Grooves ist der englische Begriff für Rillen. Diese sind hauptverantwortlich für den Spin, den ein Schläger erzielt. Wichtig dafür ist, dass der Ball im Treffmoment lange am Schlägerblatt haftet, um möglichst viel Reibung zu erzeugen. Die Rillen greifen die äußerste Schale des Balles, wodurch eine Menge Spin entsteht. Deswegen liefern Bälle mit weicher Urethan-Beschichtung zum Beispiel deutlich mehr Drall als ein harter Range-Ball.
Es staubt, es spritz und das Divot fetzt durch die Luft - Grooves helfen den Kontakt aus dem Rough zu verbessern. (Foto: Getty)
Das Schlagen eines Balls aus dem Rough oder generell etwas höherem Rasen (kann auch auf dem Fairway passieren) kann unvorhersehbar sein, wenn sich viel Schmutz oder Rasen zwischen Schläger und Ball befindet. Rillen helfen enorm, diese Schläge vorhersehbarer zu machen, indem beim Schwung Wasser, Rasen und Schmutz vom Kontaktpunkt wegbewegt werden.
Rillen auf der Schlagfläche weisen Wasser und Schmutz, ähnlich wie Profil bei einem Autoreifen, ab. (Foto: Cleveland)
Um bei jedem Schläger die idealen Spin-Bedingungen zu liefern, werden die Grooves für gewöhnlich an die jeweiligen Wedges angepasst. Ein Gap Wedge, das überwiegend bei vollen Schlägen zum Einsatz kommt, hat engere und tiefere Rillen, die etwas weniger Spin ermöglichen. Zu viel des Rückwärtsdralls wäre für diesen Schläger nicht nützlich.
Für ein Lob-Wedge - hier kann es eigentlich nie genug Spin sein - sind breite und flachere Grooves der Usus. Diese liefern selbst bei kleinen Schwüngen, demnach ideal bei Chips oder Pitches, viel Spin. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungsprofile sind dementsprechend Änderungen in der Schläger- bzw. Groove-Beschaffenheit erwünscht und hilfreich.
Halten Sie Ihre Grooves sauber!
Nachdem Sie einen Schlag ausgeführt haben, sollten Sie sich immer die Zeit nehmen, den Schläger (egal welchen) kurz zu säubern, um die Rillen und die Schlagfläche gepflegt zu halten. Mit einem sauberen Schläger erzielen Sie deutlich mehr Spin, was bei Wedges nur von Vorteil sein kann. Nicht ohne Grund sieht man die Caddies auf den Profi-Touren, eifrig mit Handtuch und Schlägerbürsten die Rillen freirubbeln.
Vor einem Schlag mit einem Wedge sollten Sie immer die Grooves säubern. (Foto: Getty)
Immer beliebter ist der Trend der Micro-Grooves. Zwischen den eigentlichen Rillen werden weitere kleinere zusätzliche Grooves auf der Schlagfläche platziert. Dadurch wird der Effekt des Greifens der Schale nur verstärkt und der Spin steigt an. Die Hersteller haben bei dieser Thematik unterschiedliche Herangehensweisen. Ob ausgefallene Winkel, erhöhte Rillen oder unförmig gestaltete Grooves - der Kreativität wird und sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Neben dem Gedanken: „Höher, schneller, weiter“, der zugegebenermaßen sehr verlockend ist, sollten Sie immer aber besonders im kurzen Spiel mehr Wert auf die Konstanz legen. Natürlich macht es Spaß, wenn sie den Ball genau wie die Profis mit ein paar wenigen Metern Backspin zurückrollen lassen. Allerdings ist es deutlich sinnvoller, wenn jeder Ihrer Schläge das gleiche Ergebnis erzielt.
Spin ist gut, Spin hilft Ihnen beim Spielen rund um die Grüns. Viel besser ist es jedoch, wenn Sie Ihre Schläger konstant immer wieder abrufen können. Verlieren Sie daher nicht den Fokus auf das Wesentliche. Immer wieder nah an der Fahne zu liegen spart Ihnen Schläge. Nicht, wenn der Ball einige Meter zurückrollt, nachdem er aufschlägt.
