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Back Nine

Greg-Norman-Landsmann und Majorsieger Wayne Grady: „Go fuck yourself Shark!“

16. Mai. 2022 von Michael F. Basche in Köln, Deutschland

Wayne Grady schießt gegen seinen Landsmann Norman. (Foto: Getty)

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Jetzt wird die Causa Saudi-Liga endgültige eine hässliche, schmutzige Angelegenheit: Mit seiner Äußerung, den von Saudi-Arabien befohlenen Mord am Journalisten Jamal Khashoggi als lässlichen Fehler abzutun, hat Impresario Greg Norman endgültig eine Grenze überschritten und seinem Konkurrenz-Circuit einen Bärendienst erwiesen. Entsprechend heftig ist der Wind aufgefrischt, der dem „Großen Weißen Hai“ seither ins Gesicht weht. Selbst vor drastischer Wortwahl an die Adresse des Australiers, der die Machenschaften des Regimes in Riad von jeher verharmlost hat („Ich weiß nicht, was die saudische Regierung tut, und will mich da nicht einmischen“), ist niemand mehr bange. So meldete sich beispielsweise Wayne Grady zu Wort, dessen Name kaum geläufig sein dürfte, der aber immerhin während Normans sportlichen Hoch-Zeiten die PGA Championship 1990 vor Fred Couples gewonnen hat und im Jahr zuvor Zweiter bei der Open Championship geworden war. Via Facebook nannte Grady die Aktivitäten seines Landsmanns „eine absolute Schande“ und lässt kein gutes Haar an Norman: „Meine Bewunderung für seine Leistungen und für das, was er fürs australische Golf getan hat, ist dahin […] Du solltest Dich was schämen.“ Der 64-Jährige schließt seinen wütenden Post mit: „Go fuck yourself Shark!“ Das muss man nicht übersetzen.

Derweil bezeichnet Kolumnistin Christine Brennan den LIV-CEO in „Golfweek“ als „verabscheuungswürdigen Inbegriff unverfrorener Gier“ und als „Mann, der anscheinend weder Seele noch Gewissen hat, der gerade einen der verwerflichsten Sätze aussprach, die jemals in der Welt des Sports gehört wurden.“

Unterdessen hat Norman klar gestellt, dass er Spieler auf jeden Fall unterstützen werde, die von PGA Tour und DP World Tour kommen, seine LIV Golf Invitational Series spielen und deshalb womöglich sanktioniert werden. „Ja, wir werden die Spieler unterstützen. Wir werden für sie da sein, was auch immer das ist. Wir sind startklar. Ich habe den Spielern gesagt: Wir stehen hinter euch.“ Eine nicht mal gewagte Prognose: Das wird noch schmutziger.

Tiger Woods spielt die PGA Championship

Klare Signale: Das Rätselraten dürfte ein Ende haben – wenn nichts Unvorhergesehenes mehr passiert, dann steht Tiger Woods am Donnerstag zur ersten Runde der PGA Championship am Start. Damit wird Realität, was trotz des sensationellen Masters-Auftritts kaum jemand erwartet hatte: Der Superstar peilt eine vollständige Major-Saison an. Dabei hatte man nach Tigers 47. Platz im Augusta National Golf Club noch allenfalls zu hoffen gewagt, der 15-fache Majorsieger werde wenigstens bei der 150. Open Championship auf dem von ihm so verehrten Old Course dabei sein. Doch erst tauchte Woods’ Name auf der Liste der Pressekonferenzen in der Major-Woche auf, dann wurde er gestern bei einer neuerlichen Proberunde in Southern Hills gesichtet, diesmal mit Gary Woodland. Und hernach gab’s frohe Kunde vom 46-Jährigen: „Ich bin seit dem Masters viel stärker geworden.“ In der Tat wirkte Woods deutlich kräftiger als im April, sein Gangbild war forscher und weniger schleppend, sein Schwung viel gelöster.

Thomas zu Saudi-Liga: „Wer gehen will, soll gehen“

Reaktionen: Nach der Entscheidung von PGA Tour und DP World Tour, Freigabe-Ersuchen ihrer Mitglieder für eine Teilnahme an der Saudi-Liga zurückzuweisen, sowie den neuerlichen seltsamen Äußerungen von LIV-CEO Greg Norman machen immer mehr Spieler Front gegen den Konkurrenz-Circuit und gegen abtrünnige Kollegen. Nachfolgend ein paar ausgewählte Stimmen:
Justin Thomas: „Dieses ganze Hin und Her muss ein Ende haben. Jeder kann machen, was er will. Und wer gehen will, der soll einfach gehen.“
Robert MacIntyre: „Da wird mit obszön viel Geld im Sport herum geworfen, das für humanitäre Zwecke viel nötiger wäre.“


Scottie Scheffler: „Als Mitglied der PGA Tour bei einem Event anzutreten, aus dem sich eine Konkurrenz-Liga entwickeln könnte, entspricht definitiv nicht dem, was man von Mitgliedern erwartet. Denn es schadet unseren parallel stattfindenden Turnieren.“
Mike Lorenzo-Vera: „Es wird Zeit, dass die Fans sich erheben und mit einem Boykott der Saudi-Liga Stellung beziehen.“

Fragen über Fragen: Quo vadis, Phil Mickelson?

