Der Moving Day des Omega European Masters begann unkonventionell - nämlich mit dem Ende der zweiten Runde. Wegen einer Wetterunterbrechung hatten einige Spieler ihre gestrigen Runden nicht mehr beenden können und mussten die letzten Löcher samstags bewältigen, bevor der Beginn der dritten Runde eingeläutet werden konnte. Während Moritz Lampert auf diese Weise verspätet den Cut verpasste, konnten die anderen drei Deutschen im Feld ungerührt fortfahren. Max Kieffer gelang es, mit einer ansehnlichen dritten Runde zu glänzen, Florian Fritschs Turniertag verlief hingegen eher unspektakulär und der von Marcel Siem unglücklich. In Führung liegen nach dem dritten Turniertag die beiden Engländer Danny Willett und Matthew Fitzpatrick -12.
Danny Willett und Matthew Fitzpatrick teilen Führung
Danny Willett, der bei der British Open in der vergangenen Woche erst geteilter Sechster geworden war, war von der Spitzenposition aus in den Finaltag gestartet. Seine zweite Runde hatte der Engländer bereits am Freitag beendet und seine Führung nicht nur über Nacht, sondern bis zum Beginn der dritten Runde behalten. Die allerdings verlief zunächst entgegen der Erwartungen des 27-Jährigen. Statt Schlaggewinnen hagelte es hauptsächlich -verluste, nach 14 Löchern standen vier Bogeys und ein Doppelbogey nur drei Birdies gegenüber. Dann allerdings wendete sich das Blatt - mit einem Eagle-Putt aus etwa neun Metern Entfernung, der ihn zurück an die Spitze brachte.
71 for @Danny_Willett, who thanks to this eagle takes a share of a 2-shot lead with Fitzpatrick into Sunday #oem2015 https://t.co/9dZE6B7DhG
— The European Tour (@EuropeanTour) 25. Juli 2015
Unterdessen gesellte sich sein Landsmann Matthew Fitzpatrick zu ihm auf Position eins im Tableau. Der 20-Jährige, der erst im vergangenen Jahr ins Profilager übergewechselt war, feuerte eine 64er Runde in Ergänzung an seine gestrige 65 und seine 69 zum Auftakt. Dreimal platzierte sich der junge Engländer in der Laufenden Saison bis jetzt bereits in den Top Ten, nun scheint der erste Sieg in greifbarer Nähe. Er und Willett liegen vor dem Finaltag bei zwölf Schlägen unter Par mit zwei Schlägen vor dem Franzosen Raphael Jacquelin in Führung.
Ein Amateur in den Top 15
Von sich reden machte schon seit den beiden vorangegangenen Turniertag einer, den es bis dato noch nicht von den Amateuren zu den Profis gezogen hat. Marcus Kinhult, 19 Jahre jung, hatte sein Können bisher nur beim Nordea Masters im Vergleich mit der internationalen Golfelite austesten können, aber das bereits sehr erfolgreich - einmal hatte er den geteilten 33., einmal den geteilten 21. Platz belegt. Diesmal allerdings scheint der junge Schwede es auf eine Topplatzierung abgesehen zu haben. In den ersten beiden Runden hatte er bereits eine 65 und eine 66 notiert, heute strauchelte er ein wenig, spielte an den Löchern 10 bis 13 vier Bogeys hintereinander. Trotzdem schaffte er es, sein Spiel bis auf einen Ausrutscher am letzten Loch zusammenzuhalten, der ihn gleich drei Schläge kostete. Damit liegt er trotzdem immerhin noch bei -6 auf T11, mit guten Chancen am Finaltag noch Plätze gutzumachen. Bereits bei der British Open in der vergangenen Woche hatten einige Amateure ausnehmend gute Auftritte hingelegt und so manchen Profi das Fürchten gelehrt.
Max Kieffer springt in die Top 20
Der einzige Deutsche, dem es heute gelang unter Par zu bleiben, war Max Kieffer. Der 25-Jährige leistete sich lediglich am ersten Loch eine Schlagverlust, danach wich er einzig mit Birdies vom Par ab. Vier waren es am Ende an der Zahl, sodass der Rheinländer am Ende des Tages seine zweite 67er Runde infolge unterzeichnen konnte. Mit fünf Schlägen insgesamt fünf Schlägen unter Par liegt der Youngster, der in der laufenden Saison noch kein einziges Mal den Cut verpasste, auf dem geteilten 16. Platz - nur zwei Schläge von den Top Ten entfernt.
Florian Fritsch solide, Marcel Siem gücklos
An seine gestrige 66er Runde schaffte es Florian Fritsch zwar im Laufe des dritten Turniertages nicht mehr heran, aber eine konstante Vorstellung lieferte der 29-Jährige immerhin. Jedes ärgerliche Bogey und sogar ein Doppelbogey an der 13 wusste er mit entsprechenden Schlaggewinnen auszugleichen, sodass er schließlich wie bereits zum Auftakt eine 70 notierte. Damit bleibt er auch am Moving Day bei vier Schlägen unter Par und liegt derzeit auf dem geteilten 24. Platz.
Marcel Siem hingegen hatte sich den Tag ganz anders vorgestellt, als er schließlich verlief. Am Morgen vor seiner Runde hatte der Ratinger sich noch auf einen niedrigen Score und einen Sprung im Leaderboard gefreut. Aus dem Sprung wurde allerdings ein Sturz, zwei vereinzelte Birdies konnten drei Bogeys und ein Doppelbogey nicht wettmachen. Mit dieser 74er Runde liegt er derzeit bei zwei Schlägen über Par abgeschlagen auf T66 und muss den Finaltag wohl zur Schadenbegrenzung nutzen.