Claus Kobold ist seit 104 Tagen als neuer DGV-Präsident im Amt. Von seinem Vorgänger Hans-Joachim Nothelfer hat er viele Themen übernommen, darunter auch die Vorhaben zur Handicapreform ab 2016, bei denen es nun zu einer Einigung mit dem Europäischen Golf Verband (EGA) gekommen ist.
Nothelfer hatte im März 2014 erstmalig angekündigt, im Rahmen der turnusmäßigen Regularienanpassung 2016 (alle vier Jahre werden die Regularien überprüft und ggf. überarbeitet) das Handicapsystem reformieren zu wollen. Damals noch als "Lebenshandicap bis 18,5" kommuniziert, hat sich der Deutsche Golf Verband (DGV) mit dem Europäischen Golf Verband (EGA) nun auf eine Marschrichtung geeinigt:
Ab 2016: Keine Verschlechterung mehr bis Handicap 26,5
Demnach werden ab 2016 Handicaps in der Vorgabenklasse 5 (Handicap 26,5 bis 36,0) nicht mehr heraufgesetzt - wie bereits bei den Clubvorgaben von Handicap 37,0 bis 54,0 üblich. "Damit gibt es ab der Saison 2016 keine Heraufsetzung des Handicaps ab Handicap 26,5 aufwärts nach einzelnen vorgabenwirksamen Wettspiel- oder EDS-Runden mehr", kündigt der DGV an.
Grund für die Maßnahme sei, dass Spieler aus den höheren Vorgabenklassen laut Statistik seltener an vorgabenwirksamen Wettspielen teilnähmen. "Und gerade die Spieler mit höherem Handicap, bei denen das ambitionierte Wettkampfgolf nicht im Vordergrund steht, brauchen einfache Regularien", folgerte Alexander Klose, Vorstand der Abteilung Recht & Regularien beim DGV, bereits im Juni 2015 im Interview mit Golf Post.
"Ziel ist es, rein freizeitorientierte Golfspieler von einer Vielzahl der komplexen Handicap-Regularien, die sich bisher vermehrt am sportlichen, wettkampforientierten Vielspieler ausrichten, zu befreien", so Klose, und gleichzeitig die genaue Anpassung des Handicaps für den wettkampforientierten Spieler (Handicap 26,4 oder darunter) beizubehalten.
Die neue Regelung des vorgabewirksamen Spiels ohne rundengenaue Anpassungen bis Handicap 26,5 betrifft rund zwei Drittel der Golferinnen und Golfer.
CBA entfällt ersatzlos
Das Computed Buffer Adjustment (CBA) oder auch die Pufferzonenanpassung wird ab 2016 ersatzlos gestrichen. Laut DGV ist der Grund, dass bereits aktuell in über 40 Prozent der vorgabewirksamen Runden keine Pufferzonenanpassung kalkuliert werden können - etwa bei 9-Loch-Turnieren oder EDS-Runden. Zudem habe die EGA eine neue Berechnungsformel erstellt, die künftig noch weniger Anwendung des CBA erwarten lasse, weshalb sich der DGV nun für die Abschaffung entschieden hat. "Jeder Turnierteilnehmer kann nun selbst die Vorgabenfortschreibung berechnen, ohne auf die Auswertung aller Spielergebnisse warten zu müssen", so der Verband.
"Aktiv"-Kennzeichnung wird abgeschafft
Mindestens drei vorgabewirksame Ergebnisse aus dem laufenden oder vier vorgabewirksame Ergebnisse aus dem Vorjahr brauchten Golfspieler bisher, damit das Handicap auf dem DGV-Ausweis als "aktiv" gekennzeichnet wurde. Diese Kennzeichnung entfällt ab 2016, weil die vorgabewirksamen Turniere nicht die "tatsächliche Aktivität" eines Golfspielers abbilden. Clubsekretariate können aber auch künftig Spieler von der Preiswertung ausschließen, wenn diese kein "belastbares Handicap" aus mehreren Turnierteilnahmen vorweisen können.
EDS-Runden künftig auch auf fremden Golfplätzen
EDS-Runden, also private, vorgabewirksame Runden, werden ab 2016 auf allen Golfanlagen möglich sein, die dem DGV angeschlossen sind. Bisher waren sie nur auf dem Heimatplatz möglich. Grund für die Änderung ist das Ziel, insgesamt zu mehr vorgabewirksamen Runden zu kommen. Nach wie vor müssen sie jedoch vor dem Start der Runde im Clubsekretariat angemeldet werden.
