Diskrepanz: Was hat Jordan Spieth in den vergangenen Jahren nicht alles auf den Grüns „gestopft“; es war auch der magische Touch mit dem kurzen Schläger, dem der dreifache Majorsieger seine Erfolge verdankte. Doch dieses Gefühl ist dem Texaner ziemlich abhanden gekommen. Mittlerweile lässt ihn der Putter mit ebensolcher Regelmäßigkeit im Stich, Spieth verpasst vor allem aus kurzer Distanz eine „alarmierende Menge“ („Golf Digest“) scheinbar todsicherer Putts. Schon bei der Players Championship musste er auf dem 72. Grün aus anderthalb Metern Entfernung zum Loch den Ball drei Mal anstupsen. Und jetzt bei der AT&T Byron Nelson versemmelte er am Freitag auf Loch 15 aus 40 Zentimetern das Par und beendete die Runde ebenfalls mit einem Putt zum Haare raufen.
It can happen to anyone. pic.twitter.com/PhiEoXg32w
— PGA TOUR (@PGATOUR) 18. Mai 2018
After four straight birdies ...
This.
What a peculiar day for Jordan Spieth. pic.twitter.com/dHNCIiubrc
— PGA TOUR (@PGATOUR) 18. Mai 2018
Auch wenn Spieth trotz zweier derartiger Patzer noch eine 66 spielte: Seine Putt-Statistiken sind verheerend. Der „Golden Boy“ ist in dieser Saison die Nummer 202 der PGA Tour aus drei Fuß (90 Zentimeter), 191. aus vier Fuß (1,2 Meter) und im Ranking der besten Putter bloß auf Platz 200 sowie 183. im Wert fürs „Strokes-gained/Putting“. Und das bei einem, der in drei der letzten vier Spielzeiten stets in den Top-20 rangierte. „Ich habe nach meiner Einschätzung besser gespielt, als das Ergebnis aussagt“, bilanzierte Spieth seinen geteilten 21. Platz. „Ich habe offensichtlich etwas Probleme, die Grüns zu lesen, aber mein Spiel ist in guter Verfassung und ich bin nach wie vor zuversichtlich.“ Seine gute Laune demonstrierte der 24-Jährige vor dem Turnier bei einer Golf-Clinic, als er zur Begeisterung des Publikums den „Marshmallow-Trick“ demonstrierte:
Wise gewinnt mit beeindruckenden Statistiken
Neuer Golf-Stern: Nach vielversprechenden Auftritten in jüngster Vergangenheit hat Aaron Wise mit dem AT&T Byron Nelson in Texas beim 18. Start als Mitglied der PGA Tour sein erstes Erstliga-Event gewonnen. Beeindruckender noch als die sieben Birdies zur finalen 65er Runde auf dem neuen, extrem schwierigen Platz von Trinity Forest sind die Statistiken des 21-jährigen gebürtigen Südafrikaners mit US-Staatsbürgerschaft für alle vier Turniertage; Sein Ausrüster Callaway hat sie freundlicherweise per Tweet aufgelistet, siehe unten. Wise ließ schon am College erkennen, was in ihm steckt: 2016 gewann er mit dem Team der Universität von Oregon den NCAA-Divisions-Titel und war überdies in dem Jahr auch der NCAA-Champion. Das „AT&T Byron Nelson“ ist sein insgesamt dritter Titel als Golfprofessional, in der vierstündigen Regenpause impfte ihm seine Mutter Selbstvertrauen und Ruhe ein: „Sie hat mit mir im Hotel darüber gesprochen, was ein Sieg oder ein zweiten Platz für mich bedeuten würden. Darüber zu sprechen, hat mich ziemlich entspannt.“
Jailbreakthrough ?
Mind boggling stats for Aaron Wise this week:
— 50/56 Fairways
— 66/72 GIR
— 402 yards: Longest Drive
— 2nd in Strokes Gained: Off The Tee
— 1st in Strokes Gained: Approach To Green pic.twitter.com/I24yJrjYVs— Callaway Golf (@CallawayGolf) 21. Mai 2018
Woods: „Nicht mehr weit vom Siegen entfernt“
Reif: Tiger Woods macht kein Hehl daraus, dass die teilweise vielversprechenden Resultat seiner jüngsten Comeback-Vergangenheit nur der Anfang weiterer Großtaten des 14-fachen Majorsiegers sein sollen. „Ich bin nicht mehr allzu weit davon entfernt, wieder zu gewinnen“, hat der 42-Jährige nach seinem Platz T11 bei der Players Championship laut PGA Tour gesagt. „Jetzt schon an diesem Punkt zu sein, hätte ich zu Beginn des Jahres niemals erwartet.“ Bestätigung kam auch von einstigen Tour-Rivalen Tom Lehman: „Er wirkt wie der alte Tiger!“ Beim „Tiger Jam“ dann ließ Woods auf dem Shadow Creek Golf Course weitere Beispiele seiner wiedererlangten Golfstärke folgen, als er unter anderem den Long-Drive-Spezialisten Troy Mullins herausforderte:
Basketball-Star Curry inszeniert Turnier
Gastgeber in spe: Die Spatzen pfeifen es in den USA von den Dächern, dass Basketball-Superstar Stephen Curry im Herbst 2019 als Gastgeber eines Profi-Turniers der PGA Tour fungieren wird. Der TV-Sender „ESPN“ berichtet, dass „Vertreter von Currys Vermarktungsagentur Octagon und die PGA Tour am Abschluss eines entsprechenden Deals arbeiten“. Es geht auch um die Vermarktung durch die Agentur, um Marketing und Sponsorenverträge. Spekulationen wollen wissen, dass der golfverrückte Point Guard der Golden State Warriors die Safeway Open „übernehmen“ und seine Curry-Familienstiftung sich zudem um die obligatorischen Benefiz-Aspekte des Turniers kümmern wird.
