetter auf den beiden unterschiedlichen Kursen des Royal Zoute Golf Clubs sind allein die Fahrt wert. Gern werden wir diese wiederholen, wenn sich der Platz von der Trockenheit der vergangenen Monate erholt hat und sich in einem grüneren Zustand präsentiert. Dann kommt sein eigentlicher Charakter sicherlich noch mehr zur Geltung. Die Qualität der Grüns und Bunker haben uns bereits bei unserem ersten Besuch überzeugt.

Hierauf freuen wir uns heute schon ebenso wie auf die Übernachtung in dem wunderschönen Clubhaus, auf das großartige Gastronomie-Angebot sowie auf die herzliche Freundlichkeit, mit der wir in allen Bereichen in einem der führenden belgischen Golfclubs empfangen wurden. Le Zoute - wir kommen gern wieder.

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