Platzreife nicht mehr gleich Handicap 54
Ab 2016 gilt für Absolventen der Platzreife: Das Handicap 54 wird nicht mehr automatisch mit dem Bestehen der Platzreife erlangt, stattdessen steht nach der Platzreifeprüfung zunächst der Vermerk "PR" auf dem DGV-Ausweis. Das erste Handicap von 54 oder niedriger muss künftig erst noch mit der nötigen Stableford-Nettopunktzahl erspielt werden. Grund ist, dass die EGA die Vorgabenklasse 6 mit dem Handicap 54 ab 2016 als eigenständige Vorgabenklasse anerkannt hat, d.h. es ist keine reine "Clubvorgabe" mehr und muss deshalb regulär erspielt werden.
Eine HCP Reform ohne die international als schwachsinnig angesehene Vorgabeklasse -37 bis -54 abzuschaffen – ist keine Reform. Und die neue Regelung „Platzreife ist nicht mehr gleich HCP -54“ kann auch nur kranken Golfbürokratenhirnen entspringen.
Vom „Spirit of the Game“ haben diese Funktionäre wirklich keine Ahnung !
lasst das interview beim nächsten mal einen journalisten führen … keine chance genutzt da mal kritisch nachzufragen, stattdessen dem präsi eine bühne gegeben .. sowas wollen wir doch gar nicht sehen
…… leider auch hier keine Ausnahme 🙁
Funktionäre bemühen sich unter Einsatz all ihrer Kräfte sich entweder ein Denk- oder ein Mahnmal zu setzen.
Koste es was es wolle, wie unsinnig auch vieles ist. Hauptsache AKTION !!!!
Welcher Teufel treibt den DGV, dass nun auch noch das international wenig gebräuchliche HCP 54 vorgabenwirksam erspielt werden muss? Will man damit einen zu großen Zulauf zum Golfsport drosseln? Oder die Golfwelt vor nicht wettkampforientierten Golfern bewahren? Dies mag einigen Golfern gefallen, dient aber nicht den Betreibern von Golfanlagen, also den Mitgliedern des DGV.
Für die nächsten Interviews mit dem Präsidenten empfehle ich ein Treffen auf einem Golfplatz mit weniger Fluglärm. Schön ruhig und doch zentral in der Bundesrepublik ist es z.B. in Oberaula!
Auch meine Meinung,
ich preise immer Golf als ruhigen, angenehmen Sport.
Eins ist klar, den Platz werde ich NIE spielen.
In Deutschland braucht man keinen neuen Verband, es reicht Alexander Klose im DGV seines Amtes zu entheben und dem Spirit of the Game im Golfsport zu folgen.
Der DGV kann sich drehen wie er will,ein Bruttoergebnis oder ein Nettoergebnis zu ermitteln ohne Berücksichtigung von Tara( Hcp) ist schlicht unmöglich.
Um auf den Pfad der Tugend zurück zu kommen,bedarf es lediglich einer E-Mail an alle Golfclubs,man muss nur wollen…
Was soll das? Um mehr Spieler zu einem Turnier zu bewegen hätte man nur die Pufferzone vergrößern müssen. Was für ein Unsinn ein Lebenshandicap…..
Das man jetzt überall EDS Runden spielen kann wird die Fernmitgliedschafter erfreuen
Ob nun Änderungen oder nicht. Golf bleibt einfach den Besserverdienenden vorbehalten. Ich habe bis vor fünf Jahren selber gespielt, sogar mit einem akzeptablen Handycap. Dann kam der wirtschaftliche Einbruch. Heute kann ich es mir nicht mal mehr Leisten, überhaupt ne Runde zu spielen. Es waren Schöne Zeiten aber wohl nie wieder erreichbar. Clubs nicht ohne Auto erreichbar und selbst auf öffentlichen Plätzen ist die Runde kaum bezahlbar.
Vielleicht sollte man einen neuen Verband Gründen ?! Bislang haben alle neuen Verordnungen und Regularien nicht zum Anstieg neuer golfeinsteiger beigetragen. Es ist schade das alles nur von Funktionären bestimmt wird. Golf wird in Deutschland so kein Volkssport
Sehr geehrter Herr Schock,
da Sie sich offenbar so gut auskennen, bitte ich Sie, mir kurz zu sagen wie viele Golf-Neueinsteiger wir jeweils in den Jahren 2012, 2013 und 2014 hatten.
Danke