Konfusion um disqualifizierte Highschool-Golfer
Verwirrspiel statt klarer Regelung: Zwölf Nachwuchs-Golfer wurden beim „Oregon High School State Tournament“ im Quail Valley Golf Course in Banks/Oregon disqualifiziert, weil sie auf Loch 13 von Rot abgeschlagen und damit die falsche Tee-Box benutzt hatten. So weit, so gut. Mittlerweile freilich hat sich herausgestellt, dass die Spieler offenbar von einem Offiziellen falsch instruiert worden waren. Sie hatten moniert, dass der eigentlich vorgesehene blaue Abschlag um mehr als 36 Meter weiter hinten lag, als die auf der Scorekarte ausgewiesenen 152 Meter. „Es scheint, als würden wir heute von hier spielen“, soll daraufhin ein Offizieller des Golfverbands von Oregon mehrere Flights fälschlich auf die roten Abschläge geschickt haben. Anschließend freilich wollte dieser davon nichts mehr wissen.
Die Disqualifikationen blieben ohnehin bestehen: „Sie haben nicht den vorgesehenen Platz gespielt, auch wenn das unglücklich zustande gekommen ist und die Turnierleitung schlecht war. Aber Fehler passieren halt“, sagte Missy Jones von der USGA. Die Aktiven fühlen sich naturgemäß ziemlich verschaukelt: „Zum Wesen des Sports gehört, dass junge Menschen Tugenden fürs Leben wie Verlässlichkeit und Verantwortung lernen“, sagt Bart Valentine, Sportdirektor der Columbia Christian Highschool. „Ich wünschte das gleiche von den Erwachsenen sagen zu können, die dieses Turnier verantworten.“
Poulter fährt Porsche
Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Ian Poulter ist ein Auto-Aficionado, das ist ebenso bekannt wie seine Ferrari-Sammlung, die der 42-jährige Engländer immer wieder gern in Szene setzt. Jetzt hat „Poults‘“ Fuhrpark Zuwachs bekommen, der Golfstar beschenkte sich mit einem Porsche GT-3 (die Preisskala beginnt bei 152.000 Euro) und feierte das Ereignis gewohnt euphorisch in seinen diversen Social-Media-Kanälen:
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Anti-Trump-Aktion: Schusswechsel in Doral
Bewaffneter Protest: Ein Donald-Trump-Gegner hat sich am vergangenen Freitag im Trump National Doral Golf Club nahe Miami einen Schusswechsel mit der Polizei geliefert. Der Mann hatte die Lobby der Anlage betreten, eine amerikanische Fahne auf dem Counter ausgebreitet, Parolen gegen den US-Präsidenten gerufen und in die Decke geschossen. Als die Polizei daraufhin mit fünf Mann eintraf, eröffnete er das Feuer auf die Beamten, die anschließend von einer Art „Hinterhalt“ sprachen. Bei dem Vorfall brach sich ein Polizist den Arm, der Täter erlitt eine Schussverletzung und wurde als Jonathan Oddi (42) aus Doral identifiziert. Die gesamte Golfanlage war für viele Stunden großräumig abgesperrt, auch der US-Secret-Service und das FBI waren alarmiert.
Koks in den Schlägerschäften
Hohlraum-Nutzung: Auf dem Flughafen der australischen Stadt Perth wurde ein Drogenschmuggler verhaftet. Diese Meldung schafft es hierher, weil der 55-jährige Mann ein Kilo Kokain in den Schäften seiner Golfschläger versteckt hatte. Er war der Polizei aufgefallen, weil er beim Halten der Schläger „seltsam handelte“. Was jetzt aber nicht bedeutet, dass jeder Koks transportiert, der auf dem Platz beim Umgang mit seinem Golfbesteck merkwürdige Bewegungen macht – so wie dieser Sportsfreund zum Beispiel:
„Blowin‘ in the Wind“
Zum Schluss: „Blowin‘ in the Wind“ heißt die Devise für diesen Golfer im ikonischen Resort Bandon Dunes an der Küste von Oregon. Russell Grove spielt die Par-3-Elf auf dem Pacific-Dunes-Kurs und hält für die Distanz von knapp 120 Metern mit dem Driver voll aufs Meer. Den Rest erledigt der Sturm…