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Panorama

Kommentar: Der richtige Golfball? Eine schwere Wahl

06. Okt. 2012 von Gastautor: Stephan Rösner in Berlin, Deutschland

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Welcher Ball darf es denn sein? (foto: getty)

"Der vom Golfspieler gespielte Ball muss den Spezifikationen in Anhang III über Höchstgewicht, Mindestgröße, Symmetrie der Kugelform, Anfangsgeschwindigkeit und Flugweite unter festgesetzten Testbedingungen entsprechen", so besagt es Regel 5-1. Damit der moderne Ball diesen Anforderungen genüge tut, darf er nicht größer sein wie 42,67 Millimeter und nicht schwerer sein wie 45,93 Gramm. Aber wie fing alles mal an?

Vom Stein zum "Featherie-Ball"

Irgendwann hat irgendein Urzeitmensch mit seiner Keule gegen einen Stein geschlagen. Golf oder ein schon lange vergessener Vorläufer des Spieles waren somit geboren. Der Neandertaler nannte den durchs spielen rundlich gewordenen Stein Ball. Im Laufe der Zeit, entwickelten Menschen aller Rassen einen erstaunlichen Einfallsreichtum, wenn es darum ging mehr oder weniger sinnvolle Materialien für Bälle zu entwickeln. Kaum eine Pflanze oder Tier dass in der Entwicklungsgeschichte des Balles nicht schon mal zur Produktion genutzt wurde. Der erste einigermaßen funktionstüchtige Ball für ein Spiel, was nach Golf aussah, war wohl eine geschnitzte Holzkugel. Zusammen mit einem Holzschläger war auch dies sicher schon ein faszinierender Sport. Irgendwann, so erzählen uns die Bücher, hat ein "alter" Römer gekochte Federn in ein kleines, von innen vernähtes Ledersäckchen gestopft. Er presste das Säckchen in eine runde Form und wartete bis die Federn trocken waren. Fertig war der erste "Featherie-Ball". Man schnitzt sich Bälle oder stopft wo kein Geflügel zur Hand war, den Featherie sogar mit Haaren aus. Auch als irgendwelche holländische Schotten das Golfen entwickelten, benötigten sie Bälle. Auch sie standen vor dem Problem, dass der besser fliegende Featherie sehr empfindlich und aufwendig in der Herstellung war. Eine Tatsache, die das Spiel irgendwann für die Reichen auf der Erdkugel interessant machte.

Die Wende mit dem Gutta-Percha-Ball

Im Jahr 1848 kam die große Wende. Der Gutta-Percha-Ball eroberte die Golfplätze dieser Welt. Er war der erste Ball, der industriell herstellbar, in großen Stückzahlen, produziert werden konnte. Er war aus einem kautschukartigen Material gefertigt und sorgte auf Grund seiner Härte, für einige Veränderungen im Golfschlägerbau. Auch der Golfschwung musste sich dem neuen Ball unterwerfen. Der an sich flacher fliegende Ball veranlasste die Golfwelt steiler zu schwingen, mit all seinen Konsequenzen au den Rest des Schwunges. Fünfzig Jahre lang versuchte man den Gutty zu verbessern, bis Coburn Haskell auf die geniale Idee kam einen Gummifaden um einen festen Kern zu wickeln und mit einer Gutta-Percha Schale zu versehen. Der Haskellball veränderte das Spiel ein weiteres mal, zu dem was wir heute Golf nennen. Er flog höher und an die dreißig Meter weiter als der Gutty. Bei schlechter getroffenen Bällen reduzierte sich der Schlagwiderstand beträchtlich. Durch den höher fliegenden Ball entwickelte sich auch der Golfschwung wieder zu einer flacheren Schwungebene. Die Griffe mussten nun nicht mehr so dick umwickelt werden und ließen die Schläger graziler wirken. Harry Vardon konnte endlich so greifen wie es ihn später berühmt machen würde.

Hat einige Bälle verschluckt - Lake Kadijah auf dem Gelände des Medinah Golf& Country Clubs.

Auch Lakebälle eine Option

Aber wollen wir mal lieber im Jetzt und Heute bleiben. Wenn man mit dem Golf startet, dann ist es eigentlich egal mit welchen Golfbällen man auf den Platz geht. Da kann man tatsächlich auf den Preis schauen. Auch kann man Lakebälle kaufen. Dabei handelt es sich um bereits gespielte Bälle, die z.B. im Wasser landen. Diese werden gereinigt und in verschiedenen „Klassen“ nach der Aufbereitung verkauft. Wenn man dann irgendwann den nächsten Schritt macht und die Schläge gezielter auf dem Fairway bleiben, dann sollte man sich einen Ball, der zu einem passt, suchen. Dabei sollte man eher auf einen Ball setzten, der einem beim Spiel auf´s Grün und beim Putten liegt. Ob dieser dann zwei oder drei Schichten hat, das ist in diesem „Stadium“ egal. Ich spüre da keinen Unterschied, muss aber dazu sagen, dass mein Hcp mit -37 wahrscheinlich noch eher im Anfängerbereich liegt. Am Besten ist es einfach drei bis vier Ballsorten, 2 oder 3 Piece, mal auf der Runde auszuprobieren. Ich selbst habe eine ganze Zeit mit Titleist NXT Tour Lakeballs gespielt und war damit sehr zufrieden. Im ersten Schritt hatte ich mir gemischte Titleist Lakeballs gekauft und dann hat sich relativ schnell der NXT herauskristallisiert. Dort bin ich dann erst mal über Monate geblieben und habe mit Lakeballs bestimmt zehn Turniere gespielt. Irgendwann kam dann der Wunsch auch mal mit neuen Bällen zu spielen und da ich doch immer noch das eine oder andere Wasserhindernis und Rough treffe, will ich eigentlich nicht so viel Geld ausgeben. Auf der Suche nach einer Alternative zu Lakeballs bin ich auf das interessante Angebot von Flake gestoßen. Durch das interessante Vertriebskonzept, kann Flake die Bälle relativ günstig anbieten. Ich habe dann mal den 2 Piece und 3 Piece Ball ausprobiert und werde wohl die nächsten Monate den 2-Piece Ball nutzten. Aber es ist eigentlich egal welchen Hersteller man bevorzugt, man muss genauso wie bei den Schlägern ein gutes Gefühl beim Spiel haben.

Und da gibt es ja noch die Oberfläche auf dem Ball – die Dimples. In den frühen Tagen des Golfspiels waren Golfbälle glatt. Bald jedoch bemerkten die Spieler dass ihre Bälle weiter fliegen, je älter und zerklüfteter sie werden. Nach einer Weile brachten die Spieler neuen Bälle jene äußere Merkmale bei, die eigentlich erst der regelmäßige Spielgebrauch hervorbrachte. Schließlich reagierten auch die Hersteller und statteten die Oberfläche ihrer Bälle mit mehr oder weniger regelmäßigen Vertiefungen aus. Die Dimples auf Golfbällen waren geboren und sind bis heute nicht mehr verschwunden.

Also ich freue mich über Eure Kommentare und Eure Erfahrungen mit neuen und gebrauchten Golfbällen. Bis dahin,

Euer Stephan

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Der Beitrag ist ein Meinungsbeitrag von unserem Gastautor Stefan Rösner und gibt seinen Standpunkt in der Diskussion um den richtigen Golfball wieder. Die geäußerte Meinung muss nicht der der Redaktion entsprechen. Wir behalten uns vor, eingereichte Beiträge sinnwahrend zu kürzen.

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