Spekulationen: Phil Mickelson wird nicht an der PGA Championship teilnehmen, der 51-Jährige tritt nach seinem Sensationserfolg von Kiawah Island 2021 nicht zur Titelverteidigung in Southern Hills an – so weit, so bekannt. Doch die Fakten lösen naturgemäß eher weitere Fragen aus: Scheut „Lefty“ den Rummel nach seinen Äußerungen in Sachen Saudi-Liga – zumal in dieser Woche auch die Biographie von Alan Shipnuck über ihn erscheinen soll? Will er nach Greg Normans unsäglichen Antworten zum Khashoggi-Mord („Jeder macht mal Fehler“) ähnlichen Fragen entgehen? Ist er bereits derart auf den Start bei Greg Normans Auftaktturnier vom 9. bis 11. Juni nahe London fokussiert, dass sein Abschied von der Tour eh unvermeidlich ist? Oder ist er schlicht außer Form, wie das „Schwarmwissen“ im Netz wissen will. Nur der sechsfache Majorsieger selbst hat die Antworten, doch er bleibt stumm. Lediglich ein „Blimp“ auf Twitter wurde registriert, als Mickelson in einem anderen Zusammenhang die Bemerkung eines User likte, er sei von der PGA of America gestrichen worden, was keinen freiwilligen Verzicht auf Southern Hills nahe legt. Der Like wurde mittlerweile aber wieder zurück genommen. Und sein Management lässt nach wie vor verlauten: „Phil hat derzeit keine konkreten Pläne, wann und wo er wieder spielen wird.“

Schlägt DeChambeau schon in Southern Hills wieder zu?

Noch’n Überraschungsgast: Fast unerwarteter als die Teilnahme von Tiger Woods könnte der Start von Bryson DeChambeau bei der PGA Championship sein. Nach seiner Handgelenks-Operation Mitte April und der Ankündigung von zwei Monaten Pause war der der 28-Jährige fürs zweite Major des Jahres eigentlich raus, doch ein Sechs-Sekunden-Video nährt Spekulationen auf ein Comeback schon in Southern Hills. Der Clip zeigt DeChambeau mit dem Driver und in gewohnter Manier, samt seines horrenden Ball-Speeds. Und im Feld der PGA Championship ist der US-Open-Sieger von 2020 auch noch gelistet.

John Daly „vergisst“ Unterschrift auf Scorekarte

Leidensgenosse: Nicht nur Alex Cejka wurde bei der Regions Tradition disqualifiziert, dem ersten der fünf Senioren-Majors. Dasselbe Schicksal ereilte auch John Daly, nachdem der 56-Jährige am Ende seiner zweiten Runde „vergessen“ hatte, seine Scorekarte zu unterschreiben. „The Wild Thing“ lag nach einer 68 zum Auftakt im Greystone Golf & Country Club in Birmingham/Alabama durchaus gut im Rennen und nach vier Birdies auf seiner zweiten Runde bei Acht unter Par fürs Turnier, bevor er sich mit zwei Doppel-Bogeys auf seinen Löchern 16 und 18 den Tag ruinierte. Anschließend verlor er offenkundig trotz eines 16. Platzes, sieben Schläge hinter dem späteren Sieger Steve Stricker, und ungeachtet der noch zu spielenden 36 Loch die Geduld mit sich und dem Turnier.

Wette verloren: Ab zum US-Open-Qualifier

Sachen gibt’s: Stell dir vor, du verlierst eine Wette oder so was ähnliches und musst dich dann einer schier unmöglichen Aufgabe stellen. So geschehen bei einem Qualifier zur US Open in Kansas City/Missouri, wo sich mit John Eckert ein eher seltsamer Sportkamerad auf den Platz des Oakwood Country Club wagte. Eckert hatte im Fantasy Football verloren und sollte sich zur Strafe unter die Aspiranten für Brookline im Juni mischen. Das Ergebnis fiel entsprechend aus: 112 Schläge, 40 über Par, vier Schläge schlechter als der Vorletzte des Felds. Hier die Scorekarte:


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Scheffler „turnt“ demnächst auf YouTube

Klingende Münze: Das Green Jacket beginnt sich für Scottie Scheffler auszuzahlen. Der 25-jährige Masters-Sieger ist neuerdings Markenbotschafter für das Trainingssystem von GolfForever mit Fitness- und Warm-up-Geräten speziell für Golfer. Scheffler wird unter anderem in YouTube-Videos auftreten und auch den praktischen Einsatz der Tools vorführen. Über den finanziellen Wert des Deals wird wie üblich Stillschweigen bewahrt, und der ideelle Wert von Schefflers Augusta-National-Triumph ist ohnehin unbezahlbar.

Früh übt sich – auch in Sachen Temperament

Zum Schluss: Früh übt sich, wer mal ein richtiger Golfer werden will – auch in Sachen Temperamentsausbruch. Ob Frust, Wut und der eine oder andere Ausraster dazu gehören sollten, ist allerdings fraglich. Freilich: Wenn einem die Sergio Garcias oder Tyrrell Hattons dieses Golfwelt das vormachen, darf man sich über Nachahmer und ähnliche Attitüden beim Monatsbecher nicht wundern. Tja, dieses Spiel offenbart doch schnell den Charakter …


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