Nur knapp entging Paul Casey in der dritten Runde der Porsche European Open einer Strafe durch eine der eher seltener zum Einsatz kommenden Golfregeln. Ursache für den Beinahe-Regelverstoß war ein Käfer, der über das Grün kroch, auf dem Casey gerade puttete. Bei seinem Putt rollte Caseys Ball über den Käfer, bevor er ins Loch ging. "Der arme Käfer, ich hoffe, ich habe ihm nicht weh getan", sagte Casey später, als er die Situation erklärte.
Paul Caseys Regelkonflikt bei der Porsche European Open
Bei der Abgabe seiner Scorekarte zeigte man den Engländer nämlich ein Video von eben diesem Putt. Hätte Casey den Käfer bemerkt oder sogar bewusst getroffen hätte er den nicht ganz einfachen Putt wiederholen müssen. Das besagt die Ausnahme 2 zur Regel 11.1b. Der offizielle Regeltext lautet folgendermaßen:
"Auf dem Grün gespielter Ball trifft versehentlich eine Person, ein Tier oder ein bewegliches Hemmnis (einschließlich einen anderen sich bewegenden Ball) auf dem Grün: Der Schlag zählt nicht, der ursprüngliche Ball oder ein anderer Ball muss an seine ursprüngliche Stelle zurückgelegt werden (die, wenn nicht bekannt, geschätzt werden muss)."
Diese Regel gilt auch für Insekten. Entscheidend ist dabei aber, dass „bekannt oder so gut wie sicher“ sein muss, dass der gespielte Ball versehentlich eine Person, ein Tier oder ein bewegliches Hemmnis auf dem Grün traf. Casey aber wusste nichts von dem Käfer, bis man ihm das Video zeigte und entging damit auch der Strafe für eine Regel, von der er nach eigener Aussage selbst nichts wusste. Er unterschrieb eine 69er Runde und startet von Platz 3 in das Finale der Porsche European Open.
One of the weirder golfing rules... ?@Paul_Casey #PEO2019 pic.twitter.com/v0gmmDNJk8
— The European Tour (@EuropeanTour) September 6, 2019