Vier Wochen, bevor in Augusta National das erste Major des Jahres steigt, ist das Masters (natürlich) in aller Munde: Tiger Woods gilt nach seinem Doral-Triumph, als er auf 72 Löchern nur 100 Putts benötigte, bei den Medien als haushoher Favorit, Rory McIlroy belohnte sich nach seiner famosen 65er-Finalrunde mit einem Milchshake und kriegt wieder Außenseiter-Chancen zugebilligt, und der LPGA-Commissioner Michael Whan möchte endlich auch mal ein Damenturnier in Augusta sehen, nachdem der einstige Herren-Club 2012 erstmals zwei weibliche Mitglieder aufgenommen hat: „Als eindeutiges Zeichen, dass Frauen überall Golf spielen können.“
Green Jacket vor Gericht
Derweil beschäftigen die begehrten Green Jackets sogar ein US-Gericht. Genauer gesagt: Das Sakko von Art Wall, dem Masters-Sieger 1959. Ein gewisser Stephen Pyles aus Florida will die textile Trophäe für 61.000 Dollar ersteigert haben und möchte sie in Dallas/Texas wieder per Auktion feilbieten. Augusta National indes reklamiert, das Green Jacket sei dem Club gestohlen worden. Richterin Emily Tobolowsky erließ eine einstweilige Verfügung, um die Besitzverhältnisse zu klären.
„Mich interessieren nur Siege“
1,5 Millionen Dollar gibt‘s für Platz eins bei der Cadillac Championship, aber Tiger Woods pfeift drauf: „Wenn mich Preisgelder interessierten, dann würde ich mehr Turniere spielen.“ Der Mann hat leicht reden, als vielhundertfacher Millionär. Aber: „Mich interessieren nur Siege“, verdeutlicht Woods. „Wenn ich in einer Saison mehr Turniere und mehr Majors gewinne als jeder andere – erst dann ist das für mich ein gutes Jahr!“
Trump krempelt Doral um
Nur wenige Stunde nach Woods‘ finalem Bogey-Putt rückten in Doral die Bulldozer und Bagger an. Immobilien-Mogul Donald Trump, der das Resort 2012 für 150 Millionen Dollar gekauft hat, krempelt die Anlage mit ihren fünf Golfkursen komplett um. Auch das „Blue Monster“, das durch Spieler-Athletik und Materialentwicklung viel von seinem Schrecken verloren hat, soll mit allerhand Veränderungen, Verlängerungen und zum Beispiel einem Halbinsel-Grün für die Fünfzehn neuen Biss kriegen. Zuständig ist Olympia-Platz-Designer Gil Hanse; Trump lässt sich die gesamte Chose 200 Millionen Dollar kosten.
Watson in Tigers Ex-Haus
Bubba Watson ist bekanntlich ein bescheidener Mensch. Deswegen hat der Masters-Titelverteidiger bei seiner Suche nach einer neuen Unterkunft auch nicht für 50 Millionen Dollar das futuristische einstige Haus des golfverrückten, 2003 verstorbenen Entertainers Bob Hope in Palm Springs/Kalifornien gekauft, sondern „nur“ das Ex-Domizil von Tiger Woods in Isleworth/Florida erworben. Die Kosten sind unbekannt, aber noch diese Woche findet der Umzug von Scottsdale nach Orlando statt.
Norman coacht Chinas Olympia-Golfer
Der chinesische Golf-Verband hat den zweifachen Major-Sieger Greg Norman (Australien) als Berater und Coach für sein Olympia-Team verpflichtet. Der „Weiße Hai“ entwickelt im Hinblick auf Rio 2016 Trainings- und Ernährungspläne, Mental-Konzepte und Strategien fürs Kurs-Management.
Tim Clark fühlt sich diskriminiert
Tim Clark, der Wortführer der Belly-Putter-Fraktion, hat in der Diskussion um das „Anchoring“ mal was klargestellt: „Mein Putter ist nicht zu lang“, fühlt sich der Südafrikaner diskriminiert. „Meine Arme sind bloß zu kurz, ich kann physisch nicht anders putten!“
Strafschlag wegen Bummelns
Recht so: Die European Tour hat Charl Coetzee in der Finalrunde der Tshwane Open in Südafrika wegen Slow Play mit einem Strafschlag belegt. Der Bummelant fiel so um einen Platz zurück, und das kostete Coetzee deutlich mehr als die sonst verhängten Geldbußen.
Behinderter Rentner schießt Ass: So bleibt das Leben lebenswert
Joe McLaughlin ist 70 Jahre alt, trägt eine Bein-Prothese, überstand einen Schlaganfall, hat grauen Star, leidet an Haut- und Knochenmarkkrebs. Der Schotte, der seit 60 Jahren Golf spielt, wird jetzt mit einem Hole in One in den Chroniken von St. Andrews geführt. „Golf ist halt mein Leben“, sagte Rentner McLaughlin, der das Ass mit einem Eisen sieben auf der Par-3-Fünf des Jubilee Course schoss. „Und so bleibt es trotz der Behinderungen lebenswert.“