Tiger Woods eröffnet die British Open mit der schlechtesten Front Nine, die er jemals bei einer British Open auf dem Old Course in St. Andrews gespielt hat. Und dabei klang er vor dem dritten Major des Jahres noch so optimistisch.
"Ich bin noch immer jung, noch nicht einmal 40. Ich liebe es zu spielen und Wettkämpfe zu bestreiten" untermauerte der 14-fache Major-Sieger seine Ambitionen bei der Pressekonferenz im Vorfeld der Open Championship. Zum vierten Mal wolle er den Claret Jug gewinnen, und der anwesenden Journaille schmetterte Tiger entgegen: "Ihr denkt, ich bin tot und schon begraben, aber ich sitze immer noch vor euch." Einen so kämpferischen Woods hatte man schon lange nicht erlebt, doch nach dem ersten Durchgang der British Open stellt sich die Frage: Alles bloß heiße Luft?
Tiger Woods bei British Open vom Start weg mit Problemen
Es hätte vom ersten Schlag an kaum schlechter für Woods laufen können. Nach einem leicht fett getroffenen Ball und daraus resultierend rund 30 Meter kürzer gelegen als seine Flightpartner Oosthuizen und Day, ließ er auch seine Annäherung zu kurz - und lag gleich nach seinem zweiten Schlag in dem kleine Bachlauf, der die Spielbahn kreuzt. Die Folge war das erste Bogey - und es wurde nicht besser.
Weitere Bogeys folgten auf den Löchern zwei, fünf und sieben, und die Back Nine startete ebenso schlecht mit einem Bogey auf Loch 10. Und das ganze Birdie-frei. Die Körpersprache des Rekord-Weltranglistenersten sprach Bände: Er schüttelte den Kopf, schlurfte unmotiviert über den Platz. Erst auf Loch 14 spielte Tiger Woods sein erstes Birdie um einen Schlag gut zu machen und auf +4 zu gehen. Das sollte auch sein finaler Score nach 18 Löchern werden, morgen heißt es: Kämpfen um den Cut. Nach Abschluss seiner Runde lag Tiger auf dem geteilten 139. Platz.
Die getroffenen Fairways waren diesmal nicht das Problem, es waren die Grüns - zu oft musste er um das Par kämpfen, und zu oft, wie hier an der Zehn, reichte es nicht.
Jordan Spieth stark, Dustin Johnson stärker
Nur einen Flight vor Tiger Woods waren zwei Spieler unterwegs, die zu den heißesten Eisen der Golfszene gehören und das im ersten Durchgang der Open Championship deutlich untermauerten: Jordan Spieth - auf der Jagd nach dem Grand Slam - macht mit der 67 (-5/T6) einen Schritt in die richtige Richtung, Dustin Johnson, der längst reif für seinen ersten Major-Sieg scheint, hat die Latte für die Führung auf -7 gelegt.