Eine Klage gegen Jack Nicklaus wurde beim Obersten Gerichtshof des Staates New York eingereicht. Gegenstand der Klage ist ein Vertragsbruch mit Nicklaus Companies, sowie eine "unerlaubte Einmischung und eine Verletzung der Treuepflicht", berichtet Sports Illustrated.
Klage: "Jack Nicklaus vor sich selbst gerettet"
Der Klage zufolge wurden Nicklaus 2007 145 Millionen Dollar gezahlt, um Nicklaus Companies exklusive Dienstleistungen und Eigentum zur Verfügung zu stellen. Dies habe er im Laufe der Zeit nicht eingehalten oder habe sogar direkt gegen das Unternehmen gearbeitet. Im Detail geht es dabei um drei konkrete Fälle, die als Verstöße von Nicklaus angeführt werden:
Erstens die Entgegennahme einer beträchtlichen Barzahlung für die Werbung für die Soudal Open 2022, die vor kurzem auf der DP World Tour in Belgien ausgetragen wurde, zweitens unrechtmäßiges Verhalten im Zusammenhang mit einem Videospiel, das zusammen mit dem Masters und der PGA Tour entwickelt wurde, und schließlich unrechtmäßiges Verhalten im Zusammenhang mit den Verhandlungen mit dem PIF Saudi Investment Fund. Erst vor kurzen hatte Nicklaus erzählt, dass ihm 100 Millionen Dollar für die Teilnahme an der neuen LIV Golf Invitational Series geboten worden waren.
"Zum Glück für Nicklaus Companies - und Herrn Nicklaus - war das Unternehmen schließlich in der Lage, Herrn Nicklaus davon zu überzeugen, ein Geschäft für die Unterstützung der von Saudi-Arabien unterstützten Liga nicht weiter zu verfolgen", heißt es in einem Teil der Klage. "Das Unternehmen hat Herrn Nicklaus im Wesentlichen vor sich selbst gerettet, indem es ihn aus einem umstrittenen Projekt herausgeholt hat, das nicht nur sein Vermächtnis und seinen Ruf hätte beschädigen können, sondern auch den Namen, die Marken und das Geschäft der Nicklaus Companies schwer geschädigt hätte." Der Schaden, der hätte entstehen können, ließe sich unter anderem angesichts der negativen Berichterstattung über Phil Mickelson erahnen.
Nicklaus gab über seine Organisation folgende Erklärung ab: "Die von Howard Milstein (Vorstandsvorsitzender von Nicklaus Companies, Anm. d. Red.) aufgestellten Behauptungen sind unwahr", sagte Nicklaus in der Erklärung. "Unsere Beziehung war bestenfalls schwierig. Ich habe wenig Zweifel am Ausgang des Verfahrens, aber ich habe nicht die Absicht, daraus ein öffentliches Spektakel zu machen, wenn es sich vermeiden lässt."
Auch Nicklaus Companies veröffentlichte ein Statement, nachdem Sports Illustrated über die Klage berichtete:
"Wir haben große Bewunderung und enormen Respekt für Jack und sein Erbe und haben alles versucht, diesen Schritt zu vermeiden. Wir bitten das Gericht, die rechtlichen Verantwortlichkeiten der Parteien zu klären, damit es in Zukunft keine Verwirrung oder Missverständnisse gibt", heißt es in der Erklärung. "Wir sind traurig, in eine Situation geraten zu sein, die nun das Eingreifen eines Gerichts erfordert, aber wir haben eine Verantwortung gegenüber Nicklaus Companies und seinen Mitarbeitern sowie gegenüber unseren Kunden und Partnern, um sicherzustellen, dass nichts den laufenden Geschäftsbetrieb des Unternehmens stört. Wir sind zuversichtlich, dass wir die Angelegenheit gemeinsam schnell und einvernehmlich lösen können."