Der erste Tag der Johnnie Walker Championship war ein glücklicher für den deutschsprachigen Raum. Österreicher Bernd Wiesberger (-7) teilt sich den ersten Platz mit Ricardo Gonzalez und auch der deutsche Rookie Moritz Lampert (-2/T40) legte einen tollen Start hin. Nur bei Maximilian Kieffer (+2/T120) wollte der Funke in der ersten Runde noch nicht so recht überspringen.
Wiesberger und Gonzalez teilen sich die Führung
Bereits vormittags hängte Bernd Wiesberger die Messlatte für alle folgenden Spieler hoch, indem er eine bogeyfreie 65 und damit ganze sieben Schläge unter Par spielte."Ich kam hierher mit dem Gefühl, dass ich den Golfkurs mag, das Wetter mag, unter diesen kühlen Bedingungen zu spielen, ich denke, das passt zu mir. Ich bin sehr entspannt - ich hatte sie letzte Woche frei, ging also ganz frisch in dieses Turnier und das hat mir geholfen", sagte er 27-Jährige nach der Runde. Zuletzt hatte Wiesberger bei der PGA Championship den Cut verpasst, da käme ihm ein Sieg so kurz vor Saisonende recht.
Der Burgenländer ist aber nach Tag eins nicht der einzige heiße Anwärter auf die Trophäe bei der Johnnie Walker Championship: Er muss sich den ersten Rang mit dem Argentinier Ricardo Gonzalez teilen. Dieser ist Urgestein auf der Tour, konnte aber in dieser Saison noch keinen Sieg verbuchen. Sein letztes European-Tour-Turnier war die Scottish Open, hier belegte er einen geteilten 17. Platz.
Die lauernden Dritten
Wiesberger und Gonzalez sitzt mit nur einem Schlag Abstand eine ganze Reihe Drittplatzierter im Nacken, unter anderem Ignacio Garrido (-6). Der Spanier zeigte mit seiner Auftaktrunde, dass er zu seiner alten Form zurückgefunden hat, nachdem ihm monatelang eine Infektion mit Pfeifferschem Drüsenfieber auf dem Golfplatz schwer zu schaffen machte.
Vor zehn Jahren gewann der 41-Jährige die PGA Championship, diese Saison allerdings schwebt er sogar in Gefahr, seine Tourkarte zu verlieren, denn er befindet sich nur auf Rang 144 im Race to Dubai, während lediglich die ersten 110 erneut eine Karte für die European Tour erhalten. Er habe nach der Diagnose eine Pause machen sollen, sagte er selbst vor dem Turnier. "Letztendlich habe ich mich nach der Scottish Open entschieden, mir solange freizunehmen, wie ich brauchte und nun fühle ich mich stark, weil ich mich vorher so lange so schwach gefühlt habe."
Offensichtlich trägt die Ruhepause Früchte, denn Garrido spielte mit sieben Birdies und nur einem Schlagverlust eine fantastische Runde. Auf dem dritten Platz leisten ihm mit ähnlich guten Runden Australier Brett Rumford, Thailänder Thongchai Jaidee sowie ein englisches Trio Gesellschaft, bestehend aus Ross Fisher, Mark Foster und Oliver Fisher.
Rookie Lampert mit starker 70
Moritz Lampert, der in Gleneagles erstmalig mit neuem Caddie unterwegs ist und den Platz bereits von seiner Teilnahme am Junior Ryder Cup 2010 kennt, begann seine Runde mit drei Birdies auf den ersten neun Löchern. Zwei davon schaffte er sogar an den Löchern vier und sechs, die bei der Modifizierung der Anlage für den Ryder Cup 2014 erschwert wurden.
Auf den hinteren neun Löchern spielte er konstant Par, nur ein kleiner Ausreißer in Gestalt eines Bogeys milderte sein Ergebnis ein wenig ab und brachte ihm letztlich vorerst den geteilten 40. Platz ein.
Kieffer mit glückloser Achterbahnfahrt
Maximilian Kieffers (+2/T120) Runde begann bereits wenig vielversprechend: Mit zwei Bogeys auf den ersten neun Löchern startete er in den ersten Turniertag. Allerdings ließ ein Eagle an der 16 auf Besserung hoffen, die beiden folgenden Birdies auf der Front Nine katapultierten ihm im Teilnehmerfeld wieder aufwärts. Dann folgten drei Fauxpas, die morgen einen erbitterten Kampf um den Cut nötig machen werden: Ein Doppelbogey und zwei Bogeys auf den letzten drei Löchern.
Kieffer sagte später: "Eigentlich habe ich mich heute ganz wohl auf dem Platz gefühlt, doch das Finish war unterirdisch. So etwas darf einfach nicht passieren. Morgen heißt es deshalb konzentriert in die zweite Runde gehen und versuchen, den heutigen Schaden zu beheben."
Die traurigen Schotten bei der Johnnie Walker Championship
Das internationale Führungsfeld scheint mit den typisch schottischen Bedingungen wesentlich besser zurechtzukommen als die eigenen Landsleute. Kein einziger der 25 Lokalmatadore schaffte es in die Top 20 - nicht mal der Titelverteidiger Paul Lawrie (-2/T40), dessen Leistung trotz seines Birdiefinish für einen Golfer mit seiner Erfahrung eher durchwachsen war. Die beste Figur machten Richie Ramsay, Craig Lee und Chris Doak, die alle mit drei Schlägen unter Par auf dem geteilten 25. Platz liegen.
Hier geht's zum Leaderboard!